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Brandenburg mit besten Vorraussetzungen für erneuerbare Energien

Brandenburg, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein sind die führenden Bundesländer in Sachen Erneuerbare Energien. Das ist das Ergebnis der ersten umfassenden Vergleichsstudie, die heute von der Agentur für Erneuerbare Energien in Berlin vorgestellt wurde. Die Ministerpräsidenten der drei Länder bekommen dafür stellvertretend den Bundesländerpreis für Erneuerbare Energien, den „Leitstern 2008“, verliehen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) haben alle Bundesländer einem Leistungsvergleich in mehr als 50 Bereichen unterzogen. Daraus ist die bisher umfangreichste Datenbank zu Erneuerbaren Energien auf Länderebene entstanden, mit Informationen zu Wirtschaftseffekten, politischen Rahmenbedingungen sowie zu Anteilen und Ausbaudynamik einzelner Technologien. Die Forscher haben zudem die erfolgreichsten Politikmodelle auf Länderebene ermittelt.

„Bundesländer, die auf ambitionierte Ziele, konsequente Technologieförderung und effektive Standortpolitik setzen, liegen im föderalen Wettbewerb vorn“, stellt Prof. Frithjof Staiß, Vorstand des ZSW, fest. „Für den Gesamtsieg waren wie beim Leichtathletik-Zehnkampf kontinuierliche Leistung und Stehvermögen in allen Disziplinen gefragt“, so Staiß bei der Präsentation der Studie weiter. „Brandenburg ist in den ausschlaggebenden Kategorien Teil der Spitzengruppe. Das beschert dem Land am Ende den Gesamtsieg.“

„Die Energieerzeugung ist traditionell unsere Stärke und wird es mit den Erneuerbaren Energien auch weiterhin bleiben“, betont Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck. Bis 2020 soll ein Fünftel des Primärenergieverbrauchs des Landes durch Wind- und Solarenergie, Biomasse, Wasserkraft und Geothermie gedeckt werden. Brandenburg ist ein führender Produktionsstandort für Photovoltaiktechnik und Spitzenreiter beim Ausbau der Windenergie. Außerdem arbeiten Brandenburger Unternehmen und Forschungseinrichtungen intensiv daran, die gesicherte Leistung Erneuerbarer Energien zu verbessern. „Deshalb freue ich mich sehr über die Auszeichnung Brandenburgs als bestes Bundesland für Erneuerbare Energien“, so Platzeck weiter. „Das bedeutet aber nicht, dass wir uns auf diesen Erfolgen ausruhen. Die Potenziale sind auch in Brandenburg noch nicht ausgeschöpft“.

Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein gehören ebenfalls zu den Spitzenreitern des Bundesländervergleichs und haben den „Leitstern 2008“ in Teildisziplinen gewonnen: Baden-Württemberg überzeugt vor allem durch seine ambitionierte Förderung Erneuerbarer Wärme. Schleswig-Holstein verfolgt die erfolgreichste Standortpolitik für Erneuerbare Energien und führt das Ranking bei Unternehmensansiedlungen, Forschung und Technologieentwicklung an. Die ostdeutschen Bundesländer schneiden insgesamt etwas besser ab als der Rest der Republik. Das zeigt sich zum einen in größerem Engagement für Erneuerbare Energien. Zum anderen sind in strukturschwächeren Bundesländern die positiven Wirtschafts- und Arbeitsplatzeffekte durch Erneuerbare Energien besonders spürbar. Zudem zeigt der Ländervergleich, dass die Potenziale für die Nutzung aller Erneuerbarer Energien über ganz Deutschland gleich verteilt sind. In der Verwandlung dieser Chancen in Erfolge zeichnet sich aber ein uneinheitliches Bild ab: Während Bayern, Baden-Württemberg und Hessen beispielsweise im Einsatz Erneuerbarer Wärme vorn liegen, werden die Potenziale der Windenergie hier bisher nur zu einem geringen Teil genutzt.

„Alle Bundesländer haben die Anlage zum Spitzensportler“ kommentiert Dietmar Schütz, Vorstand der Agentur für Erneuerbare Energien und Präsident des Bundesverbands Erneuerbare Energie, die Vergleichsstudie. „Deshalb sind auch alle gleichermaßen dafür verantwortlich, die deutschen und europäischen Klimaschutzziele und den notwendigen Strukturwandel im Kraftwerkspark zu erreichen“, so Schütz weiter. Eine wichtige Schlussfolgerung der Untersuchung sei, dass alle Bundesländer die Erneuerbaren Energien verstärkt ausbauen müssen. „Das bedeutet auch, Blockadehaltungen aufzugeben“, betont Schütz. „Schließlich profitieren alle Bundesländer von mehr Unabhängigkeit von endlichen Ressourcen und von dauerhaft stabilen Energiepreisen.“

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