Wärme für den Winter speichern -Prenzlau ist die „Energie-Kommune“ des Monats August
Die Agentur für Erneuerbare Energien hat die uckermärkische Kreisstadt Prenzlau für ihr Engagement als „Energie-Kommune“ des Monats August 2009 ausgezeichnet. Mit diesem Titel würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien vorbildliche kommunale Energieprojekte und stellt sie auf dem Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de ausführlich vor.
Die Stadt Prenzlau mit ihren rund 20.000 Einwohnern produziert schon heute mehr Strom aus Erneuerbaren Energien als sie selbst verbraucht. Jetzt ist geplant, die gesamte Innenstadt mit regenerativer Wärme zu versorgen. Der Schlüssel hierzu: Wärme aus Erneuerbaren Energien soll gespeichert werden.
In Prenzlau fällt bei der Nutzung von Biogas in Blockheizkraftwerken (BHKW) viel Abwärme an. Diese Wärme wollen die Prenzlauer im Sommer nicht nutzlos verpuffen lassen, sondern zwischenspeichern und in den kalten Monaten nutzen. Darum planen die Stadtwerke derzeit einen unterirdischen Wärmespeicher. „Durch dieses Vorhaben wird die komplette Prenzlauer Innenstadt schon in Kürze nahezu ausschließlich mit Erneuerbaren Energien beheizt“, freut sich Hans-Peter Moser, Bürgermeister von Prenzlau.
Für die Speicherung der Abwärme der Biogas-BHKWs wird auf einen Aquifer-Wärmespeicher in mehreren hundert Meter Tiefe zurückgegriffen. Die Wärme wird unterirdisch direkt in Wasser führende Gesteinsformationen gebracht. Um die Wärme zu speichern, wird über eine „kalte Bohrung“ Grundwasser entnommen, welches oberirdisch durch Wärme, z.B. von Blockheizkraftwerken oder Solaranlagen, erwärmt wird. Über eine zweite „warme Bohrung“ wird das erwärmte Wasser zurückgeführt. Soll die Wärme im Winter in einem Nahwärmenetz genutzt werden, wird das erwärmte Wasser aus dem Aquifer wieder an die Erdoberfläche gepumpt.
„Die so genannten saisonalen Wärmespeicher können Angebot und Nachfrage Erneuerbarer Energien besser in Einklang bringen. Sie sind ein Schlüssel für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien, denn Wärme kann nicht wie Strom problemlos über weite Strecken transportiert werden“, betont Jörg Mayer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, anlässlich der Bekanntgabe der „Energie-Kommune“ des Monats August.
Die Agentur für Erneuerbare Energien stellt ein umfangreiches Hintergrundpapier zum Thema „Wärme speichern“ kostenlos zur Verfügung. Das leicht verständliche Hintergrundpapier stellt alle wichtigen Speichertechniken im Wärmebereich vor und ist als Einstiegslektüre nicht nur für Bürgermeister interessant.
Wurde auch schon untersucht, welche umweltrelevanten Auswirkungen das Aufheizung des Wassers in den Gesteinsformationen mit sich bringt? Ich glaube nicht, dass das so unproblematisch ablaufen wird
Hallo zusammen,
das ist doch eine super Idee! Weiter so.