Entrepreneurs for Future: Unternehmer fordern ambitionierten Klimaschutz
Täglich wächst die Zahl der Unternehmer, die sich für eine ambitionierte Klimapolitik einsetzen. Bereits mehr als 1.000 Unternehmen haben den Forderungskatalog der Initiative „Entrepreneurs For Future“ unterzeichnet. Sie fordern unter anderem klimapolitische Planungssicherheit sowie eine wirksame und ansteigende CO2-Bepreisung. Damit steigt die Bedeutung des Themas Klimaschutz im Vorfeld der Wahl zum Europaparlament und erhöht die Aufmerksamkeit für den globalen Klimastreik der Fridays For Future-Bewegung am 24. Mai. Diese Unternehmer unterstreichen, dass sich konsequenter Klimaschutz im Unternehmen mit wirtschaftlichem Erfolg zusammen funktioniert.
Seit einigen Jahren berichte ich verstärkt über Startups, die die Energiewende voran bringen. Diese innovativen Gründer sind für mich mittlerweile die Treiber der Energiewende. Sie zeigen was technisch alles möglich ist, in Verbindung mit innovativen Geschäftsmodellen für einen wirtschaftlichen Erfolg.
Eine ambitionierte Klimaschutzpolitik findet leider nicht statt. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen voran gehen und den Druck auf die Politik erhöhen. Denn durch diese innovativen Unternehmen hat die Politik noch weniger Ausreden für ihre zögerliche Haltung in Bezug auf Energiewende und Klimaschutz.
Inhalt
Entrepreneurs for Future verbinden Großunternehmen, Mittelstand und Startups
Die über 1.000 Unternehmen in der Initiative #EntrepreneursForFuture stehen für über 100.000 Arbeitsplätze und mehr als 20 Mrd. EUR Jahresumsatz. Die Vielfalt der unterzeichnenden Unternehmen zeigt, wie breit heute Klimaschutz in der Wirtschaft verankert ist. Neben klassischen Großunternehmen wie Remondis oder Veolia gehören auch namhafte Mittelständler wie Werner & Mertz, HiPP, badenova AG oder wpd AG zu den Unterzeichnern. Aber auch zahlreiche „hidden champions“ aus Branchen wie Maschinenbau (elobau GmbH) oder IT-Infrastruktur (Paessler AG) sind dabei, ebenso wie die stark vertretene Startup-Szene.
Mit der Initiative wollen die Unternehmen die Aufmerksamkeit für existierende nachhaltige Technologien und Lösungen schaffen sowie ein gesamtgesellschaftliches Umdenken und Verantwortung für eine nachhaltige Wirtschaft anstoßen. Die Besonderheit der Initiative ist, dass die Unterzeichnenden aus den verschiedensten Branchen kommen. Für nachhaltige Energieunternehmen und Mobilitätsdienstleister ist Klimaschutz ebenso elementar wie für Biobetriebe und Unternehmen aus der Kreislaufwirtschaft.
Diese Unternehmen stellen nicht nur Forderungen auf, sie gehen auch aktiv voran mit ambitionierten Klimaschutzversprechen im eigenen Betrieb. Diese Beispiele zeigen wie die Unternehmen bis 2025 mit gutem Beispiel voran gehen wollen.
Stimmen der Entrepreneurs for Future
„Um zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern, ist die konsequente und schnelle Einführung erneuerbarer Energien, einer ökologischen Landwirtschaft, einer Kreislaufwirtschaft und einer neuen Mobilität unverzichtbar“,
so Roland Schüren, selbstständiger Bäckermeister aus Hilden (250 Mitarbeitende) und E-Mobilitätspionier.
Die innovative Wirtschaft setzt auf CO2-Bepreisung. Dazu erklärt Thomas Jorberg, Vorstandssprecher GLS Gemeinschaftsbank eG:
„Eine CO2-Abgabe beginnend mit 40 Euro/t. ist die notwendige Leitplanke auf dem Weg in die CO2-Neutralität. Sie wird in Europa jährlich über 180 Mrd. Euro an Investitionen in neue Technologien freisetzen, Millionen von Arbeitsplätzen schaffen und die globale Wettbewerbsfähigkeit unter den Rahmenbedingungen des Pariser Klimaabkommens sichern.“
„Klimaschutz ist weniger eine Belastung für die deutsche Wirtschaft als eine Chance für unsere globale Wettbewerbsfähigkeit“
ist auch Martina Rauch, Geschäftsführerin Unternehmenskommunikation Veolia Deutschland GmbH, überzeugt.
