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Untersuchungen des TÜV-Süd zu Röhrenkollektoren abgeschlossen

Im letzen August hatte ich in einigen Artikeln von der Rückrufaktion von Schott-Röhrenkollektoren berichtet (Artikel vom 16.08.07, vom 21.08.07 und vom 22.08.07). In diesen Artikeln wurde eine Untersuchung des TÜV-Süd zu den geplatzten Röhrenkollektoren angekündigt. Diese Untersuchung ist nun abgeschlossen, durch eine Meldung des IWR wurde ich heute darauf aufmerksam, und da die genannten Artikel recht häufig gelesen wurden, möchte ich das Ergebnis, bzw. die Presseinformation von Schott hier wiedergeben:

Im vergangenen Sommer gab es vereinzelt Fälle mit Sachschäden an Solarthermieanlagen, in denen Vakuumröhrenkollektoren des Typs ETC 16 der SCHOTT-Rohrglas GmbH, Mitterteich, integriert waren. Bei diesen Kollektoren handelt es sich um eine von SCHOTT-Rohrglas produzierte und zugelieferte Komponente, die verschiedene Heizungssystemanbieter in ihre Solaranlagensysteme integrieren.

Sofort nach Bekanntwerden der Schäden hat das Unternehmen den TÜV Süd mit der Ursachenanalyse zum Glasbruch der Kollektoren, die ein Bestandteil eines komplexen Gesamtsystems sind, beauftragt. Dieses zeitintensive und aufwändige Analyseverfahren ist abgeschlossen und der Bericht des unabhängigen Prüfinstituts liegt jetzt vor.

Die Ursachenanalyse des TÜV Süd hat folgendes Ergebnis gebracht: Ursache für den untersuchten Glasbruch sind höchstwahrscheinlich anlagenspezifische Konfigurationen oder Installationsmängel, die im Stagnationsbetrieb der Solaranlage in einzelnen Fällen Brüche von Kollektorrohren auslösen können. Die Verbindung aus folgenden drei Faktoren gilt demnach als kritisch:

1. Häufiger Eintritt von Stagnation, begünstigt durch anlagenbezogene Fehlauslegungen oder Fehlinstallationen (zum Beispiel als Folge einer unzureichenden Dimensionierung des Ausdehnungsgefäßes).

2. Eintritt kalten Mediums in die während des Stagnationsbetriebs aufgeheizten Kollektorrohre über den Vorlauf (d.h. entgegen der Durchströmungsrichtung, die in der von SCHOTT-Rohrglas zur Verfügung gestellten Montageanleitung vorgeschrieben ist), zum Beispiel begünstigt durch Verwechselung von Vor- und Rücklauf bei der Montage oder ungünstige Rohrleitungsführung.

3. Mechanische Vorschädigungen des Kollektors, zum Beispiel durch unsachgemäßen Transport oder unachtsamen Umgang bei der Installation oder Wartung, können in Kombination mit den beiden erstgenannten Faktoren die Wahrscheinlichkeit für einen Kollektorbruch erhöhen.

SCHOTT-Rohrglas hat seine Kunden über das Untersuchungsergebnis des TÜV Süd informiert. Um weitere Schadensfälle zu vermeiden, empfiehlt das Unternehmen seinen Kunden, alle Solarthermieanlagen mit integrierten Kollektoren von SCHOTT-Rohrglas durch einen Fachhandwerker auf mögliche Fehldimensionierungen, Montagefehler und Beschädigungen überprüfen zu lassen. Als verlässlicher Marktpartner unterstützt das Unternehmen alle Maßnahmen, die einen Beitrag zur Eigensicherheit der installierten Solaranlagen leisten. Deshalb bietet SCHOTT-Rohrglas seinen Kunden, den Heizungssystemanbietern, aus Kulanzgründen eine festgelegte Aufwandsentschädigung für den Anlagencheck durch einen Fachhandwerker an.

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