SolarContact-Index: PV-Ausbau braucht verlässliche Rahmenbedingungen
Bereits seit 2012 erfasst die Deutsche Auftrags-Agentur DAA die Anfrageintensität nach PV-Anlagen im kleinen und mittleren Leistungsbereich. Der SolarContact-Index gibt Einblicke in das aktuelle Interesse an PV-Anlagen und lässt Rückschlüsse auf den kurzfristig zu erwartenden Auftragsbestand zu. Im Rückblick der letzten 2 Jahre lässt sich feststellen, dass die Nachfrage nach PV-Anlagen vor allem von verlässlichen Rahmenbedingungen abhängt.
Inhalt
Welle bei Photovoltaik-Anfragen durch EEG-Diskussion
Dieser Zusammenhang wird bereits 2012 während der Kontroverse um die EEG-Novelle deutlich. Während die dem damaligen EEG entsprechende Kürzung der Einspeisevergütung zum 01. Januar trotzdem zu einem leicht steigenden PV-Interesse im Januar und Februar führte, setzte erst mit der Bekanntgabe der neuen Förderkürzungen am 23. Februar und den aufkommenden Protesten gegen die Pläne der Regierung im März Unsicherheit bei PV-Interessenten ein, woraufhin sich im April 2012 die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen angesichts der in Kraft getretenen Kürzungen zum 01. April noch weiter abkühlte. Um rund ein Drittel ging die Nachfrage gegenüber dem Monatsmittel 2012 im April zurück.
Erst im Mai fassten Interessenten nach über zwei Monaten der Unsicherheit wieder etwas Vertrauen in den PV-Markt. Positive Signale kamen zu dieser Zeit vom Bundesrat, der am 11. Mai die EEG-Novelle 2012 stoppte und den Vermittlungsausschuss anrief. Sieben Wochen später, am 27. Juni 2012, einigte sich der Vermittlungsausschuss auf einen Kompromiss bei der Solarförderung. Mit einem gesicherten gesetzlichen Rahmen herrschte nun wieder Investitionssicherheit und die Nachfrage zog bis August weiter kräftig an und erreichte in diesem Monat den Jahreshöchststand beim SolarContact-Index.
Ein ähnlicher Trend ließ sich in 2013 im Zusammenhang mit der Bundestagswahl feststellen. Da vor als auch kurz nach der Bundestagswahl nicht absehbar war, in welchem Umfang sich Einschnitte bei der Solarförderung in 2014 ergeben, stieg das Endkundeninteresse im zweiten Halbjahr trotz Bundestagswahl konstant an. Nur der Dezember war von einem saisonalen Abschwung geprägt, während im Januar bis März der SolarContact-Index wieder überdurchschnittlich angestiegen ist.
Erst als konkrete Maßnahmen wie die jetzt beschlossene EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch von Solarstrom im Raum stand, ist der Branchenindex bis heute stetig abgesunken.
Zukunftsaussicht des Photovoltaik-Marktes
Die Entwicklung des SolarContact-Index lässt vermuten, dass insbesondere Situationen, die vom Interessenten als unsicher wahrgenommen werden, zu einer Kaufzurückhaltung führen. Phasen, die trotz absinkender Einspeisevergütung rein finanziell als unattraktiv gelten, jedoch planbare äußere Umstände aufweisen, auf denen der Kunde seine Entscheidung fußen kann, führen zu einem relativen Anstieg des PV-Interesses. Auf diesem Hintergrund kann man durchaus mutmaßen, dass auch in den kommenden Monaten, wenn die Implikationen der neuen EEG-Reform in der Praxis angekommen sind, trotz schlechterer Förderbedingungen, auch das PV-Interesse wieder zunimmt.
Ein Kommentar