Mehr Licht mit weniger Strom
Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW unterstreicht die energetische Notwendigkeit einer zeitgemäßen Straßenbeleuchtung. „Die Beleuchtung ist ein Paradebeispiel für die Veränderungen der technischen Rahmenbedingungen. Der Sanierungsbedarf in praktisch allen Bereichen der Beleuchtung ist immens.“ Nach Schätzungen des Fachverbandes Elektroleuchten und Elektrische Lampen werde in 50 Prozent der deutschen Kommunen noch Straßenbeleuchtungen betrieben, die auf dem technischen Stand der 1960er Jahre sind. Nur drei Prozent der Effizienz-„Oldtimer“ würden jährlich ersetzt, so Hüttenhölscher. Das deutschlandweite Einsparpotential wird auf 2,7 Milliarden kWh, bzw. rund 400 Millionen Euro geschätzt.
Der museale Charme mancher Städte wird spätestens dann unpraktisch, wenn die ineffiziente Beleuchtung zum Sicherheitsrisiko für den nächtlichen Straßenverkehr wird. „Dabei sind Alternativen technisch ausgereift und im Einsatz bewährt“, so Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher. Längst sind dimmbare Systeme durch Spannungsabsenkung im Einsatz, bei denen in Nachtphasen mit geringem Verkehrsaufkommen die Helligkeit (unmerklich) und der Stromverbrauch (spürbar) reduziert werden. In Düsseldorf werden inzwischen an zwei Standorten in Pilotprojekten Lumineszens- oder Leuchtdioden (LED) zur Straßenbeleuchtung eingesetzt. Nach den ersten Erfahrungen aus Düsseldorf bringen LED gegenüber DIN-gerechten Beleuchtungen auf Gas-Basis eine Einsparung von ca. 1.800 Euro/a pro Straßenzug.
Das Bundesumweltministerium fördert mit dem Programm „Klimaschutztechnologien bei der Stromnutzung“ die Sanierung der kommunalen Straßenbeleuchtung mit einem Zuschuss von 25 Prozent der Invest-Summe, sofern die Stromeinsparung mindestens 30 Prozent beträgt.