Spoontainable ist das nachhaltigste Startup Deutschlands
Die Entscheidung für das nachhaltigste Startup Deutschlands ist gefallen. Den diesjährigen WIWIN Award hat die Spoontaible UG aus Stuttgart gewonnen und damit ein garantiertes Investment in Höhe von 500.000 Euro. Auf Platz zwei kam node.energy GmbH aus Frankfurt am Main und konnte sich noch über 200.000 Euro freuen. Insgesamt hatten sich rund 160 Startups beworben, fünf davon haben sich für das große Finale qualifiziert.
Das Themenspektrum im Bereich der Nachhaltigkeit ist groß und geht weit über das Thema Energie hinaus. Daher war es erfreulich für mich, dass sich zwei Startups aus dem Energiesektor für das Finale qualifiziert hatten – mit node.energy und perto.
Die letzten fünf Startups hatten sich in einem Online-Voting mit zehn Startups durchgesetzt. Im Finale mussten sie sich vor der Jury und dem Publikum in einem Pitch von drei Minuten vorstellen und anschließend Fragen beantworten. Nach den Pitches hat die Jury die beiden Gewinner ermittelt.
Inhalt
Spoonie ist die nachhaltige Alternative zum Plastik-Eislöffel
Der von Spoontainable entwickelte „Spoonie“ ist eine nachhaltige Alternative zum herkömmlichen Eislöffel. Mit dem Produkt aus organischen Rohstoffen haben die drei Gründerinnen aus Stuttgart nicht nur den ersten essbaren Eislöffel geschaffen. Durch ein Upcycling ballaststoffreicher Nahrungsfasern ist der Spoonie sogar vegan und glutenfrei. Auf diese Weise schafft der Spoonie einen deutlichen Kontrapunkt zum steigenden Plastikverbrauch.
Die Spoontainable-Gründerinnen Julia Piechotta, Amelie Vermeer und Anja Wildermuth freuen sich riesig über den Gewinn des WIWIN AWARDS 2019:
„Damit hätten wir nicht gerechnet, wir sind absolut sprachlos. Wir werden die 500.000 Euro jetzt dazu nutzen, unseren Vertrieb noch strategischer aufzubauen. Die nächsten Schritte sind dann die Internationalisierung unseres Geschäftsmodells und die Fokussierung auf weitere Produkte wie Becher und Teller“, erklärt Julia Piechotta.
Sinnvolle Alternative zum Einweggeschirr aus Plastik
Matthias Willenbacher, Gründer von WIWIN und Initiator des Preises, ist begeistert von Spoontainable:
„Was die drei Studentinnen seit der Gründung 2018 auf die Beine gestellt haben, ist wirklich fantastisch. Sie haben neben dem Studium ein Unternehmen aufgebaut, das einen wichtigen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leistet und das ein riesiges Entwicklungspotenzial hat. 2021 verbietet die EU die Nutzung von Einwegbesteck und Geschirr aus Plastik. Das wird einen großen Boom an Alternativen hervorrufen – und ich traue Spoontainable zu, hier eine wichtige Rolle zu spielen.“
Den ersten Teil des Investments in Spoontainable, 100.000 Euro, wird Matthias Willenbacher beisteuern. Für die übrigen 400.000 Euro ist dann die Crowd gefragt: Ab 500 Euro können interessierte Anleger selbst zum Business Angel werden und auf der Crowdinvesting-Plattform WIWIN in das Startup investieren.
Platz 2 für Management dezentraler Energiekonzepte
Neben Spoontainable hat es auch Node.energy auf das Siegertreppchen geschafft. Das Startup aus Frankfurt erhält als Zweitplatzierter ein garantiertes Crowdinvesting in Höhe von 200.000 Euro. Damit würdigte die Jury die innovative Geschäftsidee der jungen Gründer, durch die die Planung und das Management von dezentralen Energiekonzepten dank einer Software-as-a Service-Lösung radikal vereinfacht wird.
Die Software von Node.energy identifiziert den optimalen Mix aus eigener Stromerzeugung, -speicherung und Strom aus dem Netz. Damit können Unternehmen ihre Energiekosten und CO2-Emissionen minimieren.
Für die Wahl der beiden Sieger-Startups war neben deren Innovationskraft und Kundennutzen vor allem ein Faktor entscheidend: Das Potenzial der Geschäftsidee, einen langfristigen positiven Impact zu erzeugen und die Welt dadurch nachhaltig zu verbessern. Dabei fiel der 11-köpfigen Fachjury die Entscheidung sichtbar schwer; auch die drei weiteren Startups Greencity Solutions, Perto und Tip me präsentierten vor den mehr als 250 Zuschauern im Säälchen vielversprechende Geschäftsmodelle.
Große Vielfalt nachhaltiger Startups
Die Produkte der Startups sind sehr unterschiedlich und schwer zu vergleichen. Eine Vermeidung von Plastikmüll durch Nutzung organischer Rohstoffe ist mit vermutlich attraktiver für ein umfangreiches Crowdinvesting als ein B2B-Produkt für die Energiewende. Dabei möchte ich nicht sagen, dass eine Software für das Management der Eigenstromerzeugung im Unternehmen unattraktiv ist. Ich freue mich über die verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energien in Unternehmen.
Beiden Gewinner-Startups und allen anderen wünsche ich großen Erfolg. Die spannenden Geschäftsmodelle zeigen, dass viele Menschen wirklich etwas bewegen möchten indem sie attraktive Produkte für den Markt anbieten.