Lernkurvenbasierte Prognose von Stromgestehungskosten erneuerbarer Energien in Deutschland bis 2030. Quelle: Studie »Stromgestehungskosten erneuerbare Energien« (Fraunhofer ISE, Mai 2012), Grafik: ©Fraunhofer ISE

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6 Kommentare

  1. Erstens, wenn’s sogar schon in der Natur des Begriffes liegt, dann ist umso unverständlicher, wieso der Herr Prof. Weber Gestehungskosten mit Wettbewerbsfähigkeit ‚verwechselt‘.

    Zweitens wäre es ja durchaus möglich und fair, den PV- und Wind-Gestehungskosten die Gestehungskosten einer konventionell Erzeugung gegenüberzustellen, welche ebenfalls auf Bedarfsgerechtigkeit und Zuverlässigkeit keine Rücksicht nehmen muß. Dort entfielen dann die preistreibenden Mittel-, Spitzenlast- und Regel-/Ausgleichsenergieanteile, so daß dieser konventionelle Preis deutlich unter den veranschlagten 6ct/kWh liegen würde.

    Ohne diese Anforderungen würde konventioneller Strom schwerpunktmäßig auf Basis preiswerter Braunkohle mit hoher Vollaststundenzahl erzeugt. Und da es für Braunkohle keinen internationalen Markt gibt und reichlich Vorräte bestehen, gibt es über viele Jahrzehnte auch keine Preissteigerungen.

    MaW: Die konventionelle Vergleichskurve in einer fairen Gegenüberstellung verliefe horizontal um etwa 3ct/kWh, einem Preisniveau, was von regenerativer Erzeugung noch viele, viele Jahrzehnte unerreichbar bliebe – wenn überhaupt.
    Aber an einer fairen Gegenüberstellung scheint man bei Fraunhofer nicht wirklich interessiert. Naja, dort errechnet man für PV ja auch fast 24 Sonnenschein-Stunden pro Tag, da braucht man sich nicht zu wundern.

  2. Weiterführende Kritik:

    „»Ein wesentliches Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Stromgestehungskosten bei der Photovoltaik nicht nur in Regionen mit sehr hoher Sonneneinstrahlung, sondern auch in Deutschland unterhalb des Endkundenstrompreises liegen«, erläutert Weber.
    (…)
    Ähnlich sieht es bei der Nutzung der Windkraft aus: »Auch die Wettbewerbsfähigkeit von Windenergieanlagen gegenüber konventionellen Kraftwerken ist an guten Windstandorten erreicht«, sagt Weber.“

    Solche Aussagen ignorien genau die Punkte, die in der Fraunhofer-Studie anfangs einschränkend und sogar in Fettschrift hervorgehoben wurden. Dort steht explizit zu lesen:

    „Die tatsächliche Wertigkeit des Stroms ist bestimmt durch die tageszeitlichen Schwankungen von Angebot und Nachfrage und kann nicht über Stromgestehungskosten abgebildet werden.“

    Kurzum, die vergleichenden Darstellungen (konventionell/regenerativ) sagen erstmal nichts über die Wettbewerbsfähigkeit aus, deren Kosten ganz wesentlich durch das Erfordernis hochverfügbarer und bedarfsgerecht zugeschnittener Stromlieferungen beeinflußt werden.

    Es hinterläßt schon einen sehr schlechten Eindruck, daß der Leiter des Fraunhofer ISE, Herr Prof. Weber, wichtige Erkenntnisse und Einschränkungen der Fraunhofer-Studie ignoriert und frei umgedeutete Sachverhalte öffentlich kommuniziert.

    1. Das liegt in der Natur des Begriffs, denn die Stromgestehungskosten sagen nur etwas aus über die Kosten der Stromerzeugung, aber nichts über deren Verfügbarkeit.

  3. Ich möchte mich entschuldigen, das war zT unrichtig, nicht aktuell (tw vorläufige Schätzwerte) usw. und das alles war ganz bestimmt nicht selbsterklärend.

    Um auf die berechtigte Kritik einzugehen habe ich jetzt nochmal einen aktualisierten, korrigierten, stichprobengeprüften und hoffentlich präsentationsfähigeren Lauf gemacht:

    http://i171.photobucket.com/albums/u304/wflamme/Spezifische_EEG_Verguetungen_wikipedia.png

    Betrachten wir mal die ‚Summe‘ (Grafik in der Mitte); 2 Datenpunkte als Beispiel:

    2000 wurden 10,4TWh erzeugt und mit 883M€ vergütet. Macht 0,085€/kWh für das Jahr 2000 auf Preisbasis 2000.

    2010 wurden 82,3TWh erzeugt und mit 13,2G€ vergütet. Macht 0,16€/kWh (nominal) für das Jahr 2010. Von 2000 bis 2010 sind 10 Jahre vergangen, deshalb ist bei einer angenommenen mittleren Preissteigerungsrate von 2% p.a. dieser Preis durch 1,02^10 = 1,22 zu dividieren, um ihn auf die Preisbasis 2000 zu korrigieren und mit dem früheren Preis vergleichbar zu machen. Das führt auf einen Vergleichswert von 0,13€/kWh (Basis 2000).

    Soweit das Beispiel. Ich denke, die korrigierte Darstellung sollte jetzt inhaltlich nachvollzogen und kritisch geprüft werden können.

    Insgesamt zeigt sich, daß die Verschiebungen im EEG-Mix hin zu hochpreisiger Erzeugung die Preisentwicklung für EEG-Strom deutlich dominiert hat; auch wenn einzelne Komponenten erheblich billiger wurden … das Endprodukt ‚EEG-Strom‘ verteuerte sich seit Einführung des EEG dennoch deutlich – soweit bisher bestätigte Angaben vorliegen.

    Wenn’s gestattet ist, möchte ich andere Punkte des Beitrags separat kommentieren.

    Nochmal Entschuldigung für den Murks von vorher – den hatte ich leider auch an anderer Stelle verlinkt und jetzt muß ich erstmal gucken, wie ich DAS wieder geradebiege…!

    1. Es geht um die reinen Erzeugungskosten in dem Beitrag. Die Grafiken alleine sind nicht aussagekräftig, ich verstehe die Grafiken überhaupt nicht.