Umbau des Energiesystems nur mit Effizienztechnologien machbar
Die Forschung zur Transformation zu einem nachhaltigen Energiesystems steht im Mittelpunkt der Jahrestagung des ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien (FVEE) am 12. und 13. Oktober im Berliner Umweltforum. Der Weg zu einer Vollversorgung mit erneuerbaren Energien ist nicht nur eine Frage neuer Energieerzeugungstechnologien, sondern bedarf unbedingt auch einer deutlichen Entwicklung der Energieeffizienztechnologien.
2020 soll der Anteil der Erneuerbaren in Deutschland 18 % betragen, 2050 könnte er schon bei 100 % liegen. Auf der Jahrestagung werden die Meilensteine der Transformation in ein nachhaltiges Energiesystem bis 2050 vorgestellt, die technologischen und ökonomischen Konversionsprozesse und der Strukturwandel des Gesamtsystems. Zu diesem Strukturwandel gehört das intelligente Zusammenspiel der einzelnen erneuerbaren Energien mit den Energieeffizienztechniken. Dieses entscheidet darüber, ob die energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung erreicht werden.
Der bloße Ersatz von fossiler oder atomarer Energie durch Erneuerbare allein führt noch nicht zu einem nachhaltigen Energiesystem. Gleichzeitig muss eine deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs erfolgen. Der Sprecher des ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien, Prof. Dr. Wolfgang Eberhardt betont: „Der Umbau der Energieversorgung muss den heutigen Energieverbrauch deutlich senken. Neben den ökologischen sprechen vor allem wirtschaftliche Gründe dafür, auch mit erneuerbaren Energien sparsam umzugehen. Denn Energiekosten sind immer auch Produktionskosten. Diejenige Volkswirtschaft, die am wenigsten Energie benötigt, um ein Produkt zu erzeugen, hat einen internationalen Wettbewerbsvorteil.
Auf der Tagung des ForschungsVerbunds werden Techniken für das effiziente Zusammenspiel der Energietechnologien vorgestellt. Es wird aufgezeigt, wie Wohnhäuser und Industriegebäude durch konsequente Nutzung von Effizienztechnologien befähigt werden, sich selbst mit erneuerbaren Energie versorgen zu können und wie durch neue energiepolitische Rahmenbedingungen Geschäftsmodelle unterstützt werden, die den Energieverbrauch deutlich senken.
Ein Ziel des Transformationsprozess ist es, den Strombedarf in Deutschland um mindestens 50 % zu senken. Dieses Ziel ist aber nicht allein durch Technologie zu erreichen. Die Tagung wird sich daher mit den Möglichkeiten einer Teilnahme der Bürger beschäftigen, um sie aktiv in den Transformationsprozess einzubinden, damit die Effizienztechnologien tatsächlich eingesetzt und ein effizientes Verbrauchsverhalten zur Senkung des Energiebedarfs beiträgt.