Mieterstrom Leitfaden des BSW-Solar informiert über Besonderheiten und Herausforderungen
Der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW-Solar) hat in dieser Woche einen kostenlosen Leitfaden zum Thema Mieterstrom veröffentlicht. Nach dem die geplante Rechtsverordnung zur Förderung des Mieterstroms noch länger auf sich warten lässt, handeln viele andere Akteure. In drei Bundesländern, Hessen, NRW und Thüringen, gibt es bereits eine lokale Förderung. Wichtig wäre jedoch die Reduzierung der EEG-Umlage, damit mehr Mieter vom günstigen vor Ort produzierten Strom profitieren können. Das Interesse für solche Anlagen scheint recht hoch zu sein. Damit die Interessenten sich besser informieren können, hat der BSW-Solar den Leitfaden veröffentlicht und eine Website mit passenden Informationen online gestellt.
Inhalt
Mieterstrom Leitfaden mit umfassender Erklärung des Geschäftsfelds
Der Leitfaden stellt auf rund siebzig Seiten erfolgreiche Beispiele verschiedener Geschäftsmodelle mit solarem Mieterstrom vor und beschreibt deren Besonderheiten und Profitabilitäten. Die umfangreiche Publikation kann auf der neuen Mieterstrom-Website www.sonneteilen.de kostenlos heruntergeladen werden. Dort informiert der Verband auch über Mieterstromförderprogramme, wie sie jüngst in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen aufgelegt wurden.
Im Leitfaden wird das Geschäftsfeld Mieterstrom erklärt mit den verschiedenen Akteuren, sowie den technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Des weiteren werden die unterschiedlichen Besonderheitenn bei der Umsetzung durch die Immobilien- und die Energiewirtsschaft betrachtet.
Erstellt wurde der Leitfaden von den Energieexperten Dr. Harald Will und Fabian Zuber. Der Leitfaden wurde im Rahmen des von der EU geförderten Projektes PV Financing erstellt, das durch das Programm Horizon 2020 finanziert ist. Weitere Informationen auf www.pv-financing.eu.
„Die lokale Versorgung von Mietwohnungen mit preiswertem Solarstrom vom Dach des Vermieters wird in den nächsten Jahren Schule machen. Während Photovoltaik-Anlagen bislang zumeist im ländlichen Raum errichtet wurden, werden Mieterstromangebote die Energiewende jetzt auch in die Innenstädte tragen“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. „Wir registrieren ein wachsendes Interesse bei Mietern sowie in der Energie- und Wohnungswirtschaft.“
Mieterstrom entlastet die Stromnetze und bringt Energiewende in die Städte
Das Potenzial für Mieterstrom ist groß. Nach Schätzungen des Solar- und Speicherverbands könnten Photovoltaik-Anlagen auf Mietshäusern bereits mittelfristig jährlich rund vier Milliarden Kilowattstunden Solarstrom erzeugen, der zum überwiegenden Teil ohne Belastung der öffentlichen Stromnetze direkt vor Ort verbraucht werden könnte.
„Mit Hilfe von Mieterstromangebote werden künftig auch Menschen in den Städten in den Genuss preiswerten Solarstroms gelangen. Gleichzeitig werden die Stromnetze entlastet und die Energiewendekosten gesenkt. Das wird die Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung weiter steigern“, sagt Carsten Körnig. „Potentielle Investoren aus der Energie- und Wohnungswirtschaft finden alle wichtigen Informationen rund um das neue Trendthema in unserem Leitfaden, den wir als Hilfestellung für die Erschließung des neuen Geschäftsfeldes konzipiert haben.“
Neues Mieterstrom-Angebot in Neustadt an der Weinstraße
Die Zahl der realisierten Projekte wächst langsam an. So haben kürzlich die Stadtwerke Neustadt an der Weinstraße auf sieben Gebäuden der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Neustadt an der Weinstraße mbH PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 170 kWp errichten lassen. Der Strom wird mit deutlicher Ersparnis im Vergleich zum Netzbezug an die Mieter verkauft. via SonneWind&Wärme
Auch der Strom aus dem neuen Kombikraftwerk, das Wind- und Solarstrom auf einem Hausdach erzeugt, wird als Mieterstrom an die Mieter im Quartier von den Berliner Stadtwerken angeboten. Weitere Informationen zu diesem Kraftwerk hat auch energiezukunft.eu.
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