Prognosen sind gut – Erneuerbare Energien sind besser
„Erneuerbare Energien dürfen nicht systematisch kleingerechnet werden“, kommentiert Jörg Mayer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, die Ergebnisse des Gutachtens. „Von Prognosen hängen wichtige energiepolitische Weichenstellungen ab. Ob eine Technologie als vielversprechend eingeschätzt wird oder nicht, wirkt sich auf Investitionen und Forschungsanstrengungen aus. Das entscheidet auch darüber, welche Art der Energieversorgung wir in wenigen Jahren haben werden“, so Mayer.
Dem Gutachten zufolge fehlen in frühen Szenarien der 1980er Jahre heute fest verankerte Technologien wie Windkraft, Photovoltaik und Erdwärmenutzung. Aber auch Prognosen neueren Datums sind nicht notwendigerweise treffsicher: Die im Jahr 2005 im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums veröffentlichten Werte für 2030 wurden zum Teil schon zwei Jahre nach Erscheinen der Studie übertroffen.
„Prognosen sind immer so gut, wie die darin zugrunde gelegten Annahmen,“ erklärt Jörg Mayer die Fehleinschätzungen vieler Studien. „Die Preise für Öl und Gas sind in den letzten Jahrzehnten deutlich schneller gestiegen als erwartet. Gleichzeitig sind die Erneuerbare-Energien-Technologien immer günstiger geworden. Diese Innovationsschübe wurden in der Vergangenheit immer wieder unterschätzt. Diese Irrtümer dürfen sich bei der Diskussion um eine vermeintliche Stromlücke nicht wiederholen“, fasst Mayer zusammen.
Erneuerbare Energien stellen aktuell 9,7 Prozent am deutschen Endenergieverbrauch (237 TWh). Zum Stromverbrauch tragen sie 15 Prozent (91 TWh) bei, zum Wärmebedarf 8 Prozent (109 TWh) und im Bereich der Mobilität haben Biokraftstoffe einen Anteil von 6 Prozent.
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