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Umbau zum Nullenergie-Haus als Vorbild für Energieeffizienz

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel stellt rund 435.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm für ein Nullenergie-Hochhaus in Radolfzell (Baden-Württemberg) zur Verfügung. Der private Investor Jürgen Räffle will einen alten Wasserturm nach dem Passivhaus-Standard so umbauen, dass er gewerblich genutzt werden kann. Der Energieverbrauch des Turms soll dabei soweit gesenkt werden, dass eine Photovoltaikanlage, eine solarthermische Anlage und eine kleine Windkraftanlage ausreichen, um den Energiebedarf für Lüftung, Heizung, Kühlung, Warmwasser, Hilfsenergie, Beleuchtung und einen Aufzug zu decken. „Das Vorhaben zeigt, wie wir das Potenzial alter Gebäude für eine bessere Energieeffizienz nutzen können. Ich wünsche mir viele Nachahmer“, sagte Gabriel.

Durch den Umbau des Wasserturms werden jährlich rund 36 Tonnen CO2 eingespart. Er wird innerhalb der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert. Ursprünglich wurde der Turm in Radolfzell am Bodensee 1956 zur Wasserbevorratung für die Milchwerke GmbH erbaut. 1979 wurde er stillgelegt. Die ambitionierte Sanierung soll nun den drohenden Verfall aufhalten. Die geplanten Büroflächen, ein Tagungs- und Konferenzraum sowie ein Restaurant in vierzig Meter Höhe sollen dem Bauwerk neues Leben einhauchen und der Stadt Radolfzell eine unverwechselbare Identität geben.

Alles schön und gut, aber Pilotprojekte gab es wirklich schon mehr als genug. Was wir brauchen ist eine Umsetzung von energetischen Sanierungsmaßnahmen in der breiten Masse. Da liegt das große Potenzial zur Einsparung von Heizenergie. Einzelne Projekte mit extremer Förderung helfen dem normalen Bauherrn da nicht weiter. Daher ist eine verlässliche Förderung von energetischer Gebäudesanierung unerlässlich und wichtiger als weitere Pilotprojekte.

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