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Wärmepumpen zeigen Offenheit und breiten sich aus

Über Wärmepumpen und die kontroverse Diskussion hatte ich schon verschiedene Artikel geschrieben. Beim Haustechnikdialog gibt es wieder mal darüber eine Diskussion – angeregt durch einen Beitrag einer Arbeitsgruppe des Wärmepumpen-Marktplatzes NRW. Dieser Beitrag diskutiert den Nachteil von Wärmepumpen, die Strom zum Antrieb benötigen. Die Umweltfreundlichkeit – ein besseres Wort ist mir nicht eingefallen – dieser Heizungsart hängt also im wesentlichen vom Primärenergie-Wirkungsgrad ab.

Daher plädiert der Wärmepumpen-Marktplatz NRW für die Einführung der Kennzahl – g CO2 / kWh Heizwärme.

Analog zu den CO2-Emissionen von Autos, die in g CO2/ km angegeben werden, soll auch hier eine allgemeine gängige Kennzahl eingeführt werden. Grundlage der Berechnung sind die CO2-Emissionen, die sich auf die Abgabe von Heizwärme durch den Wärmeerzeuger beziehen. Für Wärmepumpen sind daher zwei Faktoren von Bedeutung. Einerseits wird die energetische Qualität durch die Leistungszahl ε gekennzeichnet, die international als COP (Coefficient of Performance) bezeichnet wird. Andererseits sind die CO2-Emissionen zu berücksichtigen, die bei der Produktion von Strom freigesetzt werden.

Dabei ist hervorzuheben, dass sich im Laufe der Zeit die CO2 -Emissionen ständig verringern und damit Wärmepumpen noch umweltfreundlicher arbeiten werden. Das gilt sowohl für jede bereits installierte Wärmepumpe, als auch für die Anlagen die jetzt und zukünftig installiert werden. Ursachen für die Verbesserung der CO2 Bilanz sind der stetige Zuwachs regenerativ erzeugter Strommengen und die ständige Verbesserung der Wirkungsgrade der Kraftwerke.

Schon die Vergangenheit hat diese Entwicklung bestätigt. Die Tatsache wurde in der neuen Fassung der EnEV durch eine 10%ige Reduzierung des Primärenergiefaktors für Strom berücksichtigt. Mit der Einführung dieser CO2 – Kennzahl wird die Voraussetzung geschaffen, Wärmepumpen zukünftig einfach energetisch beurteilen zu können.

Ausführlicher Artikel beim Wärmepumpen-Marktplatz NRW.

Auf Baustellen und in Marketing-Aktionen sind zur Zeit auch immer mehr Wärmepumpen zu sehen:

Die GAG Immobilien AG, Kölns größte Wohnungsgesellschaft mit rund 42.000 Wohnungen und rund 100.000 Mietern, hatte im März 2007 begonnen, bis zu 382 Wohnungen und Häuser auf einem ehemaligen Siemensgelände an der Amsterdamer Straße in Köln-Niehl zu errichten. „Die Siedlung Niehler WohnArt ist das bisher größte Bauvorhaben für eine Wärmepumpensiedlung in Deutschland. Alle Wohnungen und Einfamilienhäuser sollen mit Umweltwärme versorgt werden. Das senkt die Kosten für Heizung und warmes Wasser deutlich und davon werden nach der Fertigstellung Ende 2009 rund 1.000 neue Bewohner profitieren“, so GAG-Vorstandsvorsitzender Günter Ott.

Ministerialrat Werner Lechner vom Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW ergänzte: „Das Ziel, den Marktanteil von Wärmepumpen bei Neubauten in NRW auf zehn Prozent zu steigern, ist längst erreicht. Dieses Ergebnis bestärkt uns in unseren Anstrengungen, den Einsatz der Wärmepumpentechnik auch weiterhin zu forcieren. Für die nächsten Jahre wünschen wir uns 20.000 neue Wärmepumpen jährlich in NRW. Das würde eine zusätzliche Steigerung der CO2 Einsparungen in der Größenordnung von 30.000 Tonnen pro Jahr allein für NRW bedeuten. Das Neubauprojekt der GAG in Köln und der Wärmepumpen-Marktplatz NRW leisten deshalb einen wichtigen Beitrag, immer mehr Bauträger, Architekten und Bauherren von dieser kostengünstigen und Klima schonenden Heizungsvariante zu überzeugen.“

Wärmepumpen nutzen bis zu 80 Prozent Umweltenergien, die kostenlos, schadstofffrei und sich immer wieder natürlich erneuernd zur Verfügung stehen. Mit diesen Umweltenergien und einem Restanteil (hört sich an, als wäre der vernachlässigbar) Strom für den Antrieb der Wärmepumpe kann man heizen, aber im Sommer sein Haus auch kühlen. So senken Wärmepumpen die Heizkosten um mehr als 50 Prozent und steigern gleichzeitig den Komfort.

Damit die Erdwärme für alle Bürger im Land nutzbar wird, hat die Landesregierung NRW die „Potenzialstudie Geothermie NRW“ für das oberflächennahe Erdwärmepotenzial beim Geologischen Dienst NRW in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse wurden mittlerweile in der 2. Auflage auf einer CD-Rom zur weiteren Nutzung veröffentlicht. Ergänzend hierzu bietet der Geologische Dienst NRW einen kostenlosen Standortcheck für jedes Grundstück in NRW über das Internet sowie eine kostenpflichtige detaillierte geologisch-geothermische Stellungnahme an. Konkret bedeutet dies, dass nun bei jedem Neubau oder auch beim Austausch einer Heizungsanlage im Internet unter www.geothermie.nrw.de sofort geprüft werden kann, ob und mit welchem System sich auf dem individuellen Grundstück die Nutzung von Erdwärme lohnt und ob sie überhaupt verwendet werden darf.

Die ausgereifte, langzeitbewährte Technik macht sich außerdem schnell bezahlt. Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpenanlage liegen mit 10.000 bis 20.000 Euro (je nach Hausgröße, Ausstattung und Art der gewählten Umweltwärme) zwar etwas über denen für einen leistungsgleichen modernen Heizungskessel mit Öl- oder Gasfeuerung. Die niedrigen Betriebskosten – im Vergleich zu den heutigen Energiepreisen – sorgen aber dafür, dass sich diese Investition bereits spätestens nach zehn Jahren bezahlt gemacht hat. Förderprogramme des Bundes (zinsverbilligte Kredite der KfW) können über die örtlichen Kreditinstitute beantragt werden. Auch bieten zahlreiche Energieversorgungsunternehmen in NRW Zuschüsse für Wärmepumpen an.

Vom 4. bis zum 20. April 2008 veranstalten der Bundesverband WärmePumpe (BWP) e.V. und der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) unter dem Motto „Natürlich.Wärme.Pumpen“ erstmals bundesweite Wärme.Pumpen.Aktionswochen. Diese bieten in Vorträgen, Besichtigungen und weiteren Veranstaltungen umfassende Informationen zur Energieeffizienz von Wärmepumpen und zu den Vorteilen für die Nutze

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