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Brauchen wir mehr Zertifizierungen für Gebäude?

Im letzten Jahr wurde mit viel Mühe der Gebäude-Energieausweis eingeführt, ist aber auf dem Wohnungsmarkt noch nicht sehr bekannt. Dann gibt es das amerikanische Zertifizierungssystem LEED, das nicht nur den Energieverbrauch erfasst, sondern auch den gesamten Ressourcenverbrauch des Gebäudes einbezieht. Und fast gleichzeitig wurde, kaum bemerkt von der Öffentlichkeit, ein deutsches Gütesiegel für nachhaltiges Bauen von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. eingeführt. Ach ja, jetzt will die dena mit einem Energielabel energieeffiziente Gebäude mit dem Qualitätssiegel „Effizienzhaus“ sichtbar machen.

Wer blickt da denn noch durch? Langsam wird es kompliziert mit den vielen Gütesiegeln, selbst für Fachleute wird es schwierig da den Überblick zu behalten.

Im Grunde sind es jedoch nur zwei verschiedene Qualitätssiegel. Der Energieausweis und die Sonderform Qualitätssiegel  „Effizienzhaus“ betrachten nur den Energiebedarf oder den Energieverbrauch des Gebäudes. Richtig schwierig wird es, wenn das Gebäude umfassend betrachtet wird, mit seinem ökologischen Rucksack – bei den Zertifizierungen nach LEED oder der DGNB. Nicht nur der Energieverbruch im Betrieb wird betrachtet, auch der Wasserverbrauch, die Flächenversiegelung und die eingesetzten Materialien am Bau. Ich kenne mich nicht genau aus mit den Zertifizierungen, aber sinnvoll ist es alles einzubeziehen in die Betrachtung – auch weitere Ressourcen, die gebraucht werden und auch die Energie, die benötigt wird um das Gebäude zu errichten.

Beim jetzigen Stand mit dem Energieausweis kann man nicht stehen bleiben, der kann nur ein Anfang sein. Warum man aber den Energieausweis komplizierter machen muss, als er ist, kann ich nicht nachvollziehen. Wie soll man einem Mieter den Unterschied erklären zwischen einem verbrauchsabhängigen Energieausweis und einem zertifizierten Effizienzhaus? Eine Sicherheit hat der Mieter in beiden Fällen nicht, im Alltag auf genau diesen Energieverbauch zu kommen – eher noch beim verbrauchsabhängigen Energieausweis.

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