Fehlende Lobby für Energieeffizienz?
Unter dem Motto „Effizienz ist nicht sexy“, so die übliche Entschuldigung beklagt ein Kommentar in der taz die fehlende Lobby für Energieeffizienz. Ja, so war auch meine erste Reaktion auf den Anfang des Beitrags. Wir haben Lobby-Verbände für die Solarwirtschaft, für die Windindustrie, für Blumenzüchter und für Katzen. Und das stimmt ja auch, aber liegt die Antwort nicht auf der Hand? Denn es gibt für die Energieeffizienz am Bau die Bauwirtschaft, die immer mehr von diesen Effizienz-Maßnahmen abhängt. Für die Kraft-Wärme-Kopplung gibt es den Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung und für das Energie-Contracting gibt es den Verband für Wärmelieferung e.V.
Aber reicht das aus? Ich denke nicht, dass das ausreichend ist. Denn Energieeffizienz ist vielleicht meßbar in einzelnen Bereichen, wenn eine Firma die Stromkosten reduzieren konnte – bei gleicher oder erhöhter Produktivität. Insgesamt kann man aber nicht sagen, wie sich die Energieeffizienz in einem Zeitraum X verändert hat. Ein Maßstab wäre der Stromverbrauch in Abhängigkeit von der Produktivität (sofern sich das messen lässt) oder der Faktor Vier des im Artikel angesprochenen Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie.
Energieeffizienz braucht eine Lobby, sonst ist hier kein Fortschritt zu erwarten. Durch öffentlichen Druck in Blogs und Medien können wir dazu beitragen. Einen Verband, der sich darum kümmert und Maßnahmen bündelt? Warum nicht? Schließlich gibt es für alles einen Verein in Deutschland. Und die Umweltverbände kümmern sich leider zu wenig um dieses Thema.