5 Filme zum Bioenergiedorf Jühnde zeigen die ganze Geschichte
Pünktlich zur Tagung „Bioenergiedörfer – Wege zu einer eigenständigen Wärme- und Stromversorgung durch Biomasse“ am 15. und 16. Februar erscheint die DVD „Bioenergiedorf Jühnde“, eine Produktion der in Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum für Nachhaltige Entwicklung der Universität Göttingen IZNE. Die Tagung wird von den Wissenschaftlern des IZNE in der alten PH „Aula am Waldweg“ durchgeführt.
Die DVD enthält einen Hauptfilm mit dem Titel „Jühnde – Der Weg zum Bioenergiedorf“ und 4 Clips, die ins Detail gehen und alles rings um das Bioenergiedorf Jühnde beleuchten, wie die Autoren der Filme Dr. Thomas Schledding und Michaela von Bullion berichten. Neben den 5 Filmen enthält die DVD Dateien mit Informationsmaterial und Arbeitsmaterial des IZNE, mit dem sich interessierte Dörfer bei der Umstellung auf Bioenergie vorbereiten können.
Die Produktion der IWF wurde vom Bundeslandwirtschaftsministerium BMELV über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe FNR finanziell unterstützt. Die DVD ist zusammen mit dem „Leitfaden – Wege zum Bioenergiedorf“, der vom IZNE erarbeitet wurde und kostenlos vertrieben wird, bei der FNR erhältlich.
Im Hauptfilm berichten Jühnder Bürger und Wissenschaftler des IZNE in einer moderierten Gesprächsrunde über den Weg Jühndes zum Bioenergiedorf. Die Experten in Sachen Bioenergiedorf erzählen von der Idee, von der Auswahl des Dorfes und vom ersten Spatenstich. Sie sprechen über Bau und Betrieb der Bioenergieanlage sowie über die ökonomischen, organisatorischen und sozialen Besonderheiten des Umwandlungsprozesses.
Der Geowissenschaftler Professor Dr. Hans Ruppert, Leiter des IZNE, erläutert, wie und warum die Mitarbeiter des IZNE der Universität Göttingen auf die Idee kamen, ein Bioenergiedorf zu entwickeln und warum die Auswahl auf Jühnde fiel.
Dr. Marianne Karpenstein-Machan ist die verantwortliche Agrarwissenschaftlerin im Modellprojekt Bioenergiedorf Jühnde. In einem weiteren Filmclip erklärt sie den biologischen Stoff Kreislauf, vom Anbau der Biomasse (Getreide, Mais, Gras usw.), von der Fermentation (Prinzip Sauerkraut), vom Gewinnen und Nutzen des beim Vergären der Biomasse entstehenden Methans bis hin zu den Gärresten die wieder auf den Acker gebracht werden, wo der Kreislauf von vorn beginnt.
Der Zuschauer kann eine Besuchergruppe auf der Anlage in Jühnde begleiten und erfährt, wie Biogas ein Blockheizkraftwerk antreibt, das Strom produziert. Der Strom wird ins Stromnetz eingespeist und verkauft. Die bei diesem Prozess anfallende Wärme heizt Wasser, das über das Nahwärmenetz 75% der Jühnder Haushalte versorgt. Für kalte Tage und Nächte gibt es noch eine Holzhackschnitzelheizung, die zusätzlich Wasser für das Nahwärmenetz aufheizt. Für Notfälle steht eine Ölheizung zur Verfügung, die mit Bioöl betrieben werden kann.
Im vierten Filmclip erläutern Sozialwissenschaftler des IZNE, dass geeignete Planungsmethoden, überzeugende Bannerträger der Idee und eine Anschubfinanzierung in Jühnde wichtig für die Umsetzung der Idee Bioenergiedorf waren. Kernpunkt sei aber, die Bürger des Dorfes von Anfang an in Planung und Umsetzung einzubeziehen und dabei ihre Bedürfnisse und Kritikpunkte ernst zu nehmen. Besonders der Umweltschutz, die verminderten Kosten für die Heizung sowie der persönliche Erfolg, an einem großen, gesellschaftlich relevanten Projekt beteiligt zu sein, hätten die Bürger motiviert. Das Projekt „Bioenergiedorf“ habe in Jühnde nicht nur technische Neuerungen, sondern auch ein neues soziales Miteinander im Dorf bewirkt.
Die DVD „Bioenergiedorf Jühnde“ und der „Leitfaden: Wege zum Bioenergiedorf“ sind zu beziehen bei der
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), Hofplatz 1, 18276 Gülzow.