Solarenergie aus Afrika für Europa
Die Stromerzeugung aus Sonnenenergie in Afrika lohnt sich eher als in Mitteleuropa. Aber muss unser Strom deswegen gleich aus Afrika importiert werden?
Zur Eröffnung der Konferenz für konzentrierende Solarkraftwerke (CSP) in Barcelona erklärt Hans-Josef Fell MdB, Sprecher für Energie und Technologie der Bundesfraktion Bündnis 90/Die Grünen:
Solarstrom aus Nordafrika kann kostengünstig die europäischen Ziele für Klimaschutz und Sicherung der Elektrizitätsversorgung erfüllen helfen. Notwendig dafür ist der Aufbau eines mediterranen Supernetzes, mit welchem die großen Solarpotentiale der Wüstengegenden erschlossen werden könnten. Nur ein Prozent der Fläche der Sahara würde theoretisch ausreichen, um den jährlichen globalen Elektrizitätsbedarf zu decken.
Bundeskanzlerin Merkel muss endlich offensiv für deutsche Solar- und Windkraftwerke auch in Nordafrika werben. So kann sie zum Wohle der deutschen Wirtschaft ein Gegengewicht zu den friedenspolitisch hoch gefährlichen nordafrikanischen Nuklearangeboten des französischen Präsidenten Sarkozy bieten.
In der von der EU-Kommission kürzlich vorgelegten Richtlinie für Erneuerbare Energien muss eine Nutzung von afrikanischem Solarstrom gefördert werden. EU-Parlament und Ministerrat sind aufgefordert, dies in die Richtlinie aufzunehmen. Auch die einzelnen mediterranen Staaten Europas und Nordafrikas können für Solarkraftwerke eine Einspeisevergütung gesetzlich festlegen. Spanien hat dies bereits erfolgreich getan.
Die Technologie für Solarkraftwerke in Südeuropa und Nordafrika ist reif. Viele neue Kraftwerke in Spanien und den USA sind geplant oder bereits im Bau und weitere in verschiedenen anderen Ländern in der konkreten Planung. Alleine in den USA werden 10 Gigawatt neue CSP-Kraftwerke bis 2020 erwartet. Jetzt zahlen sich die vom rot-grünen Bundestag beschlossenen und unter Jürgen Trittin deutlich aufgestockten Forschungsmittel für CSP aus. Nur mit diesen konnten deutsche Firmen auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig werden. Es ist völlig unverständlich, dass Umweltminister Gabriel gerade die Mittel für die Forschungsunterstützung für Solarstrom gekürzt hat. So setzt der Bundesumweltminister Gabriel die Technologieführerschaft deutscher Unternehmen aufs Spiel.
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