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Spiegel schreibt Wind- und Solarstrom wieder mal schlecht

Im Spiegel waren schon häufiger negative Berichte über erneuerbare Energien zu lesen, daher hat mich der heutige Artikel bei SpOn auch nicht weiter verwundert. In dem Artikel soll dargelegt werden, dass Strom aus Wind und Sonne rein rechnerisch nichts für den Klimaschutz bringen, da sie kein CO2 einsparen. Wenn man nur den CO2-Handel betrachtet, ist das auch richtig, aber der ist nur ein künstliches Konstrukt, das die Interessen der Energiewirtschaft und der großen Industrie berücksichtigt. Mit der Wirklichkeit hat der CO2-Handel aber nichts zu tun, hier werden, wie Sebastian Keil in seinem Beitrag schreibt „Äpfel mit Birnen verglichen“.

Den Strom, den Solar- und Windkraftwerke erzeugen, müsste sonst ein Kohle- oder Kernkraftwerk erzeugen – für den Kohlestrom hat der Kraftwerksbetreiber ja seine CO2-Zertifikate gekauft (?). Ist der Kohlestrom dann also sauber? Natürlich ist er kein anderer Strom, also ohne irgend einen Zettel. Solar- und Windkraftwerke werden ja gebaut, wie Sebastian treffend schreibt, um sauberen Strom zu produzieren und nicht um CO2 einzusparen oder Zertifikate zu erfüllen.

In dem Artikel werden wieder einmal – wie beim alljährlichen Gasstreit zwischen Russland und Ukraine – Heizenergie und Strom durcheinander gebracht. Die Dämmung von Gebäuden hat nichts mit dem Stromverbrauch zu tun. In Niedrigenergiehäusern wird ja nicht mit Strom geheizt. Keine Frage, die wirtschaftlich interessanteren Alternativen, wie der Heizenergieverbrauch (sollte sich nicht auf die Dämmung beschränken) von Gebäuden sollten vorher in Angriff genommen werden. Aber diese Maßnahmen können nicht mit der Stromerzeugung verrechnet werden – es kommt ja auch keiner auf die Idee, nur weil er ein Passivhaus hat, sich zu erlauben seinen SUV in der CO2-Bilanz damit zu verrechnen.

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