Neue Studie zur Zukunft der Speicherung von Strom aus Erneuerbaren Energien (II)
Fortsetzung des ersten Artikels zur neuen Studie über die Zukunft der Energiespeicherung von Strom aus erneuerbaren Energien:
Die langfristige Speicherung von elektrischer Energie versprechen derzeit nur Druckluftspeicher, Pumpspeicherkraftwerke und sogenanntes Windgas. All diese Technologien wandeln bereits erzeugten Strom zunächst in einen anderen Energieträger um. Wird Strom aus diesen Speichern benötigt, erfolgt eine kurzfristige Rückumwandlung in elektrische Energie.
Windgas mit größtem Potenzial
Synthetisch hergestelltes Methan, oftmals auch Windgas genannt, besitzt in diesem Kontext einige Vorteile. Deutschland besitzt bereits heute ein sehr gut ausgebautes Erdgasnetz, in das synthetisches Methan problemlos eingeleitet werden kann. Aktuelle Berechnungen gehen davon aus, dass die heutige Speicherkapazität des Netzes bei etwa 220 TWh liegt, was mehr als einem Drittel des deutschen Jahresbruttostromverbrauches entspricht.
Die stärkere Nutzung des vorhandenen Erdgasnetzes würde tendenziell auch den Bedarf neuer Stromleitungen in Deutschland reduzieren.
Jedoch hat diese Technologie eine gravierende Schwachstelle: der errechnete Wirkungsgrad beträgt derzeit nur zwischen 20 und 40 Prozent. Die Wirtschaftlichkeit dieser Technologie wird daher noch in Frage gestellt.
In einer Gesamtkalkulation, die auch den geringeren Bedarf neuer Stromleitungen und auch die bessere Steuerung des Stromnetzes
einbezieht, kann Windgas aber dennoch bald zu einer attraktiven Alternative werden.
Ausblick
„Weiteres Wachstum der Stromgewinnung aus regenerativen Quellen muss mit dem Ausbau von Energiespeichern einhergehen“, sagt Dr. Axel von Perfall, Geschäftsführer von ALINGHO. „Das Fehlen geeigneter Möglichkeiten, die gewonnene Energie für einen späteren Bedarf zu speichern, wird eine weitere Ausweitung der erneuerbaren Energiegewinnung bremsen“.
Wo kurzfristige Technologien in ihrer Speichermenge begrenzt sind, bieten die langfristigen Technologien die notwendigen Kapazitäten, um mit den hohen Schwankungen der regenerativen Energien umzugehen. Die Studie kommt somit zu der Schlussfolgerung, dass vor allem die langfristigen Speichertechnologien in der Zukunft eine Rolle spielen werden. Keine Technologie ist derzeit schon so weit ausgereift, dass sie wirtschaftlich einsatzfähig ist. Aus heutiger Sicht scheint die Windgas-Technologie die besten Chancen zu haben, als dauerhafter Stromspeicher mit nennenswerter Kapazität eingesetzt zu werden.
„Trotz des aktuell noch niedrigen Wirkungsgrades rechnen wir damit, dass die Windgas-Technologie ein großes Potenzial hat“, sagt von Perfall.
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