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Energieeffizienz an Gebäuden wird eingespart

In diesen stürmischen Zeiten der Energiepolitik kann man sich auf keine politische Aussage lange verlassen. Vor ein paar Tagen habe ich noch bei Twitter gelesen, dass der CDU-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Volker Kauder, mehr Förderung von Energieeffizienz von Gebäuden fordert statt weiterer Subventionierung von Photovoltaik. Die Quelle dieser Aussage ist leider unbekannt. Beides, Energieeffizienz von Gebäuden und Photovoltaik, lässt sich eigentlich gar nicht vergleichen, schlielich geht es einmal um Heizenergie von Gebäuden und einmal um Stromerzeugung aus Sonnenenergie.

Positiv an dieser Aussage wäre immerhin, dass Energie, die nicht benötigt wird, auch nicht erzeugt werden muss – wie auch immer. Und hervorzuheben ist auch, dass in der  Beheizung von Gebäuden ein enormes Einsparpotential liegt. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sieht dies eigentlich ähnlich auf seiner Seite zur CO2-Gebäudesanierung. Immerhin ist das CO2-Gebäudesanierungsprogramm erfolgreich und sichert Arbeitsplätze.

Umso erschreckender, dass ich heute lesen musste, dass ab 2012 keine Mittel im Bundeshaushalt mehr zur Verfügung stehen für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm – unter Berufung auf einen  Artikel in der Welt. Ok, heute ist 1. April, da kann man so etwas als Aprilscherz versenden. Aber es ist wohl wahr, die Bundesregierung streicht die Mittel für Energieeffizienz und Gebäudesanierung radikal zusammen – wie die Initiative Erdgas pro Umwelt (IEU) berichtet:

„Die Bundesregierung führt ihre eigenen Klimaziele ad absurdum“, kommentiert Bernhard Funk, Sprecher der IEU, den Eckwertebeschluss. „Energieeffizienz ist ein entscheidender Schlüssel zu wirksamem Klimaschutz. Und das KfW CO2-Gebäudesanierungsprogramm war ein entscheidender Schlüssel zu mehr Energieffizienz“, so Funk. Der Beschluss stehe in direktem Widerspruch zum Energiekonzept der Bundesregierung. Darin hatte es geheißen, dass „das bewährte CO2-Gebäudesanierungsprogramm […] fortgeführt und im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten besser ausgestattet“ werde.

Die inzwischen häufig durchgeführten Änderungen in der Förderpolitik führen zu einer massiven Verunsicherung der Hausbesitzer. Die Initiative fordert bereits seit Jahren stete und einfach zu beantragende Fördermittel sowie eine Verdoppelung des Fördervolumens. Um mit den vohandenen Mitteln das Klima in größt möglichem Umfang zu schonen, sollten sich alle finanziellen Sanierungsanreize technologie- und energieträgeroffen an der erzielten CO2-Einsparung bemessen. Funk: „Klimaschutz muss für Hausbesitzer bezahlbar sein – und dazu tragen auch staatliche Förderprogramme bei.“

Auch ohne staatliche Förderung würden sich manche Investitionen in die Energieeffizienz für Hausbesitzer aber durchaus lohnen: Der Austausch eines alten Heizkessels gegen moderne Erdgas-Brennwerttechnik – eventuell in Kombination mit Solarthermie – sei eine hochwirtschaftliche Maßnahme und amortisiere sich je nach Situation bereits in weniger als sieben Jahren. Dies geht aus der Studie IEU-Modernisierungskompass 2011 hervor. Hausbesitzer, die die Mittel für eine grundlegende Sanierung des Gebäudes nicht aufbringen wollen oder können, sollten mit einem Anlagentausch beginnen. „Nach dem Anlagentausch spart der Haushalt Monat für Monat Energiekosten. Das schafft finanziellen Spielraum für weitergehende energetische Maßnahmen“, erläutert Funk die Empfehlung zur Priorisierung.

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