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Energiewende mit großen Vorteilen bei dezentraler Struktur und Eigenverbrauch

Jetzt wird es ernst mit der Energiewende, die Zeiten sind vorbei in denen man Strom aus erneuerbaren Energien als Spielerei oder Liebhaberei abtun kann. Die derzeit geführten Verteilungskämpfe zeigen das sehr eindrucksvoll. Es wird sich nun zeigen müssen, wohin die Energiewende steuert.

Energieblogger haben besten EEG-Entwurf gesucht

Grafischer Vergleich der zentralen Studien zur Energiewende, Grafik: Benjamin Bauer, Cornelia Daniel-Gruber, Maria Nasswetter, Thomas Nasswetter

Bei der Suche nach dem Germany´s Next Top EEG haben die Energieblogger bewusst völlig verschiedene Konzepte mit reingenommen in den Vergleich. So können wir gut erkennen in welche Richtung die Energiewende mit diesem oder jenem Konzept gehen wird. Wird der Trend zur dezentralen Energieversorgung anhalten, wird es weiterhin einen festen Einspeisetarif geben, wie soll dieser auf die Stromkunden umgelegt werden und welche Rolle wird künftig der Eigenverbrauch spielen?

In der aktuell laufenden Auswertung der Aktion GNTEEG werden wir die untersuchten Konzepte mal genauer betrachten und die Auswirkungen vorstellen. Das Bewertungs-Schema hat Kilian Rüfer bereits gut erklärt, Kathrin Hoffmann hat das EEG Paradoxon erklärt, den günstigen Strom an der Börse und teuren Strom für Verbraucher, und Andreas Raetsch hat den Weg zum besten EEG-Entwurf aufgzeigt.

Zentrale oder dezentrale Energieversorgung?

Das sind alles entscheidende Fragen für die Zukunft der Energiewende. Wenn ich mir alleine mal die Frage nach zentralen oder dezentralen Strukturen anschaue, ist das schon alleine eine erhebliche Weichenstellung. Dazu gehört auch der Umgang mit Eigenverbrauch von Solar- und Windstrom. Wäre eigentlich eine Energiewende mit zentralen Strukturen und ohne Eigenverbrauch überhaupt denkbar?

Strom aus erneuerbaren Energien kann überall produzieren wo die Sonne scheint oder der Wind weht. Vom Wesen her sind erneuerbare Energien dezentral angelegt. Das zeigen besonders gut die vielen verteilten Photovoltaik-Anlagen auf den Hausdächern. Als zentrale Anlage bräuchten wir riesige Flächen, um diesen Platzbedarf abzudecken.

Bei der Frage zentral oder dezentral spielt noch etwas anderes eine Rolle. Bei einer zentralen Stromversorgung kommt der Strom anonym aus der Steckdose, wir haben keinen Bezug zum Strom und er bleibt damit eine bloße Handelsware. Für die meisten Menschen ist Strom auch heute nur eine reine Handelsware, die möglichst günstig sein sollte – das dürfen wir in der ganzen Diskussion nicht vergessen.

Eigenversorgung ist attraktiv

Aber wenn der Strom aus der Region, vom eigenen Dach oder aus dem eigenen Keller kommt, dann ist Strom nicht mehr so anonym. Er wird greifbarer, wenn man sagen kann, dass ein Teil vom Dach kommt, ein Teil aus dem Keller und/ oder von umliegenden Klein-Kraftwerken kommt. Dieses Argument wird für manche vielleicht nicht nachvollziehbar sein, aber bei sehr vielen Menschen spielt dieses Argument eine wichtige Rolle bei der Investition in eine eigene PV-Anlage, ein Windrad oder ein BHKW.

Für den Eigenverbrauch, von insbesondere Solarstrom, gibt es noch viele weitere Gründe.

Eigenverbrauch von Solarstrom in Unternehmen

Auch für Unternehmen ist der Eigenverbrauch von Solarstrom interessant. Hier kommt noch der Punkt hinzu, dass gerade auf großen Industriehallen die notwendigen Flächen vorhanden sind, um eine eigene Stromversorgung vom Dach aufzubauen. Schön erklärt ist die eigene Stromerzeugung in diesem Film-Ausschnitt von dem Film „Leben mit der Energiewende“:

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Mir ist die Problematik bekannt, dass Strom von Sonne und Wind nicht immer verfügbar ist, aber ich möchte die dezentrale Stromversorgung mit Eigenverbrauch im gesamten Zusammenhang sehen. Die nächsten Schritte wären flexible Blockheizkraftwerke, die nur dann arbeiten, wenn zu wenig Strom aus Sonne und Wind produziert wird, sowie ein lokaler Abgleich von Erzeugung und Verbrauch.

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