Die 5 spannendsten Startups beim Ecosummit 2014 aus dem Energie-Sektor
Die große Veranstaltung für die grünen Startups aus ganz Europa, der Ecosumit Berlin 2014, ist schon über einen Monat her und ich habe noch nicht von den vielen interessanten jungen und höchst engagierten Unternehmern berichtet, die sich dort präsentiert haben. Mit dem Beginn des neuen Programms im Startupbootcamp Berlin mit Schwerpunkt nachhaltige Energie, intelligente Mobilitätsservices oder Datendienste, von dem gestern die Gründerszene berichtet hat, bin ich wieder daran erinnert worden.
So möchte ich den Lesern nach einer kompletten Übersicht im vergangenen Jahr über die Startups aus dem Energiebereich in diesem Jahr meine Auswahl der interessantesten Startups aus dem Energie-Sektor vorstellen. Wer hat ein Geschäftsmodell, das die Energiebranche umkrempeln könnte, wer kann über die Startup-Szene hinaus auf sich aufmerksam machen und wer hat wirklich gute Ideen?
Diese Startups haben mich beim Ecosummit 2014 am meisten beeindruckt
Aus der großen Liste der Teilnehmer an jungen, innovativen Unternehmen, die sich Anfang Juni im Radialsystem in Berlin-Friedrichshain beim Ecosummit 2014 präsentiert haben, eine Auswahl zu treffen ist nicht einfach. Doch diese Unternehmen haben mich besonders beeindruckt:
1. We Share Solar
Dass Crowdfunding für mich die Zukunft der Finanzierung der Energiewende ist, oder zumindest einen wesentlichen Teil dazu beitragen kann, habe ich schon mehrfach gezeigt. Aber ‚We Share Solar‚ aus den Niederlanden ist anders als die bisher bekannten Konzepte zur Finanzierung von Photovoltaikanlagen. Wie sonst auch können viele kleine Investoren zum Erfolg eines großen Projektes beitragen, das von ‚We Share Solar‘ komplett als Dienstleister betreut wird, aber die Investoren können hier direkt vom erzeugten Strom ihres Anteils der PV-Anlage profitieren und dies beispielsweise als Bonus auf der Stromrechnung verrechnen lassen. Das erste Projekt auf dem Dach eines Fußballstadions war bereits erfolgreich.
2. Exeger
Die dritte Generation der Photovoltaik ist langsam im kommen und wird diese völlig verändern. Mit der organischen Photovoltaik werden die Einsatzbereiche nicht auf Dächern beschränkt bleiben. Viele der elektronischen Gadgets, die wir heute nutzen oder künftig nutzen werden, könnten mit der organischen Photovoltaik auf externe Stromversorgung verzichten. Daher hat mich Exeger aus Schweden beeindruckt, die auf die Farbstoffsolarzelle mit der Technologie von Prof. Grätzel setzen. Sie sind gerade im Bau der bisher weltweit größten Produktionsanlage für Farbstoffsolarzellen.
3. Wasbundles
Hocheffiziente Haushaltsgeräte für jeden Haushalt geht doch nicht werden viele sagen, gerade einkommensschwache Haushalte können sich keine Waschmaschine leisten, die hilft den Stromverbrauch zu reduzieren. Da setzt Bundles aus den Niederlanden an mit einem Leasing ähnlichem Konzept. Für eine Grundgebühr und eine verbrauchsabhängige Abrechnung erhält man eine neue sparsame Waschmaschine ohne einen großen vierstelligen Betrag investieren zu müssen, von dem man nicht weiß, wann es sich rechnen wird.
4. Grundgrün Energie
Auch aus Deutschland gibt es hervorragende Ideen, so wie der Stromversorger Grundgrün. Dieser geht einen völlig neuen Weg und löst sich von dem Bilanzdenken der herkömmlichen Ökostromanbieter, welche dafür sorgen, dass die gleiche Strommenge eingespeist wird, die auch verbraucht wird. Bei Grundgrün kommt die zeitgleiche Einspeisung des Stroms aus erneuerbaren Energien hinzu. Für jede verbrauchte kWh wird viertelstundengenau mindestens eine Kilowattstunde Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz eingespeist. Das ist für mich ein großer Schritt in die Zukunft ohne EEG.
5. Lumenaza
Noch so eine Geschäftsidee zur künftigen Direktvermarktung von Ökostrom ohne EEG. Die Stromgemeinschaft Lumenaza bringt regional Erzeuger und Verbraucher von Strom aus erneuerbaren Energien zusammen. Basis dafür ist eine Online-Plattform, die für eine sichere Vermarktung und Versorgung des Stroms sorgt. Für mich ein weiterer Schritt zur Energiewende mit Direktvermarktung, aber ohne Förderung.
Es gäbe noch so viele interessante Startups auf meiner Liste vom Ecosummit 2014. Was meint Ihr, haben die vorgestellten Unternehmen eine Chance sich durchzusetzen? Werden wir noch viel von ihnen hören und lesen? Welche Startups aus dem Energie-Bereich, die sich vorgestellt haben Anfang Juni, waren für Euch besonders interessant?
Alles interessante Ansätze, was sich davon durchsetzen wird, wird man erst sehen. Die Angebote müssen von den Kunden ja auch angenommen werden.
Wie geht es den Start-Ups aus den vergangenen Jahren?
Da bin ich auch gespannt was sich wirklich durchsetzen wird. Als positive Beispiele der letzten Jahre kann ich tado° und Milk the Sun nennen, aber auch Green Pocket und Younicos. Es gibt aber noch viele andere die in den letzten Jahren dabei waren und ich beginne erst mich mit diesen Startups zu befassen.