90 deutsche Regionen und Kommunen als „100% Erneuerbare- Energie-Regionen“ klassifiziert
Der erste Kongress „100% Erneuerbare-Energie-Regionen – Umsetzungsstrategien für Kommunen und Landkreise“ ist heute in Kassel eröffnet worden. Es werden über 450 Teilnehmer aus Verwaltungen, Unternehmen und Forschung erwartet, die erprobtes Praxiswissen zur Umstellung auf Erneuerbare Energien in Regionen und Kommunen austauschen. „Der Wandel des Energiesystems muss vor allem in den Regionen geleistet werden“, betont Harry Lehmann, Fachbereichsleiter beim Umweltbundesamt und Experte für nachhaltige Energiesysteme auf dem Kongress. „Auch eine vollständige, also 100%-Versorgung aus erneuerbaren Energiequellen ist aus heutiger Sicht in einem effizienten Energiesystem möglich“, so Lehmann.
Der zweitägige Kongress bietet Kommunen wertvolle Hinweise, was beim Umstieg auf Erneuerbare Energien zu tun ist: von der ganzheitlichen Planung über Finanzierungsfragen und rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten bis hin zu Fragen der Bürgerbeteiligung. Veranstalter sind das Kompetenznetzwerk Dezentrale Energietechnologien (deENet), die Agentur für Erneuerbare Energien und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Unterstützt wird der Kongress durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und das Umweltbundesamt.
„100%-Kommunen sind keine seltenen Orchideen mehr“, sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. „Mit dem heute verfügbaren Wissen und den gleichermaßen günstigen geographischen wie politischen Rahmenbedingungen bieten Erneuerbare Energien allen deutschen Kommunen und Regionen ein ertragreiches Geschäftsmodell, das kein kluger Kämmerer mehr ignorieren darf. Die solare Bewegung steht vor dem Massenstart.“
Neben einem aktiven Beitrag zum Klimaschutz garantieren Erneuerbare Energien langfristig stabile Energiekosten und wirtschaftliche Entwicklungschancen für die Regionen. „Spätestens bis 2030 werden die Erneuerbaren Energien so viele Menschen beschäftigen wie heute die Automobilindustrie. Welche Kommunen davon besonders profitieren werden, entscheidet sich schon heute. Der 16. Juni 2009 kann für viele ein Startpunkt dafür sein“, stellt Martin Hoppe-Kilpper, Geschäftsführer von deENet, fest.
Auf dem Kongress werden erstmalig die Ergebnisse des Projektes „Entwicklungsperspektiven für nachhaltige 100% Erneuerbare-Energie-Regionen“ vorgestellt, das deENet in enger Kooperation mit der Universität Kassel durchführt hat. Darin geht es vor allem um zwei wesentliche Ziele: Zum einen die Erforschung von Erfolgsfaktoren und Hemmnissen in Kommunen und Landkreisen, die sich bereits sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigen, und zum anderen die Vernetzung dieser Kommunen und Regionen untereinander. Es gibt bereits rund 90 Regionen, die deENet als 100% Erneuerbare-Energie-Regionen klassifiziert. Dazu zählen 34 Landkreise und Regionalverbünde sowie 56 Kommunen.
Hallo zusammen — 100 Prozent Erneuerbare Energien wäre wirklich ein wünschenswertes Szenario. Wird natürlich noch lange dauern, aber ich denke, Projekte wie DESERTEC einerseits, aber auch die dezentrale Versorgung im Sinne von Smart Grid/ Elektromobilität sollten da wichtige Schritte in Richtung 100 Prozent-Ziel werden.
Insofern ist ein solcher Kongress sehr zu begrüßen 🙂
Na ja, wird ja hoffentlich im nächsten Jahr wieder statt finden.
War eine positiv stimmende Veranstaltung – wie hat sie Dir gefallen?
Ich war leider nicht dort, hätte mich aber sehr interessiert.