Energieeffizienz im Fokus der Energieversorger
Mir sind heute zeitgleich zwei Pressemitteilungen zum Thema Energieeffizienz aufgefallen. Diesem Thema, das leider sehr stiefmütterlich behandelt wird, werde ich mich künftig mehr widmen müssen. Denn die Energieeffizienz ist unsere günstigste Energiequelle und – so lange sie nichts kostet – am wenigsten umstritten, siehe Kommentare zum Artikel über den Atomfonds. Ich bin aber gespannt, welche Konsequenzen es aus den beiden folgenden, widersprüchlichen (daher in einem Beitrag) Meldungen gibt.
Energieeffizienz als Differenzierungsmerkmal für Stadtwerke: (Pressemeldung der Etaconsult Unternehmensberatung, Quelle)
Stadtwerke und andere kommunale Energieversorger kämpfen derzeit einen harten Kampf. Gegen Wettbewerber aus dem eigenen Lager, gegen neue Wettbewerber aus den anderen Branchen, gegen die Mühlen der Politik in Europa und in Deutschland, gegen regulatorischen Bürokratismus.
„Die Bemühungen vieler Energieversorger, im zukünftig härteren Wettbewerb zu bestehen, sind häufig noch wenig zukunftsgerichtet“, stellt Claus Lindemann, Inhaber der etaconsult Unternehmensberatung aus Pforzheim, fest. „Eher passive Abwehrstrategien mit besonderem Augenmerk auf das regulatorische Umfeld kennzeichnet eine Gruppe der Stadtwerke. Andere sind sehr aktiv am Markt, sind aber nach wie vor auf den Einzelhandel der Commodities Strom oder Gas fixiert.“ Schmelzende, bisher recht komfortable Margen müssen in letzterem Fall durch höheres Volumen und Steigerung von Marktanteilen ausgeglichen werden.
„Meines Erachtens müssen sich Stadtwerke in den nächsten fünf bis zehn Jahren intensiv mit einem kompletten Umbau ihrer Wertschöpfungskette beschäftigen. Der Retail-Sektor für Energie alleine wird die hohe Ertragskraft der Unternehmen – auf welche die Kommunen dringend angewiesen sind – nicht sicherstellen können“, so Lindemann weiter. Die Zukunft gehöre ganz eindeutig Energiedienstleistungen. Insbesondere müsse auch versucht werden, die Energiedienstleistung als Mittel zur Steigerung der Energieeffizienz bei der Verteilung und beim Endkunden voranzubringen. „Die großen Erzeuger arbeiten intensiv an der Hebung von Effizienzpotenzialen. Und auf der Kundenseite droht, dass ebenfalls andere sich des Themas ‚demand side management‘ annehmen. Höchste Zeit also, dass Stadtwerke hier ihre Rolle finden und rasch die passenden Nischen besetzen“, resümiert Lindemann.
Energieversorger als Dienstleister für Energieeffizienzprodukte: (Auszug aus Pressemeldung der MP Marketing Partner AG, Quelle)
Knapp die Hälfte der Konsumenten (41 Prozent) würde energieeffiziente Anlagen und Systeme wie Solaranlagen, Wärmepumpen, Biomasseheizungen etc. über einen Energieversorger erwerben; 34 Prozent würden ihn als Bezugsquelle für energieeffiziente elektrische Haushaltsgeräte nutzen. Jeder Fünfte (22 Prozent) ist außerdem bereit, energieeffiziente Unterhaltungselektronik bei einem Energieversorger zu kaufen. Ferner zeigten 22 Prozent der Befragten Interesse an kostenpflichtiger Energieeffizienzberatung.[…]
Die Ergebnisse bekräftigen den anhaltenden Trend zum Energiesparen und mithin das steigende Interesse von Privatkunden an energieeffizienten Produkten und Dienstleistungen. Neben dem vordergründigen Wunsch, dabei bares Geld zu sparen, geht es vielen Konsumenten zunehmend auch um umweltbewusstes und ökologisch-nachhaltiges Handeln. Ein gesellschaftlicher Trend, der vielleicht schon bald zum Volkssport der Deutschen werden könnte; betrieben mit der gleichen Akribie, mit der sich die Deutschen heute bereits der Mülltrennung widmen.[…]
„Für Energieversorger ergibt sich daraus eine Vielzahl von strategischen Marketing- und Vertriebsansätzen: vom Co-Branding als Differenzierungsmerkmal über die Nutzung bzw. Schaffung gemeinsamer Kommunikations- und Vertriebskanäle bis hin zur Entwicklung passender Energieeffizienzprodukte. Zugleich stehen sie damit jedoch auch vor der Herausforderung, den für sich optimalen Ansatz zu wählen“, sagt Joachim Ramelow, Vorstand der Unternehmensberatung Marketing Partner.
Für die großen Energieversorger wie EnBW, E.ON, RWE und Vattenfall beispielsweise erscheint es sinnvoll, die Wertschöpfungskette rund um das Thema Energieeffizienz zu erweitern und als ein weiteres Geschäftfeld in die Gesamtstrategie des Unternehmens zu integrieren. Das mögliche Angebotsspektrum reicht dabei von Energie-Monitoring und -Controlling sowie Messdienstleistungen über Energiemanagement, Energieberatung und Gebäude-Energieausweis-Erstellung bis hin zu Elektromobilität sowie Konstruktion und Bau energieeffizienter Anlagen und Systeme.
Für die meisten Stadtwerke hingegen empfiehlt es sich eher, zunächst eine Wertschöpfungskooperation mit geeigneten Systemanbietern einzugehen. Das bedeutet die Erweiterung des heutigen Produktportfolios durch die Integration von Teilleistungen mithilfe von Kooperationspartnern, die sich auf einzelne Energieeffizienzangebote wie etwa Abrechnungs- und/oder Zählermanagement, Energieeffizienzberatung spezialisiert haben.
Ich habe vor ca. 3 drei Monaten den Stromanbieter gewechselt und bin jetzt bei Nuon. Ich habe online den Tarif lekker Strom direkt bestellt. Zuerst war ich skeptisch, ob auch alles klappt. Aber ich muß sagen, alles prima! Der Service war klasse, der Übergang problemlos und einen Wechselbonus gab’s auch noch! Der Strom ist klimaschonend und dann kann ich zusätzlich noch mit der Sparmatik meine Energieeffizienz verbessern und richtig Geld sparen!