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Solar-Boom echt oder nur ein Hype?

Als ich gestern den Handelsblatt-Artikel über den Einstieg von Applied-Materials in die Produktion von Solarzellen gelesen habe, begann ich mich zu fragen,ob das jetzt der Durchbruch der Solarbranche ist. Es scheint so, als ob immer mehr Firmen aus der traditionellen Halbleiter-Industrie auch die Solarzellen entdecken und groß investieren. Immerhin ist der Boom nicht mehr allein abhängig vom EEG in Deutschland. Auch andere Länder, wie Spanien, haben eine solche Förderung eingerichtet und einen Boom ausgelöst und in den USA wird auch ohne Förderung groß investiert (z.B. GAP, siehe treehugger.com) – aus Angst vor steigenden Strompreisen (z.B. WalMart). Noch steht die größte Photovoltaik-Anlage in Deutschland, bzw. wird noch gebaut, aber geplante Anlagen in USA, Australien oder China werden diese in der Größe deutlich übertreffen.

Das spricht eigentlich für einen echten Boom, der gerade erst beginnt. Dennoch steht er – zumindest in Europa – auf sehr wackligen Füßen. Denn die Einspeisevergütung ist äußerst umstritten und wird sicher in den nächsten Jahren zurück gefahren.

Aber zwei Gründe sprechen für die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung. Das sind zum einen die steigenden Strompreise, so dass es immer lohnenswerter wird seinen Strom selbst zu erzeugen. Diesen Grund geben die Handels-Ketten in den USA auch an für ihre Investitionen. Und zum anderen die technologische Entwicklung, die durch den jetzigen Boom einen deutlich Schub bekommen wird.Der Handelsblatt-Artikel gibt schon einen netten Ausblick auf die Möglichkeiten der nächsten Jahre.

Daher wird auch eine Kürzung der Einspeisevergütung nur eine kurze Delle in der Entwicklung der Photovoltaik verursachen.

Mit Solarenergie ist aber auch Solarwärme gemeint, und da verläuft die Entwicklung ganz anders, obwohl die Kosten geringer sind. Aber eine vergleichbare Förderung gibt es (noch) nicht, und die Renditechancen sind dadurch deutlich geringer.

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