Das sind die am schnellsten wachsenden Energie-Startups 2017
Zum dritten Mal hat das Startup-Magazin Gründerszene ein Ranking mit den am schnellsten wachsenden Startups aufgestellt. Und zum dritten Mal möchte ich für Euch wieder die Energie-Startups in dieser Liste mit den 50 am schnellsten wachsenden Startups vorstellen. Denn auch in diesem Jahr sind wieder vier Startups aus der Energiewirtschaft in diesem Ranking vertreten. Bereits zum dritten Mal ist Thermondo in der Liste und Milk the Sun ist zum zweiten Mal dabei. Die weiteren sind die Bürgerwerke eG und die Klimakönner GmbH. Eigentlich sind es sogar fünf Startups, denn die CrowdDesk GmbH steht hinter der Crowdinvesting-Plattform LeihDeinerUmweltGeld, bei der wir als Crowd Projekte mit erneuerbaren Energien und Energieeffizienz finanzieren können. Eine eigene Cleantech-Kategorie für die am schnellsten wachsenden Energie-Startups gibt es aber noch immer nicht, alle sind unterschiedlichen Branchen zugeordnet.
Inhalt
Das Gründerszene Wachstums-Ranking 2017
Im Gründerszene Wachstums-Ranking hat das Online-Magazin zusammen mit KPMG die schnell wachsenden Digitalunternehmen ermittelt. Die Grundlage dafür ist der durchschnittliche jährliche Umsatzwachstums (CAGR) aus den Jahren 2014 bis 2016. KPMG stand wieder für die Errechnung der Wachstumsraten dem Online-Magazin als Hauptpartner zur Seite.
Weitere Anforderungen an die Startups für die Teilnahme am Ranking waren
- ein (partiell) digitales Geschäftsmodell
- in 2014 ein Nettoumsatz in Höhe von mindestens 10.000 Euro
- Nachweis einer deutschen Geschäftstätigkeit mittels deutscher Jahresabschlüsse
Wie im letzten Jahr schon möchte ich wieder ein Lob für diese Liste aussprechen. Es bringt Transparenz in die Startup-Branche und zeigt wer in Deutschland mit dem Geschäftsmodell erfolgreich ist auf dem Markt. An den vielen Ideen, die ich immer wieder vorstelle, kann man nicht erkennen ob das Geschäftsmodell erfolgreich ankommt.
Die schnellsten wachsenden Energie-Startups 2017
Die Startups in der Liste der am schnellsten wachsenden Energie-Startups 2017 verteilen sich auf ganz unterschiedliche Branchen. Sie verteilen sich, laut Ranking, auf die Sektoren E-Commerce, Portal, Dienstleistung/ Analyse und Software/ SAAS. Aber alle haben auf ihre Art und Weise mit dem Thema Energie zu tun. Allerdings finde ich diese Einteilung, die Gründerszene vorgenommen hat, schwierig.
Bürgerwerke
Über den Spagat zwischen einem wachstumsstarken Unternehmen und einem Social-Startup hatte ich in der letzten Woche schon bei den Bürgerwerken geschrieben. Sie haben nicht nur den Deutschen Engagementpreis gewonnen, sie sind auch wachstumsstärkstes Startup aus dem Energie-Bereich. Im Ranking landeten die Bürgerwerke auf Platz 8 mit einer Wachstumsrate von 543%.
Ich glaube das klingt nur auf den ersten Blick nach einem Spagat. Als Energieversorger in Bürgerhand haben die Bürgerwerke immer eine Verbindung zu ihrer Zielgruppe und wissen genau was denen wichtig ist. Von so guten Kontakten zur Zielgruppe können andere Startups sicher nur träumen oder müssen einen großen Aufwand betreiben. Bei den Bürgerwerken, die ein Zusammenschluss von Energiegenossenschaften sind, gehört die Nähe zur Zielgruppe zum Geschäftsmodell. Die Energiegenossenschaften sind nicht die Zielgruppe, aber deren Mitglieder denken ähnlich und haben vergleichbare Ziele.
