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Greenpeace-Studie zeigt die Perspektiven solarthermischer Kraftwerke

Solarthermische Kraftwerke koennen kuenftig bis zu ein Viertel des weltweiten Strombedarfs umweltfreundlich, preiswert und zuverlaessig decken. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Greenpeace-Studie. Die erforderlichen Kraftwerke, Speicherkapazitaeten und die Uebertragungsnetze sind technisch ausgereift und erprobt. Fuer die umfassende Nutzung von Wuestenstrom fehlt jedoch ein deutliches politisches Signal. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, den Stromimport aus den Wuesten gesetzlich zu foerdern und das Thema auf die internationale politische Agenda zu setzen.

„Die Nutzung des Energiepotentials der Sonne ist eine der kluegsten Antworten auf die globalen Umwelt- und Wirtschaftsprobleme dieser Zeit“, erklaert Andree Boehling, Energieexperte von Greenpeace. „Solarthermische Kraftwerke koennen zukuenftig dreimal mehr Strom produzieren als alle Atomkraftwerke weltweit. Und dies sauber, sicher und ohne Folgekosten.“ Bis 2050 koennten Solarkraftwerke mit einer Gesamtkapazitaet von 1.500 Gigawatt installierter Leistung bis zu 7.800 Terrawattstunden Strom produzieren. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 haben alle 439 Atomkraftwerke der Welt gemeinsam 2.600 Terrawattstunden Strom erzeugt.

Die Greenpeace-Studie „Globaler Ausblick auf die Entwicklung solarthermischer Kraftwerke 2009“ zeigt zudem, dass solarthermische Kraftwerke bis 2050 den Ausstoss von 4,7 Milliarden Tonnen klimaschaedlichen Kohlenstoffdioxides verhindern koennten. Diese Einsparung entspricht dem sechsfachen Volumen des derzeitigen CO2-Ausstosses in Deutschland. Fuer die Weltwirtschaft waere die Technologie ein Konjunkturmotor: 15 Milliarden Euro koennten pro Jahr an zusaetzlichen Investitionen ausgeloest und damit bis 2050 ueber zwei Millionen neue Arbeitsplaetze geschaffen werden. Bereits 2020 koennte die Zahl neu geschaffener Arbeitsplaetze auf mehr als 200.000 steigen.

„Frau Merkel muss das Thema Wuestenstrom endlich aus der Forschungsecke herausholen und auf die internationale Agenda der Klimakonferenzen und des naechsten G8-Gipfels setzen“, sagt Boehling. „Solarthermische Kraftwerke koennen nach der Windkraft und der Photovoltaik zum dritten globalen Exportschlager der Erneuerbaren Energien werden.“ Solarthermische Kraftwerke benoetigen im Gegensatz zu Atom- und Kohlekraftwerke nur fuer wenige Jahre eine Anschubfinanzierung. Folgekosten fuer Atommuell oder Zertifikate fuer CO2-Emissionen fallen nicht an. Deutschland kann vom Wuestenstrom in doppelter Weise profitieren: als Importeur sauberen Stroms und als Exporteur fuer die Technik. Deutsche Anlagenbauer sind bereits weltweit fuehrend.

Greenpeace fordert weltweit alle Regierungen auf, gemeinschaftlich Konzepte fuer den Bau von Solarkraftwerken in Wuesten und erforderliche Stromverbundnetze zu entwickeln. Deutschland und Europa sollten zudem mit den Staaten der MENA-Region (Nahost und Nordafrika) gemeinsam eine Roadmap fuer den Bau von Wuestenkraftwerken und dem erforderlichen Stromverbundnetz erarbeiten. Zudem sollte der Forschungsetat fuer solarthermische Kraftwerke von derzeit acht Millionen Euro jaehrlich an das Niveau der Kernfusionsforschung von ueber 130 Millionen Euro angepasst werden.

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