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Verschärfte Anforderung für Ökostrom-Gütesiegel als Antwort auf Politik

Ein Beitrag in Zusammenarbeit mit Enspire-Energie.

Solaranlage auf einem Scheunendach, Foto: pixabay/ PublicDomainPictures

Wer echten Ökostrom beziehen möchte und damit auch den Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützen möchte, muss sich auf die Zertifizierung und das Engagement des Energieversorgers verlassen können. Besonders vertrauenswürdig gelten Anbieter, die mit dem Grüner Strom Label ausgezeichnet werden. Dieser hat jetzt seine Anforderungen an die politischen Rahmenbedingungen angepasst und um wichtige Bereiche wie Bürgerenergieprojekte und Grünstrom-Direktversorgung erweitert.

Das Gütesiegel des Grüner Strom Label e.V. (GSL) sorgt für Vertrauen bei den Kunden:

Sie erhalten einhundert Prozent echten Ökostrom und bewirken garantierte Investitionen in neue Anlagen und innovative Energieprojekte“, erklärt Rosa Hemmers, Vorsitzende des GSL.

Verschärfte Anforderungen für Gütesiegel des Grüner Strom Label e.V.

Die neuen Kriterien, die seit dem 01.01.2015 gültig sind, sollen neue Impulse setzen und haben ihren Schwerpunkt in Bereichen, die neben dem Zubau von neuen Anlagen besonders wichtig sind. Für mich ist das besonders wichtig, denn Energiewende sollte heute mehr sein als nur der Blick auf die, oftmals traurigen, Zahlen im Zubau von neuen Anlagen.

Zu den neuen Anforderungen gehören u.a.:

Gezielte Unterstützung von Bürgerenergie

Neu ist im Kriterienkatalog die Unterstützung von Bürgerenergieprojekten. Damit sollen Bürgerenergiegesellschaften in ihrer Gründungsphase und in der Realisierung von Projekten gezielt gefördert werden.

„Bürgerbeteiligung ist immens wichtig für die Akzeptanz der Energiewende vor Ort“, betont Rosa Hemmers. „Dies wurde von der Politik in letzter Zeit leider erschwert. Wir möchten die Energieanbieter deshalb dazu ermuntern, Bürgerinnen und Bürger in ihrem Engagement für eine saubere Energieversorgung zu unterstützen.“

Seit Beginn der Zertifizierung im Jahr 1998 wurde der Kriterienkatalog des Grüner Strom-Labels zum fünften Mal turnusmäßig angepasst. An der aktuellen Fortentwicklung beteiligten sich insgesamt 24 Organisationen.

Grünstrom-Markt statt Graustrom von der Börse

Windräder, Foto: pixabay/ Hans

Die oben erwähnte innovative Form der Ökostromlieferung könnte mit dem Grünstrom-Markt-Modell umgesetzt werden. Mit diesem Modell, das ich im letzten Jahr in einem Podcast vorgestellt hatte, kann Ökostrom direkt an die Kunden verkauft werden, ohne einen Umweg über die Strombörse gehen zu müssen – dort wird ohnehin nur noch Graustrom angeboten.

Energieanbieter, die ihre Ökostromkunden zu einem substanziellen Teil mit Strom aus Wind- und Solaranlagen beliefern, können künftig ihren finanziellen Mehraufwand mit Fördergeldern aus der Ökostromzertifizierung abfedern.

Kunden wünschen sich Strom aus lokalen Anlagen

Seit Inkrafttreten des reformierten Erneuerbare-Energien-Gesetzes am 1. August 2014 gibt es für Ökostromversorger keinen wirtschaftlich tragfähigen Weg mehr, wie sie regenerativen Strom aus heimischen EEG-Anlagen direkt an ihre Kunden liefern können.

„Viele Kunden wünschen sich, direkt mit Strom aus neuen heimischen Ökokraftwerken versorgt zu werden, im besten Fall aus ihrer Region. Das Grünstrom-Markt-Modell würde das ermöglichen“, erklärt die GSL-Vorsitzende Rosa Hemmers. „Innovative Formen der Belieferung von Endkunden mit grünem Strom können den Umbau der Energieversorgung unterstützen.“

Für mich sind das genau die richtigen Antworten des vertrauenswürdigsten Ökostrom-Gütesiegels auf die geänderten politischen Rahmenbedingungen, mehr Unterstützung für Bürgerenergie und innovative Formen der Direktlieferung.

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