Energy Storage 2013 in Düsseldorf, Foto: Björn-Lars Kuhn
Zum Auftakt der Konferenz Energy-Storage in Düsseldorf gestern ging es nicht nur um die kleinen Batterie-Speicher für Haushalte. Bei dieser Konferenz sind auch große Batteriespeicher, Power-to-Gas oder die thermische Speicherung von Energie ein Thema. Aber die kleinen Batteriespeicher, die eigentlich ab Mai gefördert werden sollten, dominieren meist die Gespräche über Energiespeicher, das Interesse der Menschen ist sehr groß.
Die geplante Förderung muss jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben werden, wie Björn-Lars Kuhn von Proteus-Solutions berichtet. Bundesumweltminister Peter Altmaier hat gestern bestätigt, dass derzeit dafür keine Mittel zur Verfügung stehen. Schuld seien seine Vorgänger, die falsch gerechnet hätten. Auch dieser Satz klingt schon wieder nach Wahlkampf für mich, auch wenn er damit seinen direkten Vorgänger aus der gleichen Partei meinen dürfte. Nach dem Bericht im pv Magazin hält der Bundesumweltminister dennoch an dem Termin 01. Mai fest.
Naja, die Batterie-Speicher können sich sowieso nur (ehemalige?) FDP-Wähler leisten.
Es ging gestern aber natürlich auch um andere Themen, wie die generelle politische Unterstützung beim Thema Energiespeicher, die Bedeutung der Energiespeicher innerhalb der Energiewende und praktische Beispiele aus anderen Ländern.
Speichermix notwendig, aber wann?
Dass man sich nicht nur auf ein Speichersystem verlassen kann, ist generell Konsens. Nur die Bedeutung und angedachte Förderung von kleinen Batteriespeichern ist umstritten. Nicht nur der kritische Gastbeitrag hat dies gezeigt, auch Hildegard Müller, Präsidentin des BDEW, hat sich kritisch dazu geäußert. Die Förderung sei nicht technologieneutral und Netzbetreiber seien auch nicht einbezogen – so berichtet das Magazin Photovoltaik. Aber auch die Bedeutung der Speicher und ab wann Speicher benötigt werden, ist sehr umstritten. Frau Müller sieht die Notwendigkeit von Speichern erst bei einem Anteil der fluktuierenden Energieträger von über 40 oder 50 Prozent – zwischen 2020 und 2030. Allerdings gibt sie auch zu, dass diese Angabe abhängig ist vom Netzausbau.
Andere Fachleute schätzen den Bedarf von Speichern für Wind- und Solarenergie anders ein. Bei dem skizzierten Szenario von Prof. Eicke-Weber mit rund 200 Gigawatt Photovoltaik und 200 Gigawatt Windenergie in Deutschland (ohne Zeitpunkt) ist ein erheblicher Speicherbedarf notwendig, da nur maximal 60 GW benötigt werden (photovoltaik-Magazin). Weitere Experten betonten in ihren Referaten den Speichermix, den es für die unterschiedlichsten Zustände im Stromnetz braucht. Mehr dazu bei Proteus-Solutions.
Speicher in USA weiter verbreitet
Am ersten Tag der Konferenz ging es auch um die Verbreitung von Stromspeichern und Erfahrung damit in den USA. Die dort gemachten Erfahrungen zeigen, dass Pilotprojekte wichtig sind und sich lohnen können. Unterschiedliche Batteriespeicher oder Schwungradspeicher, alle im Megawatt-Bereich, werden schon eingesetzt um das Stromnetz zu stabilisieren und Ausfällen vorzubeugen. Die politischen Rahmenbedingungen sind so gesetzt worden, dass sich Speicher eher rechnen als Backup-Kraftwerke mit Öl oder Gas.
Andreas Kühl
Freiberuflicher Content Creator
Ich bin Energieblogger aus Leidenschaft mit einem großen Faible für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Mit energynet.de betreibe ich einen der bekanntesten und einflussreichsten Energieblogs im deutschsprachigen Raum. Mich interessieren besonders Innovationen für die Energiewende in Technologien und Geschäftsmodellen. Mehr auf der Seite "Über Mich".
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