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Ist der Energiepass in der Krise?

Über den Energieausweis oder Energiepass habe ich schon viel geschrieben, auch kritisches. Ein Vordenker für den Energiepass sieht ihn nun deutlich in der Krise.

Prof. Dr. Gerd Hauser , Prof. für Bauphysik der TU München, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik und Vorsitzender der GRE e.V. gab in der Zeitschrift Isoliertechnik 02/2009 ein ausführliches Interview (pdf-Datei) zur Kritik an der gegenwärtigen Praxis des Energiepass. Wichtigster Punkt sei. dass der verbrauchsabhängige Energieausweis, der auf massiven Druck der Wohnungsbaulobby durchgesetzt wurde, zu einer Verwässerung der ursprünglichen Zielsetzungen geführt hat. Ein weiterer Kritikpunkt ist die unzureichende Qualitätssicherung in dem Bereich der ausgestellten Energiepässe und das unübersehbare Angebot von Billigvarianten des Energieausweises sowie die Umgehung der gut ausgebildeten und daher teureren Gebäudeenergieberater und Fachleute.

Was ist der Energieausweis überhaupt wert in der Praxis? Ist es noch zu früh, um ein Urteil zu fällen? Bis jetzt scheint es nur ein bürokratisches Konstrukt zu sein, einen Nutzen für die Umwelt ist nicht lässt sich nicht erkennen. Dazu ist die Bedeutung des Energieausweises auf dem Wohnungsmarkt auch zu klein. Erst bei weiter steigenden Energiepreisen wird auch ein Energiepass oder Energieausweis – wie auch immer er aussieht – an Bedeutung gewinnen. Dann wird auch wichtig sein, wie er zustande gekommen ist, heute ist es noch völlig unerheblich. Auf dem Wohnungsmarkt gibt es immer noch viele Faktoren, die deutlich wichtiger sind – so ist es nun einmal Herr Prof. Dr. Hauser.

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