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Erste Sporthalle Deutschlands in Passivhausstandard

Mit dem dritten Preis beim Wettbewerb um den Bayerischen Holzbaupreis wurde die Sport- und Mehrzweckhalle in Unterschleißheim auf der BAU 2007 in München ausgezeichnet. Die Halle hat als erste Sporthalle in Deutschland den Passivhausstandard erreicht, eine Weiterentwicklung des Niedrigenergiehauses, bei dem auf konventionelle Heizsysteme verzichtet werden kann. Der verbleibende niedrige Heizwärmebedarf von 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr wird durch Geothermie (Erdwärme) gedeckt. Gebaut und geplant hat sie der Architekt und Professor der Technischen Universität Berlin Claus Steffan mit seinem Büro P S A Architekten. Der Preis wurde vom Bayerischen Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten vergeben.

Im Juryurteil heißt es: „Die Sport- und Mehrzweckhalle in Unterschleißheim übernimmt mit der Holzbauweise in Passivhausstandard eine Vorbildfunktion. Höchste energetische Optimierung und der Einsatz des nachwachsenden Rohstoffes Holz verdeutlichen als perfekte Symbiose aus Gestalt und Baustoff den verantwortungsvollen Umgang mit knapper werdenden fossilen Energieträgern. Die städtebauliche Einfügung konnte darüber hinaus ebenso wie der Gedanke der modularen Konstruktion überzeugen.“

Weitere Preise für energiesparende Gebäudetechnik

P S A Pfletscher und Steffan erhielten 2006 außerdem zusammen mit ihrem Projektpartner Professor Moritz Hauschild den mit 20.000 Euro dotierten Preis „Photovoltaik im Gebäudeentwurf“, der vom Bundesumweltministerium, der Bundesarchitektenkammer und dem BDA ausgelobt worden war.

„Die Bio-Energiezentrale Fürstenfeldbruck“, so begründete die Jury ihr Urteil, „demonstriert auf gestalterisch überzeugende Weise, das Thema der Energieerzeugung bzw. Energieeinsparung nicht nur eindimensional zu betrachten, sondern in einen sinnvollen Energiemix konzeptionell umzusetzen. … In zeichenhafter Weise wird die regenerative Energieform der Photovoltaik in das Gesamtkonzept der Anlage so integriert, dass die geometrisch geordnete, leichte Dachlandschaft dem zunächst nüchternen, etwas banalen Industriebau eine poetische, weithin sichtbare Ausstrahlung verleiht.“

Im Oktober 2006 erhielt außerdem die Forschungsgruppe von Dr.-Ing. Martin Buchholz, die am TU-Fachgebiet Gebäudetechnik und Entwerfen unter der Leitung von Professor Claus Steffan angesiedelt ist gemeinsam mit ihrem spanischen Partner Estación Experimental Fundación Cajamar den mit 10.000 Euro dotierten Ricardo-Carmona-Preis für die beste wissenschaftliche Arbeit im Bereich Erneuerbare Energien und Wassertechnologie. Ausgezeichnet wurde das EU-geförderte Forschungsprojekt „Watergy, a novel solar hu-mid-air-collector system for combined water treatment, space-cooling and -heating“ „, in dessen Rahmen zwei Prototypen gebaut wurden.

Realisiert wurde der erste Prototyp PT1 in Südspanien als geschlossenes Gewächshaussystem, das durch solargestützte Verdunstung und Kondensation kühlt und Wasser reinigt. Auf dem TU-Gelände in Berlin-Dahlem wurde PT2, ein autarkes Null-Heiz-Energiehaus errichtet, das nach dem gleichen Prinzip des Feuchtlufttranports einen Solarspeicher belädt und über Verdunstungsvorgänge Wasser reinigt. Inzwischen arbeitet die Forschergruppe an einem daran anschließenden im 6. Forschungsrahmenprogramm der EU geförderten Forschungsprojekt „Cycler-Support“, in dem die Potenziale der Abwasserreinigung im Gewächshaus in heißen Ländern weiterentwickelt und die gewonnenen Erkenntnisse verbreitet werden.

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