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Falsche oder fehlende Energielabel schaden den Verbrauchern

Logo der Kampagne Markt Checker von vzbv und BUND

Zur Einordnung des Stromverbrauchs von Elektrogeräten gibt es für zahlreiche Haushaltsgeräte das Energielabel. Es gibt beim Kauf eines Fernsehers, einer neuen Waschmaschine, Trockners oder Kühlschrank eine wichtige Entscheidungshilfe. Denn die Energiekosten können im Laufe des Lebens eines Gerätes die Kosten für die Investition deutlich übersteigen. Da sollte man sich doch bei der Entscheidung auf dieses Label verlassen können.

Dass man sich jedoch nicht immer auf das Energielabel verlassen kann, hat eine Stichprobe des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) und des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ergeben. Jeder sechste Fernseher im Handel hat bei der Probe kein oder ein fehlerhaftes Energielabel getragen. Das neue Projekt „MarktChecker“ von vzbv und BUND will das ändern.

Falsche Kennzeichnungen des Energielabels festgestellt

Gerade bei Fernsehgeräten gibt es noch große Unterschiede im Energielabel. Die Bandbreite reicht von der schlechten Energieeffizienzklasse D bis hin zur Klassifizierung A++, die offiziell noch gar nicht existiert auch wenn schon zahlreiche Geräte damit ausgestattet werden (Quelle: stromeffizienz.de). Eine falsche oder gar fehlende Kennzeichnung kann da für den Händler verlockend sein, um manche Geräte besser verkaufen zu können.

Der vzbv und der BUND prüften im Dezember 2013 und Januar 2014 stichprobenartig 22 Händler und nahmen unter anderem die Kennzeichnung von 1158 Fernsehgeräten genauer unter die Lupe. Dabei stellten sie fest, dass elf Prozent der Geräte nicht und sieben Prozent fehlerhaft gekennzeichnet wurden. Das heißt, dass es bei rund jedem sechsten Fernseher Mängel bei der Energiekennzeichnung gab.

Die regelmäßige Überprüfung der Energielabel beim Hersteller und im Handel fordert auch eine aktuelle Studie des Energie- und Klima-Beratungsunternehmens Ecofys für eine Evaluation des Energielabels. In dieser Studie geht es um die aktuelle Entwicklung des Energielabels auf dem Markt und um Empfehlungen für eine künftige Weiterentwicklung der Energy Labelling Directive (ELD), RL 2010/30/EU, und der Ökodesign-Richtlinie (2009/125/EG), beides Grundlage des europaweit gültigen Energielabels. Hierauf wurde ich durch das europäische Nachrichtportal euractiv aufmerksam.

Marktüberwachung des Energielabels

Nun wollen der vzbv und der BUND gemeinsam aktiv werden und die korrekte Kennzeichnung des Energieverbrauchs und weiterer Ökodesign-Kritieren im „MarktChecker“-Projekt überprüfen. Mit diesem Projekt soll die Einhaltung der Anforderungen für das Energielabel überwacht werden und das Vertrauen in das Energielabel gestärkt werden. Nach Angaben des vzbv beschweren sich immer wieder Verbraucherinnen und Verbraucher, die das Label hinterfragen.

„MarktChecker“ ist die deutsche Kampagne des EU-Projekts „MarketWatch“ in dem sich 16 zivilgesellschaftliche Organisationen aus ganz Europa zusammen geschlossen haben.

Wie ist denn Ihre Erfahrung mit dem  Energielabel? Konnten Sie sich bislang immer darauf verlassen? Ich nehme an, die festgestellten Mängel beziehen sich vor allem auf Fernsehgeräte und Leuchtmittel. Bei der weißen Ware (Waschmaschine & Co.) werden sich die Hersteller nicht die Blöße geben, allerdings kommt es hier auf den Handel und die Anbringung des Labels in der Ausstellung oder in Verkaufsprospekten an.

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