Neue Auszeichnung der dena für Energieeffizienz in Unternehmen
Gute Beispiele in der Energieeffizienz zeigen was möglich ist, wie der Energieverbrauch reduziert werden kann – und damit die Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Man muss nicht auf den Staat warten, wie die vielen guten Beispiele zeigen. Unternehmen können selbst aktiv werden und die Energieeffizienz im eigenen Haus verbessern.
Die Initiative EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) hat am 21. Oktober in Berlin erstmals die Auszeichnung „Best Practice Energieeffizienz“ für Energieeffizienzprojekte in Unternehmen vergeben. Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, überreichte die Urkunden und die zugehörigen Best-Practice-Label an Thomas Laaken, Leiter des Umwelt- und Energiemanagements der Volkswagen AG und an Steffen Dittmar, Geschäftsführer der Bergquell Brauerei Löbau GmbH.
Beide Unternehmen konnten durch besonders wirkungsvolle Maßnahmen eine Steigerung ihrer Energieeffizienz erreichen. Verbunden ist die Auszeichnung mit der Aufnahme beider Projekte in die Referenzprojekte-Datenbank der Initiative EnergieEffizienz. Diese Datenbank zeigt derzeit 50 herausragende Energieeffizienzprojekte in Industrie und Gewerbe.
Wettbewerbsfähigkeit verbessern mit Energieeffizienz
„Energieffizienz ist für Unternehmen ein ganz entscheidender Faktor: Die erzielten Einsparungen senken nicht nur die innerbetrieblichen Energiekosten, sondern verbessern auch die Wettbewerbsfähigkeit“, sagte Stephan Kohler bei der Übergabe. „Die umgesetzten Maßnahmen sind für uns hervorragende Beispiele mit Vorbildcharakter. Sie können andere Unternehmen ermutigen, noch stärker in Energieeffizienzmaßnahmen zu investieren. Das ist eine Auszeichnung wert.“
Im Volkswagenwerk Emden konnte die VW AG in einer Montagehalle durch die umfangreiche energetische Optimierung von Lüftungsanlagen eine Stromverbrauchssenkung von 80 Prozent erreichen. Durch den Einsatz von Mess- und Regelungstechnik sowie neuen energieeffizienten Motoren wurde der jährliche Stromverbrauch um 7,1 Mio. Kilowatt pro Stunde (kWh) reduziert.
Die Bergquell Brauerei Löbau aus Sachsen nutzt seit 2010 ein Verfahren für die Herstellung von Bier, bei dem nach dem Kochen der Würze die auf hohem Temperaturniveau verbliebene Energie weitergenutzt wird, um damit bei anderen Prozessen den Energieeinsatz zu verringern. Das von der Krones AG entwickelte Verfahren mit dem Namen „EquiTherm“ nutzt die beim Brauprozess anfallende Abwärme in einem eigens konstruierten Wärmetauscher, siehe auch Beitrag zur Energieeffizienz in Brauereien. Durch den Einsatz dieser Technik konnte die Bergquell Brauerei Löbau in den beiden Produktionsprozessen Maischepfanne und beim Herunterkühlen der Würze jährlich zusammen 588.000 kWh thermische Energie und 52.500 kWh Strom einsparen.
Vorbildcharakter wird mit Auszeichnung „Best Practice Energieeffizienz“ belohnt
Die Auszeichnung mit dem offiziellen Namen „Best Practice Energieeffizienz“ können alle Unternehmen aus Industrie und Gewerbe erhalten, die mit ihren Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs beigetragen haben und die Anforderungen zur Vergabe erfüllen. Für die Verleihung des neuen dena-Labels können sich Unternehmen online bewerben. Informationen zu den Voraussetzungen und Kriterien für die Vergabe der Auszeichnung sind auf der Internetseite abrufbar.
Besonders kleine und mittlere Unternehmen, die nach der Umsetzung von Effizienzmaßnahmen Energie und Kosten eingespart haben, sind aufgerufen, sich um die Verleihung des Best-Practice-Labels zu bewerben. Auch Berater, Planer und Anlagenhersteller können Projekte einreichen, die sie im Auftrag von Unternehmen durchgeführt haben.