Daher bin ich sicher, dass die Bürgerwerke auch in Zukunft weiter ein starkes Wachstum haben werden. Der Plan ein Ladenetzwerk für Elektrofahrzeuge aufzubauen klingt zumindest nach einem deutlichen Wachstum.
Klimakönner
Noch wenig bekannt ist die Klimakönner GmbH aus Münster. Im Ranking wird sie als ein Portal aufgeführt, ist aber ein Anbieter von Biogas. Klimakönner ist auf Platz 29 der wachstumsstärksten Startups 2017 gelandet mit einer Wachstumsrate von 200%.
Die Einstufung als Portal kommt vielleicht durch das umfangreiche Informationsangebot mit dem eigenen Blog. Das wichtigste Verkaufsargument der Klimakönner GmbH ist die Erfüllung des Erneuerbare Energien Wärmegesetzes (EWärmeG) von Baden-Württemberg durch den Bezug von Biogas.
Crowddesk
Die wenigsten Leserinnen und Leser werden vermutlich etwas mit dem Namen CrowdDesk anfangen können. CrowdDesk bietet White-Label Lösungen für Crowdfunding-Plattformen und betreibt selbst die Plattform LeihDeinerUmweltGeld. Auf dieser Plattform können Bürgerinnen und Bürger sich an nachhaltigen Projekten, wie Bioenergie-, Photovoltaik- und Windenergie-Anlagen beteiligen. Diese Beteiligungen sind bereits ab 100 EUR möglich.
CrowdDesk bietet eine Funding-as-a-Service Lösung, inklusive Technik und Geschäftsmodell, sowie rechtliche und praktische Beratung. Mit diesem Angebot landeten sie auf Platz 32 im Ranking durch eine Wachstumsrate von 181%.
Thermondo
Bereits zum dritten Mal im Ranking der am schnellsten wachsenden Energie-Startups in Deutschland vertreten ist Thermondo. Der Online-Handwerker war bisher zweimal in den Top 10 und jeweils wachstumsstärkstes Energie-Startup. In diesem reichte das gebremste Wachstum von 170% noch zu Platz 34.
Nach einer erneuten Finanzierungsrunde Anfang November ist zu erwarten, dass Thermondo an neuen Angeboten und Leistungen arbeitet. Ich bin gespannt, ob neue Produkte in das Angebot aufgenommen werden, wie die Wärmepumpe oder Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeicher. Dann
Milk the Sun
Zum zweiten Mal im Ranking vertreten ist der digitale Photovoltaik-Marktplatz Milk the Sun. Von Platz 50 im Vorjahr ging es in diesem Jahr auf Platz 38 rauf. Die Wachstumsrate konnte Milk the Sun von 81 auf 127 Prozent steigern.
Neben dem Online-Marktplatz für den Kauf und Verkauf von Photovoltaik-Anlagen bieten sie ein digitales Anlagenmanagement und verschiedene PV-Dienstleistungen an. Zu den Dienstleistungen gehören Versicherungen, Reinigung der PV-Anlage und eine Bewertung der Anlage. Milk the Sun hat bereits früh begonnen den Marktplatz internationalen Projekten zu öffnen und bisher Projekte in 54 Ländern ermöglicht.
Mein Erkenntniss aus dem Ranking der schnellsten wachsenden Energie-Startups 2017
Erstmals sind die am stärksten wachsenden Energie-Startups Energie-Lieferanten, wenn auch nicht im klassischen Sinne. So sind die Bürgerwerke ein Energieversorger in Bürgerhand, aber das primäre Geschäftsmodell ist die Lieferung von Strom. Und bei Klimakönner geht es um die Lieferung von Gas. Das sieht so aus, als hätte sich die Energiewelt noch wenig verändert. Und haben es die Gründerinnen und Gründer mit Ideen für einen neuen dezentralen Energiemarkt für Prosumer es noch so schwer am Markt?
Was ist Euer Eindruck? Ich bin gespannt auf Eure Antworten zu meiner Erkenntnis.
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