Energielabel führen Verbraucher in die Irre
Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert von der EU-Kommission, die derzeitige statische Energiekennzeichnung durch ein dynamisches Modell zu ersetzen. Denn die Bewertungskriterien für ein Produkt der Klasse A stammen noch aus dem Jahr 1994. Die Folge: 99 Prozent der angebotenen Waschmaschinen sind heute mit einem A ausgezeichnet. Bei den Kühlgeräten wurde die Bewertungsskala um die Klassen A+ und A++ erweitert. Anstatt mehr Transparenz erreichte man eine Irreführung der Verbraucher. „Nach Schulnoten ist ein normales A-Gerät nicht einmal befriedigend. Die besten Geräte der Klasse A++ sind bis zu vierzig Prozent effizienter“, kritisiert Dr. Corinna Fischer, Referentin für energieeffiziente Produkte und Normung im Verbraucherzentrale Bundesverband. Notwendig sei deshalb ein System, bei dem das energieeffizienteste Produkt den Standard vorgibt. Veraltete Geräte im Handel würden dann in regelmäßigen Abständen herabgestuft.
Verbraucher verstehen Kennzeichnung mit Buchstaben am Besten
Unabhängig davon fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband von der EU-Kommission, an einer Kennzeichnung entlang der Buchstaben A bis G festzuhalten. Diese wird von den Konsumenten am besten verstanden, wie eine gemeinsame Studie von europäischen Verbraucherorganisationen und britischen Regierungsstellen belegt: 95 Prozent der deutschen Verbraucher kennen demnach das A-G-Label. 78 Prozent finden diese Kennzeichnung verständlicher als eine entlang von Zahlen. In anderen europäischen Ländern sehen die Ergebnisse ähnlich aus.
Eine von Industrieverbänden geforderte Neugestaltung der Kennzeichnung hält der Verbraucherzentrale Bundesverband deshalb für kontraproduktiv. In der Diskussion ist eine nach oben offene Zahlenreihe. Eine „1“ würde die schlechtesten Geräte kennzeichnen, eine „7“, „8“ oder „9“ die besten. So könnten Hersteller jeweils eine höhere Zahl hinzufügen, wenn effizientere Geräte auf den Markt kommen. „Wenn ich einen Kühlschrank der Klasse 7 sehe, woher weiß ich, ob es nicht auch eine Klasse 8 oder 9 gibt?“, kritisiert Fischer den Vorschlag. Die EU-Kommission hat einen Kompromissvorschlag vorgelegt, der Zahlen und Buchstaben kombiniert. Gut gemeint, stiftet der Vorschlag mehr Verwirrung als Orientierung. „Weniger ist mehr. Eine Kennzeichnung wird dann verstanden, wenn sie einfach aufgebaut ist“, so Fischer.
Ausweitung der Energiekennzeichnung auf Fernseher geplant
Am 16. Oktober wird die EU-Kommission sich mit Interessengruppen über eine mögliche Neuregelung der Energiekennzeichnung austauschen. Schwerpunkt des Treffens werden jedoch Pläne der Kommission sein, die Kennzeichnung auf weitere Geräte, wie Fernseher, auszuweiten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband begrüßt dieses Vorhaben.
Das sieht dann eher aus nach einer Frage für einen Anwalt, denn solch ein Verhalten kann man dann vermutlich abmahnen.
Aber Energieeffizienzklasse A bei Kühl- und Gefriergeräten ist heute schon nicht mehr der neueste Stand, obwohl viele sicher denken werden A ist doch prima.
Wenn das effizienteste Gerät den Index vorgibt, dann wird das kleingedruckte wieder interessant. Dann wird doch gelabelt mit Effizienzklasse A (ganz ganz klein) stand 1994 !
Ob das dann im Sinne der Erfinders ist???