Gemeinde wird unabhängig dank Erneuerbarer Energien
Die schleswig-holsteinische Gemeinde Sankt Michaelisdonn ist für ihr Engagement als „Energie-Kommune“ des Monats April 2010 ausgezeichnet worden. Mit diesem Titel würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien vorbildliche kommunale Energieprojekte und stellt sie auf dem Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de ausführlich vor.
Die Gemeinde Sankt Michaelisdonn in Dithmarschen, Deutschlands ältester Landkreis, erklärt ihre Unabhängigkeit. Schon heute produzieren Erneuerbare-Energien-Anlagen vor Ort viermal mehr Strom als die Einwohner verbrauchen. 14 Windenergieanlagen erzeugen 80 Prozent des Stroms in der 3.650-Einwohner-Gemeinde. Darüber hinaus gibt es im Ort eine Biogasanlage und eine neun Hektar große Freiflächen-Photovoltaikanlage.
„Deutschland ist im hohen Maße abhängig von Öl, Gas, Kohle und Uran. Jedes Land sollte die Ressourcen nutzen, die es hat. Wir nutzen die Sonne, den Wind und die Bioenergie für die Energieproduktion“, so Bürgermeister Volker Nielsen. Der ehrenamtliche Bürgermeister und die Bewohner seiner Gemeinde wollen in den kommenden 30 Jahren die komplette Energieversorgung, also auch die Wärme- und Kraftstoffversorgung, auf regenerative Energien umstellen. Vom Ausbau der Erneuerbaren Energien erhofft sich Nielsen einen wirtschaftlichen Aufschwung für die Region: „Wir wollen mit den Erneuerbaren Energien einen geschlossenen Kreislauf bilden und so die Wertschöpfung in der Region erhöhen. Von der Produktion, über den Handel bis zum Endverbrauch soll alles in den Händen der Bürger hier vor Ort liegen“, so der Bürgermeister.
In Zukunft will die Gemeinde Sankt Michaelisdonn als lokaler Energieerzeuger auch den Vertrieb des Stroms wieder in die kommunale Hand nehmen. Dazu beabsichtigt die Gemeinde im Jahr 2011 das Stromnetz vom Netzbetreiber E.on Hanse zurückzukaufen. Mit dem Rückkauf des Netzes soll den Bürgern langfristig ein faires und stabiles Preisniveau angeboten und eine nachhaltige Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien sichergestellt werden. „Die großen Netzbetreiber sind als Aktiengesellschaft ihren Aktionären verpflichtet. Das bedeutet, dass über den jetzigen Netzbetrieb sehr viel Kaufkraft aus der Region abfließt. Bei einem kommunalen Gemeindewerk bleiben die Gewinne zu 100 Prozent in der Region“, erklärt Nielsen.
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