Erhöhung der Energieeffizienz von Gebäuden beste Strategie zur Verbesserung der CO2-Bilanz
Die Energieeffizienz von Gebäuden wird meines Erachtens zu Unrecht immer kaum beachtet in der öffentlichen Diskussion zum Thema Energie. Dabei trägt der Energieverbrauch von Gebäuden zu 40% zum weltweiten CO2-Ausstoss bei – das Einsparpotential und die technischen Möglichkeiten sind riesig, hier kann und muss noch viel mehr getan werden.
Kosteneinsparungen und staatliche Anreize sind zwei der wesentlichen Aspekte, die das Augenmerk in Richtung Energieeffizienz von Gebäuden lenken. Dies geht aus dem Energieeffizienzindikator (EEI) von Johnson Controls hervor, einer europaweiten Studie, die in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal durchgeführt wurde. Die Studie unterstreicht den wachsenden Trend hin zu „grünen“ Gebäuden, der in Europa schon seit einigen Jahren verzeichnet wird.
„Es gibt ein wachsendes Interesse daran, die Energieeffizienz von Gebäuden zu erhöhen, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Wenn Organisationen Zugang zu Drittmitteln und technischer Kompetenz haben, setzen sie mehr Verbesserungsmassnahmen um und erzielen so mehr finanzielle und Energieeinsparungen“, so Iain Campbell, Vice President und General Manager der Bereiche Global Energy und WorkPlace Solutions bei Johnson Controls.
In der EEI-Studie wurden Angaben von 857 Führungskräften aus dem privaten und öffentlichen Sektor erfasst, die für energiewirtschaftliche Entscheidungen bei Nichtwohngebäuden in sechs der grössten Volkswirtschaften Europas zuständig sind: Vereinigtes Königreich Grossbritanniens, Deutschland, Frankreich, Spanien, Polen und Italien. Die Ergebnisse der Studie zeigen:
- Mehr als 73 Prozent aller Entscheider glauben, dass der Energiepreis in den kommenden zwölf Monaten steigen wird.
- Die Befragten sehen Einsparungen bei Energiekosten als wichtigsten Einflussfaktor bei Entscheidungen hinsichtlich der Energieeffizienz in den Jahren 2010 und 2011. Anreize seitens Regierungen und Versorgern sind der zweitwichtigste Faktor, 2010 rangierten sie noch auf Platz 6.
- Die Mehrheit der Befragten erwartet innerhalb der nächsten zwei Jahre die Verabschiedung nationaler Richtlinien zur Energieeffizienz oder zur Reduzierung des CO2-Ausstosses. Die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden ist dabei ihre Hauptstrategie zur Entlastung der CO2-Bilanz ihrer Organisation.
- Eine wachsende Zahl von Befragten – 61 Prozent gegenüber 55 Prozent im Vorjahr – hielt Energiemanagement für „äusserst wichtig“ oder zumindest „sehr wichtig“ für ihre Organisation.
- Nachhaltige Gebäude gewinnen in Europa an Zugkraft, so verfügen 32 Prozent der Befragten über mindestens ein zertifiziertes grünes Gebäude, weitere 22 Prozent besitzen Gebäude mit „grünen Bauteilen“.
- Mangelnde Selbstfinanzierung und technische Kompetenz in Organisationen erweisen sich als grösste Hemmnisse bei der Einleitung entsprechender Massnahmen. Organisationen hingegen, die sich Drittmitteln bedienten, haben erfolgreich Projekte abgeschlossen, die zu deutlichen Energieeinsparungen führten.
Gegenüber Organisationen, die sich auf Selbstfinanzierung stützen, verfolgen Organisationen, die ihre Finanzierung durch Finanzinstitute, Versorgungsunternehmen, Fremdbesitz oder sonstige Finanzierungsalternativen sicherstellen, eher die folgenden Arten von Projekten, mit denen sie umfangreichere Energieeinsparungen erzielen:
- Verbesserung von Heizungs-, Lüftungs- und/oder Steuerungssystemen (55 % bei Organisationen mit externer Finanzierung bzw. 47 % bei Organisationen mit interner Finanzierung)
- Verbesserung äusserer Gebäudeteile wie Dächern, Dämmungen, Fenstern, Dichtungen und Dichtungsstreifen (36 % bzw. 19 %)
- Einsatz erneuerbarer Energien im Gebäude (29 % bzw. 15 %)
- Intelligente Gebäudetechnik zur Optimierung des Echtzeit-Energieverbrauchs (25 % bzw. 11 %)
„Johnson Controls besitzt eine lange Tradition in der Effizienzsteigerung von Gebäuden für Kunden, wie beispielsweise bei der Umrüstung des Empire State Building unter Beweis gestellt. Solche Projekte zeigen, dass es Lösungen und die notwendige Technik gibt, mit denen sich Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen reduzieren lassen“, erläutert Campbell weiter. „Eben jenes wegweisende Projekt in New York ist der Beweis dafür, dass erhebliche Kosten- und Emissionssenkungen möglich sind, wenn innovative Lösungen verfolgt werden.“
Durch die Umrüstung des Empire State Building wird der jährliche Energieverbrauch des Gebäudes um 38 Prozent gesenkt, wodurch es zu den oberen zehn Prozent der energieeffizientesten Wirtschaftsgebäude in den USA gehört. Diese Verbesserungen werden ausserdem zu einer Reduzierung des CO2-Ausstosses um schätzungsweise 105.000 Tonnen über die nächsten 15 Jahre beitragen. Tony Malkin, Besitzer des Empire State Building, wird beim diesjährigen European Energy Efficiency Forum am 11. Mai über das Projekt sprechen.
Johnson Controls veröffentlichte die Ergebnisse der europäischen EEI-Studie im Rahmen des zweiten jährlichen European Energy Efficiency Forum, das von Johnson Controls, der Stiftung Fürst Albert II. von Monaco und The Climate Group organisiert wird. Beim diesjährigen Forum soll unter dem Motto „Energy Efficiency – Time to Get Smarter“ erkundet werden, wie sich Massnahmen kombinieren lassen, um Produktion, Gebäude und Städte in Europa und im gesamten Mittelmeerraum effizienter zu gestalten. Im Mittelpunkt steht dabei die Verfolgung eines stärker integrierten Ansatzes, der Strategien, Finanzierung, Technologie, Geschäftsnutzen und Kommunikation umfasst, um die energie- und klimapolitischen Ziele der EU zu erfüllen. Diese sehen unter anderem eine Senkung der Treibhausgasemissionen und eine Erhöhung der Energieeinsparungen um jeweils 20 Prozent bis 2020 vor.
Durchgeführt wurde die Studie vom Institute for Building Efficiency, einer Initiative von Johnson Controls, die Informationen und Analysen über Technologien, Strategien und Anwendungen für effiziente und hochleistungsfähige Gebäude und Smart-Energy-Systeme auf der ganzen Welt bereitstellt. Die Ergebnisse der Studie in Europa sind die ersten Daten der weltweiten EEI-Studie 2011 des Instituts.
Die Ergebnisse der gesamten Studie mit fast 4.000 Befragten aus ganz Europa, Nordamerika, China und Indien werden am 16. Juni auf dem 22. jährlichen Energy Efficiency Forum in Washington, DC, präsentiert.