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Ist Green IT nur ein Hype oder wird eine langfristige Entwicklung daraus?

Wie ich gestern geschrieben habe, ist auf der CEBIT in Hannover GREEN IT eines der Leitthemen. Energieeffizientere Hardware und PCs sollen Kunden anregen wieder neue Geräte einzukaufen, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Immerhin sind in einigen Rechenzentren die Kosten für Strom schon höher als für die Hardware (Quelle finde ich jetzt leider nicht). Aber schon sprechen die ersten Analysten von einem Hype, wie beim Greenbizblog von Ralph Diermann zu lesen ist.

Ein Hype ist es zur Zeit nur weil viele Anbieter davon reden, aber nicht unbedingt etwas dahinter steckt. Denn dahinter steckt, wie ich oben bereits geschrieben habe, eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Die Computerwoche schreibt auch zu diesem Thema, dass in einer aktuellen Befragung 93 Prozent der Anwender angaben, den Stromverbrauch ihres Rechenzentrums nicht zu kennen, aber annähernd 40 Prozent wünschten sich dringend energieeffizientere Hardware. Das Wissen um Green IT ist aber noch gering, und es fordert eine nachhaltige Strategie für Green IT – nicht nur ein grünes Marketing. Wege dahin gibt es, wie der Artikel auch ausführlich beschreibt, sie müssen jetzt auch gegangen werden.

Damit aus dem Hype noch mehr wird, hat die CEBIT mit der Klimaschutz-Initiative Climate Savers Computing (CSCI) aus den USA eine strategische Zusammenarbeit vereinbart. CSCI führt Hersteller, Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen mit dem Ziel zusammen, die Energieeffizienz von Computern und Servern signifikant zu verbessern. Auf der CeBIT 2008 sind „grüne Lösungen“ an unterschiedlichen Stellen anzutreffen. Erster Anlaufpunkt ist die Präsentation „Green IT Village“ in Halle 9. Erstmals gibt die Deutsche Messe einen „Green IT Guide“ heraus. In zahlreichen Foren wird über Green IT diskutiert, und viele namhafte Aussteller haben Green-IT-Lösungen in ihrem Programm. So ist unter anderem ein voll funktionsfähiges energieeffizientes Rechenzentrum im Live-Betrieb zu sehen.

Treffpunkt für alle, die sich über Green IT umfassend informieren möchten, ist das „Green IT Village“ in Halle 9. Diese Sonderschau vermittelt nicht nur allgemeine Informationen, sondern zeigt auch „grüne Lösungen“ einzelner Anbieter und wie diese Lösungen im Verbund genutzt werden können. Ein besonders anschauliches Beispiel ist das „grün vernetzte Büro“, das den Vergleich zwischen herkömmlicher und energieeffizienter Nutzung eines klassischen Büroarbeitsplatzes ermöglicht. Das Musterbüro zeigt zum einen auf, welche Mengen an Energie im alltäglichen Bürobetrieb verbraucht werden. Zum anderen ist der gleiche Büroalltag zu sehen, wenn er mit energieeffizienten ITK-Lösungen bewältigt wird. „Es geht uns auch darum, jedem einzelnen aufzuzeigen, wie er seinen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz und zur Kostenreduzierung leisten kann,“ erläuterte Dr. Prüser das Konzept des Musterbüros. Quelle: Pressemitteilung der CEBIT

Was jeder einzelne tun kann für den Klimaschutz ist auch Thema vom Klimaquiz der CEBIT mit netten Preisen.

Damit Green IT mehr wird als nur ein Hype, müssen Verfahren für die Energieeffizienz von Serversystemen entwickelt werden. Ein sinnvolles Ziel wäre ein Energielabel wie bei Kühlschränken oder wie der Energieausweis für Häuser. Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) sowie der Heise-Verlag mit seinem IT-Profimagazin iX – als neutraler Tester von IT- Komponenten – zusammengetan und ein Projekt gestartet. Sie wollen ein Prüfverfahren entwickeln, das in eine Norm eingehen könnte. Ihr Ziel: ein Energiepass für IT-Komponenten. Mehr dazu gibt es in dem Artikel bei kefk.org.

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