Klimawandel wird verschoben
… das dachte ich jedenfalls, als ich den Artikel „Ökonomie und Ökologie in der Rezession“ beim Blog KarmaKonsum gelesen habe, in dem es um die Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie geht. Die Verschiebung des Klimawandels wäre vermutlich der liebste Wunsch der unflexiblen deutschen Industrie.
Aber im Leitartikel der FAZ zur Klimakonferenz in Posen zeigt auch auf, dass man einer Bank einen Rettungsring zuwerfen kann, bei schmelzenden Gletschern hingegen bringt der Rettungsring nichts. Man benötigt vielleicht selbst einen Rettungsring durch die ansteigenden Meeresspiegel, je nach dem, wo man lebt. Für manche in Industrie und Politik mag der Klimawandel vielleicht nach wie vor ein Hirngespinst sein, aber aufhalten wird man ihn nicht können. Der Wunsch nach Verschiebung erweckt den Anschein, als könnten wir uns heute die Klimaschutzziele nicht leisten. Dabei ist der Klimawandel eine Herausforderung für die Wirtschaft, um selbst zukunftsfähig zu sein. Der künftige US-Präsident Barrack Obama scheint es verstanden zu haben.
Was mir dabei noch einfällt, ist ein Artikel, den ich gestern gelesen habe. Klimaforscher Ottmar Edenhofer hatte zum Start des Klimagipfels sich gegenüber mehreren Zeitungen (z.B. Berliner Zeitung) geäußert, dass der Klimawandel teurer werden kann als die Finanzkrise.
„Die Tatsache, dass einige Leute sehr viel Geld verzockt haben, darf nicht dazu führen, dass wir beim Klimaschutz nachlassen“, sagte der ranghöchste Deutsche im Weltklimarat (IPCC), Ottmar Edenhofer, der Berliner Zeitung.
Auch er sieht den Klimaschutz als eine große Chance für die Industrie. Denn wer diesen Herausforderungen gewachsen ist, der ist fit für die Zukunft.
Wenn die deutsche Industrie jetzt auf die Bremse tritt, wird sie sich vielleicht in einigen Jahren wundern, wenn die USA uns in Sachen Energieeffizienz und erneuerbare Energien noch überholen. Aber dann kann ja vielleicht wieder mal der Staat helfen, der nur in schlechten Zeiten für die Wirtschaft da sein muss.