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Herausforderungen eines ÜNB im TenneT VirtualVision Showroom erleben

TenneT VirtualVision Showroom

Virtuelle Reise in die Energiewelt im TenneT VirtualVision Showroom

Einige Projekte der Energiewende sind bürgernah, so dass die Menschen einen konkreten Bezug dazu haben. Andere Projekte, wie Offshore-Windparks, Stromtrassen und Umspannstationen sind für die meisten Menschen weit weg. Zu diesen Projekten haben sie keinen Bezug, was zu Ablehnung und Protesten führen kann. Als Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB), der wie die TenneT an solchen Projekten arbeitet, ist man ohnehin weit weg von den Menschen vor Ort. Dabei sind sie von diesen Projekten betroffen. Um den Menschen und anderen Interessengruppen diese Themen näher zu bringen, hat die TenneT im vergangen Jahr in Berlin den Showroom VirtualVision eröffnet. Diese innovative Präsentation durfte ich mir in einer persönlichen Führung ansehen.

VirtualVision Showroom veranschaulicht die Arbeit des Übertragungsnetzbetreibers TenneT

Im Mai 2017 hat der Übertragungsnetzbetreiber TenneT in den Räumen der Hauptstadtrepräsentanz in Berlin die multimediale Ausstellung Ausstellung eröffnet. Sie soll für Stakeholder, Politik, Wirtschaft und andere interessierte Gruppen Einblicke in die Arbeit bieten. Dazu gehört die aktuelle Arbeit und die künftigen Herausforderungen für den Wandel in der Energieversorgung. TenneT möchte mit dieser Ausstellung nicht nur die Arbeit erlebbar und begreifbar machen. Sie soll auch für einen Dialog über die künftigen Rahmenbedingungen der Energiewende mit allen gesellschaftlichen Gruppen auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene sorgen.

Diese Ausstellung ist keine theoretische Aneinanderreihung von Fakten. Sie bietet den Besucherinnen und Besuchern vielmehr die Möglichkeit in die Themen einzutauchen und sie selbst mit allen Sinnen zu erleben. Sie sollen über das Erlebnis diskutieren, miteinander und mit TenneT in den Dialog treten und neue Eindrücke mitnehmen.

Warum klinge ich so begeistert? Kaum eine Ausstellung ist so interaktiv und bezieht die Besucher so aktiv ein. Egal, ob sie über VR-Brillen glauben an einem ganz anderen Ort zu sein oder in einem Planspiel Entscheidungen für einen Trassenverlauf fällen müssen.

Blick auf die Energy Island mit AR

Drei Beispiele für die Erlebnisse im VirtualVision Showroom

So richtig deutlich kann ich diese moderne Ausstellung mit den Beispielen zeigen, die dort gezeigt werden. Diese drei Beispiele haben mir am besten gefallen:

Planspiel Trassenplanung zur Anbindung eines Offshore-Windparks

Die Herausforderung der Trassenplanung bei der Anbindung eines Offshore-Windparks an das Stromnetz kann man in diesem Planspiel gut nachvollziehen. Man muss an einem Multitouchtable bei mehreren Entscheidungen für den Verlauf der Trasse die Kosteneffizienz, die Akzeptanz in der Bevölkerung und den Umweltschutz beachten. Allerdings gibt es dann noch den Punkt der Bauzeit, die nicht zu lang werden darf. Ok, vielleicht wird es spätestens hier unrealistisch, aber es ist eben nur ein Spiel. Und als Spieler hat man bei den einzelnen Entscheidungen immer die Wahl welcher Punkte jetzt wichtiger ist. Nicht immer lassen sich eben alle Ansprüche unter einen Hut bringen oder erfüllen. Das kann man bei dem Planspiel gut nachvollziehen.

Virtueller Blick in Leitwarte mit realen Daten

Leitwarte klingt realistischer als es ist. In diesem  Raum steht eine große Wand mit Monitoren, die unterschiedliche Zahlen zu den Stromflüssen im Netz von TenneT zeigen. Im Hintergrund sehen wir ältere Aufnahmen aus einer realen Leitwarte von TenneT. Die Zahlen sind aber alle echt und aktuelle 15-Minuten Werte. Dazu gehören die aktuelle Erzeugung von Solar- und Windstrom im Vergleich zur Prognose und die Verteilung im Netzgebiet. Man sieht aber auch die Schwankung der Netzfrequenz, den Verbrauch und Import, bzw. Export ins benachbarte Ausland. Ein weiterer Bildschirm zeigt verschiedene Forschungsprojekte von TenneT, wie die Erfassung von Wetterdaten aus Autos mit Mobile-Sensoring, und die Stabilisierung des Netzes mit Blockchain und der Heimspeicher-Gemeinschaft von sonnen. Demnächst kommt ein weiteres Projekt mit Elektrofahrzeugen als

Reise in eine virtuelle Energie-Welt

Bei der virtuellen Reise zu einem Energie-Projekt lässt es sich besonders gut eintauchen in das gewählte Projekt. Hier steht der virtuelle Besuch der Konverterplattform Helwin alpha und von einem Umspannwerk zur Auswahl. Virtueller Besuch bedeutet, man setzt eine Virtual-Reality-Brille mit Kopfhörer auf und sieht nur noch diese Reise, nicht mehr den Raum in dem man wirklich steht. Man kann in jede Richtung blicken und sieht nur noch die virtuelle Konverterplattform oder die Umspannstation. Als spielerisches Element konnte ich bei der Umspannstation einen Kondensator wechseln.

Herausforderungen eines ÜNB mit modernen Mitteln erleben

Diese multimediale Ausstellung von TenneT enthält noch weitere Elemente moderner Technologie, wie z.B. Augmented Reality. Man kann sich mit einer HoloLens im TenneT-Netz bewegen und den Spuren von Big Data folgen. Oder man entdeckt die Erzeugerlandschaft von morgen in einer Motion Graphic Installation.

Live-Daten zeigen die Herausforderungen des ÜNB in der virtuellen Leitwarte

Sicher kann man über Themen wie Offshore-Windenergie oder Trassenbau streiten, aber diese Mittel der Kommunikation, die TenneT einsetzt, sind hervorragend dazu geeignet die Herausforderungen des Übertragungsnetzbetreibers (ÜNB) kennen zu lernen. Wer weiß schon vor welchen Aufgaben die ÜNB stehen?

Die Ausstellung ist auch eine der wenigen Orte im Energiebereich, die moderne Mittel der Kommunikation, wie Virtual- und Augmented Reality einsetzen, um Projekte und Herausforderungen so anschaulich wie möglich zu demonstrieren. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Akteure diese Technologien einsetzen um ihre Arbeit anschaulicher zu zeigen.

Wer Interesse hat am VirtualVision Showroom von TenneT hat, kann sich an die Kommunikations-Abteilung wenden. Die Kontaktdaten sind auf der Website zu finden. Ich habe den Showroom übrigens aus eigenem Interesse besucht, ohne Auftrag von TenneT.

VR-Erlebnis zum selbst basteln

Habt Ihr keine Gelegenheit nach Berlin zu fahren und die Ausstellung zu besichtigen? Besorgt Euch für das Smartphone ein Cardboard (Suchmaschine des Vertrauens nutzen), macht das Smartphone zu einer Virtual-Reality Brille und sucht mal nach 360° oder VR-Videos. Da gibt es einige schöne Videos aus dem Windenergie-Bereich.

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