Die Stellungnahme der Entrepreneurs For Future fordert die Stärkung der Kreislaufwirtschaft durch Fest- und Durchsetzung von Rücknahme-, Recycling-, Wiederverwertungsquoten. Rauch weiter: „Kreislaufwirtschaft ist ein Schlüssel für den Schutz von Ressourcen und Klima. Um die Ressourcenwende zu beschleunigen, braucht es mehr politische Anreize z.B. für den Einsatz von Rezyklaten.“
Dr. Tim Meyer, Vorstand NATURSTROM AG, erläutert die Forderungen zur Beschleunigung der Energiewende:
„Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Deutschland unterstützen die Fridays For Future und deren Forderung nach einem schnellen Kohleausstieg. Denn die gegenwärtige Lethargie in der Energiepolitik hilft weder dem Klima noch der Wirtschaft. Dabei bietet die Energiewende beides: enorme Chancen für den Klimaschutz und unseren Wirtschaftsstandort. Im Gegensatz zur Bundesregierung haben das weite Teile der Wirtschaft längst begriffen.“
Startups bei Entrepreneurs for Future
Startups denken heute Klimaschutz heute von Anfang an mit. Einer von ihnen ist Alex Melzer, Gründer/ CEO ZOLAR GmbH:
„Technisch ist eine Energiewende zu 100 Prozent Erneuerbare Energien längst kein Problem mehr. Wirtschaftlich und schnell kann sie nur erfolgen, wenn es faire Rahmenbedingungen gibt, die externe Kosten wie CO2 Verschmutzung konsequent in den Endverbraucherpreis einpreisen.“
Und Christian Kroll, Gründer/ CEO Ecosia GmbH ergänzt:
„Eine CO2-Bepreisung schadet nicht der Wirtschaft, sondern sorgt einfach dafür, dass alle für ihre Ressourcennutzung bezahlen. Tausende Entrepreneurs For Future nutzen von Anfang an 100 Prozent Erneuerbare für den Betrieb von Servern oder Maschinen. Wir zahlen damit mehr für Energie, um die Umwelt zu schonen. Eine Bepreisung sorgt also für Kostenwahrheit.“
Die Unternehmensinitiative fordert auch eine Mobilitätswende mit Fokus auf effizienter Ausnutzung der Verkehrsmittel, öffentlichem Verkehr, geteilten Verkehrsmitteln, Kerosinsteuer sowie CO2-freie Antriebssysteme.
Dazu Bruno Ginnuth, Gründer/ CEO CleverShuttle, GHT Mobility GmbH:
„Die Zeit der Sonntagsreden ist vorbei. Wollen wir mit der Forderung einer lebenswerten, gesünderen und schöneren Stadt wirklich ernst machen, bedarf es einer gemeinsamen Initiative. Die Unterstützung von Entrepreneurs For Future ist für CleverShuttle keine Wahl, sondern Pflicht.“
8 Forderungen der Unternehmer für mehr Klimaschutz
Die Unternehmerinnen und Unternehmer der Initiative Entrepreneurs for Future stehen hinter dem Pariser Klimaschutzabkommen mit diesen acht Forderungen:
- Wirksame und planbar steigende CO2-Bepreisung für alle Sektoren
- Beschleunigung der Energiewende
- Divestment und Abschaffung klimaschädlicher Subventionen
- Mobilitätswende
- Agrar- und Ernährungswende
- Forcierung der Kreislaufwirtschaft
- Aufbau eines Klima-Innovationsfonds für etablierte Unternehmen und Startups
- Ambitioniertes Klimaschutzgesetz
Unternehmen, die diese Forderungen der Initiative Entrepreneurs for Future unterstützen möchten, können bis Donnerstag, 23.5.2019, 23.59 Uhr, noch die Stellungnahme unterzeichnen. Die endgültige Zahl der Unterzeichnenden wird am Freitag, 24.5.2019, dem europaweiten Klimastreik-Tag, veröffentlicht.
Mich selbst betrachte ich nicht mehr als Unternehmer, da ich heute bei einem Startup als Content-Manager angestellt bin. Dafür freue mich sehr, dass wir bereits zu den mehr als 1.000 Unternehmen in der Initiative Entrepreneurs-for-Future gehören.
ich denke, dass dieses Thema sehr schwer zu etablieren ist. Den großen Konzernen geht es vor allem ums Geld. Hier wird jeder Cent umgedreht, weswegen denen Klimaschutz meiner Meinung völlig egal ist, stattdessen wird sich das Geld oft selbst in die Taschen gesteckt!