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Kooperationen mit Startups zur Reduzierung der CO2-Emissionen

Startups Kooperationen

Foto: VdZ e.V.

In Zusammenarbeit mit der VdZ Spitzenverband Gebäudetechnik zur ISH digital 2021 (Titelfoto VdZ e.V.)

Startups nutzen innovative Technologien und Geschäftsmodelle, etablierte Unternehmen besitzen ein großes Netzwerk und einen festen Kundenstamm. Da bietet es sich an, für ein Projekt zusammen zu arbeiten. Daraus kann auch eine längerfristige Kooperation entstehen, durch die beide Partner dazulernen und neue Geschäftschancen zur Reduzierung der CO2-Emissionen entwickeln. 

Auf dem Heizungsmarkt gibt es einige interessante Beispiele dieser erfolgreichen Kooperationen. In diesem Text stelle ich sie mit ihren Vorteilen in der Zusammenarbeit und ihren Nutzen für Startups, Unternehmen und Klima vor.

Vorteile von Kooperationen von Startups und Unternehmen

Für Startups auf der ISH digital 21 ist es attraktiv, Kooperationen mit etablierten Unternehmen einzugehen. Die Gründer:innen erhalten auf diesem Weg Einblick in die Branche, können Erfahrungen nutzen, setzen Referenzprojekte um und entwickeln ihr Produkt und das Geschäftsmodell weiter. 

Auf der anderen Seite erhalten die etablierten Unternehmen Einblicke in neue Technologien, neue Arbeitsweisen und andere Sichtweisen auf Produkte und den Markt. Sie können viel von den Startups lernen und ihre eigenen Prozesse verbessern. Aber sie müssen sich auch im klaren darüber sein, dass bewährte Arbeitsweisen in Frage gestellt werden.

Für den Erfolg einer Kooperation ist es also wichtig, dass beide Seiten offen für Veränderungen sind und die jeweils andere Sichtweise verstehen und akzeptieren. Die Teilnehmenden benötigen also eine entsprechende Kooperationsbereitschaft, um erfolgreich zusammenarbeiten zu können.

Zu Beginn der Zusammenarbeit muss gemeinsam die Zielsetzung festgelegt werden, damit alle Beteiligten die gleichen Ziele verfolgen und wissen, wann die Zusammenarbeit erfolgreich ist. Dann stellt sich die Frage, ob die Kooperation nur auf ein Projekt beschränkt sein soll oder längerfristig läuft. 

Kooperationen im Heizungsmarkt

Im Heizungsmarkt gibt es einige Beispiele von Kooperationen der Startups mit etablierten Unternehmen, die ich hier, mit den unterschiedlichen Arten der Zusammenarbeit, vorstellen werde. Die beteiligten Startups gehören zu den Ausstellern der ISH digital 2021, diesen Bereich organisiert die VdZ e.V..

Forschungs- und Entwicklungspartnerschaft mit Immobilienunternehmen

Das Startup metr Building Management Systems GmbH aus Berlin kooperiert mit der degewo netzWerk GmbH –  einem Tochterunternehmen des größten Wohnungsunternehmens in Berlin, der degewo AG. Gemeinsam arbeiten sie im Rahmen einer Forschungs- und Entwicklungspartnerschaft an der Entwicklung eines multifunktionalen, hersteller- und spartenübergreifenden Gateways. Ferner gehört die Entwicklung von drei digitalen Applikationen im Bereich Smart Building zu der Kooperation. 

Neue Fertigungstechnik für Wärmepumpen Startup

Um die notwendige Füllmenge an Kältemitteln in den Wärmepumpen zu reduzieren, hat das österreichische Startup Ovum Heiztechnik GmbH mit dem Spezialisten für Kupferleitungen, der Wieland Werke AG, zusammengearbeitet. Die Entwickler:innen von Ovum haben einen neuen Rippenrohrwärmeübertrager von Wieland integrieren können, der mit rund 25 Prozent weniger Kältemittel auskommt. 

Die neue Lösung für den Wärmetauscher spart Kosten für Kältemittel und Material. Sie ist leichter und kompakter als konventionelle Wärmetauscher. Dadurch lässt sich der Kondensator im unteren Bereich des Pufferspeichers einbauen, was die Effizienz erhöht. 

Kooperation von zwei Handwerker Startups

Kooperationen sind auch zwischen einzelnen Startups möglich. Die Plattform wirsindhandwerk.de hilft Handwerksbetrieben, ehrliche und vertrauenswürdige Bewertungen von ihren Kund:innen zu bekommen. Diese Bewertungen können sie auf der eigenen Website einsetzen, um weitere Aufträge oder auch neue Mitarbeiter:innen zu gewinnen. 

Seit 2020 arbeiten sie mit der Thermregio GmbH zusammen und bieten, zusätzlich zu den Empfehlungen, die Integration des Online-Heizungsrechners auf den Webseiten der Handwerksbetriebe. Auf diese Weise erhalten die Handwerker:innen einen doppelten Nutzen – Bewertungen durch ihre Kund:innen und Aufträge über den Heizungsrechner.

In einer weiteren Kooperation mit dem ZVSHK arbeiten sie gemeinsam an der digitalen Leadgenerierung, vor allem über Schnittstellen im ZVSHK Service- und Wartungsportal. Endverbraucher:innen können über das Portal einen SHK-Mitgliedsbetrieb kontaktieren und Leistungen anfragen. Diese Anfragen (Leads) können im digitalen Heizungskonfigurator von Thermregio und im Bewertungsportal von wirsindhandwerk.de genutzt werden. Auf der anderen Seite werden die Bewertungen der Handwerksbetriebe als Qualitätskriterium im Portal eingebunden.

Energiemanagement für Supermärkte, die Strom selbst erzeugen

Das Startup Coneva GmbH bietet ein Energiemanagement für gewerbliche Prosumer. Dazu zählen zum Beispiel Supermärkte, die auf ihrem Dach eine Photovoltaikanlage haben und Solarstrom für den Eigenverbrauch erzeugen. 

In der Zusammenarbeit mit Danfoss, dem Experten für die Regelung der Kälte-, Wärme- und Klimaanlagen, haben sie Supermärkte mit einem Energiemanagementsystem ausgerüstet. Dieses verbindet die Daten aus dem Verbrauch für die Kühlung mit den Daten aus der Eigenerzeugung des PV-Stroms und dem Netzbezug von Strom. 

Dieses Projekt hat das Ziel die Kühlgeräte als thermischen Speicher zu nutzen, um den Leistungsbezug für die Elektrische Energie zu steuern und somit Kosten zu reduzieren. Der selbst erzeugte Solarstrom als zusätzlicher Faktor, hilft, die Kosten für den Energiebezug zu verringern. Ein weiterer Schritt ist die Einbeziehung der gesamten Energieverbraucher, inklusive Beleuchtung, Backshops und Ladestation für Elektrofahrzeuge, um die Flexibilität im Energiebezug zu erhöhen. 

Supermärkte können durch diese Zusammenarbeit ihre Energiekosten um bis zu 45 Prozent reduzieren.

Unterschiedliche Wege für Kooperationen von Startups und Unternehmen

Eine Zusammenarbeit von Startups mit etablierten Unternehmen kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen, es gibt kein festes Konzept. Die Beispiele zeigen, dass beide Seiten von der Kooperation profitieren. Beide bringen ihre Fähigkeiten und Leistungen ein. Aber nur die Zusammenarbeit auf Augenhöhe bringt für beide Partner einen Nutzen und verspricht auch erfolgreich zu werden. So können sie gemeinsam einen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten.

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