Erster Stromspiegel bietet Vergleichswerte für unterschiedliche Haushaltstypen
Wie kann man seinen eigenen Stromverbrauch einordnen? Ist er hoch, im Durchschnitt oder lebt man besonders sparsam? Diese Frage habe ich immer wieder versucht zu beantworten und ich habe mich gefragt, ob es nicht spielerische Ansätze gibt um das Ablesen des Stromzählers attraktiver zu machen. Die Angabe eines bundesweit ermittelten Durchschnitts-Stromverbrauch, je nach Haushaltsgröße, war mir nicht ausreichend genug. Dann gibt es ja, je nach Quelle, unterschiedliche Angaben zum durchschnittlichen Stromverbrauch.
In den durchschnittlichen Stromverbrauch geht weder die Gebäudeart, die Wohnfläche, der Lebensstil noch der soziale Hintergrund ein. Bei der Anzahl der Personen spielt es außerdem eine Rolle, wie alt die Kinder im Haushalt sind. Jüngere Kinder gehen früher schlafen und haben weniger eigene elektrische Geräte.
Einen anonymisierten Vergleich mit all den Faktoren würde ich mir wünschen. Dann kann ich wirklich sagen, ob mein Stromverbrauch für einen 4-Personen-Haushalt in einem Reihenhaus ohne elektrische Warmwasserbereitung, mit zwei Kindern unter zehn Jahren und sparsamer Lebensweise hoch, nur durchschnittlich oder besser als der Durchschnitt ist.
Sowas müsste doch machbar sein. Vielleicht könnte man die Daten dazu selbst eingeben, ohne Angaben zur Person und damit anonym.
Einen Vergleich mit den Facebook-Freunden ist in Deutschland aus Gründen des Datenschutzes nicht umsetzbar. Der Software-Spezialist für Smart-Home und Smart-Meter, die GreenPocket GmbH hätte schon eine solche Lösung parat.
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Stromspiegel liefert Vergleichswerte bei Stromverbrauch
Ein erster Schritt zur weiteren Differenzierung ist immerhin der neue Stromspiegel für Deutschland, den das Bundesumweltministerium mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen der Stromsparinitiative erstmals veröffentlicht.. Im Unterschied zum Heizspiegel gibt es jedoch keine regionale Differenzierung.
Der Stromspiegel für Deutschland liefert bundesweit gültige Vergleichswerte für den Stromverbrauch von Privathaushalten. Grundlage dafür sind 110.000 Verbrauchsdaten und aktuelle Studien der Projektpartner. Der Stromspiegel ist das Ergebnis eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses von Verbraucherorganisationen, Forschungseinrichtungen, Energieagenturen und Wirtschaftsverbänden.
Stromspiegel ist Orientierungshilfe für private Verbraucher
Mit der eigenen Stromrechnung und den bundesweit gültigen Vergleichswerten des Stromspiegels können Privathaushalte den eigenen Verbrauch bewerten und als „gering“, „niedrig“, „mittel“ oder „hoch“ einordnen. Der Stromspiegel für Deutschland ist damit eine unerlässliche Orientierungshilfe für Mieter und Hauseigentümer.
So kann man ablesen, dass ein 3-Personenhaushalt in einem Mehrfamilienhaus durchschnittlich 3.000 kWh Strom im Jahr verbraucht. Ein effizienter Haushalt der gleichen Größe kommt hingegen im Schnitt mit 1.800 kWh jährlich aus.
Mein Stromverbrauch in diesem Jahr liegt übrigens im Mittelwert für ein Ein-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus.
Jeder Deutsche gibt pro Jahr 400 Euro für Strom aus
Jeder Deutsche verbraucht jährlich im Schnitt 1.500 kWh Strom. Das entspricht Stromkosten von 400 Euro im Jahr. Wird das warme Wasser in Bad und Küche elektrisch erhitzt, erhöht sich der Verbrauch um 28 Prozent oder 400 kWh. Das trifft auf knapp ein Drittel aller Haushalte in Deutschland zu. Neben der elektrischen Warmwasserbereitung und der Haushaltsgröße beeinflusst vor allem die Gebäudeart die Höhe des Stromverbrauchs. Beispielsweise verbraucht ein Haushalt im Mehrfamilienhaus durchschnittlich 33 Prozent weniger Strom als ein vergleichbarer Haushalt im Einfamilienhaus. Der Grund: Außenbeleuchtung, Garten, Garage oder der Strom für die allein genutzte Heizungspumpe schlagen im eigenen Haus zusätzlich zu Buche.
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