Energiesparlampen in der Diskussion
Durch einen Artikel der Zeitschrift Öko-Test zu Energiesparlampen gab es bereits einige Reaktionen verschiedener Blogs, doch die Reaktion müsste eigentlich heftiger ausfallen. Immerhin wird die Einsparmöglichkeit durch Energiesparlampen in Frage gestellt und wieder mal auf Elektrosmog und auf die schlechte Lichtqualität verwiesen.
Natürlich hat der Stromverbrauch für die Beleuchtung nur einen kleinen Anteil am Stromverbrauch, aber sollen wir deswegen zurückkehren zu den Heizungen mit Leuchtfunktion? Klar, gibt es viele Stromverbraucher, die mehr Strom verbrauchen, aber warum soll man dann an Energiesparlampen zweifeln – ich verstehe es nicht.
Zugegeben, ein Problem ist die Füllung mit einer Edelgas-Quecksilber-Mischung, wodurch die Lampen nicht in den Hausmüll dürfen, sondern gesondert entsorgt oder wieder zum Händler zurückgebracht werden müssen (was leider problematisch sein kann). Ich musste allerdings noch keine einzige Energiesparlampe zurück bringen, durch die lange Lebensdauer der Lampen.
Das Entsorgungsproblem und die nicht optimale Lichtausbeute ist allerdings der einzige Nachteil, den Energiesparlampen aus meiner Sicht haben. Die Lichtausbeute kann man kompensieren durch eine höhere Leistung, was die Energieeinsparung aber wieder verringert.
Schlechtes Licht gibt es auch mit herkömmlichen Glühbirnen und einen Baubiologen über die Lichtqualität urteilen zu lassen, fördert nicht gerade die Glaubwürdigkeit des Ergebnisses. Aber bei zwei Baubiologen hätte man vermutlich auch drei unterschiedliche Aussagen bekommen, damit wäre Ökotest auch nicht geholfen. Ich möchte die schlechte Lichtqualität und Lichtfarbe nicht anzweifeln, das ist aber ein altes Argument und es hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel verbessert – im Gegensatz zu den seit Edison unveränderten Glühbirnen.
Dieser Test spricht nicht für die Glaubwürdigkeit von Öko-Test, zumal Stiftung Warentest zu einem völlig anderen Ergebnis kommt und die sicher wissenschaftlicher und seriöser arbeiten.
Schade, dass sich Öko-Test so vor den Karren eines Baubiologen spannen lassen und derart negativ über Energiesparlampen berichten. Ich hoffe es gibt noch mehr Kritik an diesem Artikel. Was meint Ihr dazu?
Mal dem ganzen „Wer hat Recht und ist seriös“ zum Trotz :
Ich finde es wichtig, dass auch Zeitschriften einmal den Mut haben eine andere Meinung zu vertreten. Das Thema „Zwang zu Energiesparlampen“ und „Verbot von Glühbirnen“ beschäftigte ja sogar die Politik. Unseriös würde ich die derzeitige Panikmache im allgemeinen nennen ohne wirkliche Alternativen im Programm zu haben.
Solange in Belgien die Autobahnen beleuchtet sind, hilft es nichts wenn die deutschen unter Energiesparlampen Kreuzworträtsel lösen.
Nachtrag: ich finde es völlig inakzeptabel, dass Ökotest so einen Artikel bringt ohne zu erklären, warum aus ihrer Sicht ihre Testmethode besser ist als die der Stiftung Warentest. Aus meiner Sicht kann man so einen Testbericht, der dem der Stiftung Warentest praktisch direkt widerspricht, nicht ohne Kommentar bringen. Total unseriös.
Der Artikel ist total krass und wird viele Leute verunsichern bzw. ihnen ein Argument geben, erstmal doch nicht auf Energiesparlampen zu gehen.
Ich verwende übrigens in vielen Räumen Vollsprektrumleuchten. Das sind auch Energiesparlampen (je nach Hersteller allerdings nicht Effizienzklasse A sondern nur B) mit EVG und mit einem ähnlichen Aufbau wie Energiesparlampen. Gibt es zum Beispiel bei pure-nature.de. Diese Leuchten gibts als Röhre und als „Birne“ mit E14 und E27 Fassung. Zum Lesen und Arbeiten total klasse, für Romantik natürlich zu „kalt“.
Was die Lichtausbeute angeht, sind Energiesparlampen tatsächlich sehr unterschiedlich, die Megaman Liliput schneidet nach meinen Recherchen am besten ab: http://hendrik42.twoday.net/stories/4535325/
Was anderes: Osram hat inzwischen auch Halogen-„Energiesparlampen“ in verschiedenen Größen. Die Sparen nicht so viel wie „richtige“ Energiesparlampen, aber es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass man hier z.B. bei Außenbeleuchtung (mit Bewegungsmelder usw., wo das Licht sofort da sein muss) z.B. heute „nur“ noch ein 230Watt Leuchtmittel braucht um das Licht einer herkömmlichen 300Watt Leuchte zu erhalten.
Kleine Schritte bringen einen auch voran!
Der Testartikel war in der Tat nicht besonders gut. Ich halte Gasentladungslampen aber auch nicht für das Nonplusultra – weder in der Innen- noch in der Außenbeleuchtung. Die Entwicklung wird definitiv in Richtung LED-Beleuchtung gehen, und das nicht nur aus Energiespargründen. Das im Test angesprochene Argument der Gesundheitsgefährdung durch Nachtlicht halte ich im Übrigen für nicht unvernünftig – es ist nur eben sinnlos, hieraus auf eine besondere Gesundheitsgefahr durch Energiesparlampen schließen zu wollen. Zuviel Nachtlicht sollte eben generell vermieden werden…
Der Test ist wirklich unterirdisch schlecht. „Krebs durch flackerndes Licht“, für diese These gibt es sicher mal einen Nobelpreis … Mir wird wohl niemand vorwerfen, dass ich das Quecksilber-Problem klein rede. „Öko“-Test schreibt:
Das ist richtig – bei der Braunkohleverbrennung aber natürlich auch! Dadurch verdoppelt sich der Quecksilber-Ausstoß durch Energieverschwendung, das lässt Ökotest völlig außer acht!
Die Recylingquote in Deutschland ist viel zu niedrig, aber sicher nicht Null. 10 Prozent der Lampen aus Privathaushalten werden richtig entsorgt, insgesamt (mit Gewerbe) sind es etwa ein Drittel (http://www.duh.de/energiesparlampe.html).
Genau genommen kann man das Naturenergie Magazin auch nicht als Blog werten, es gibt keine Kommentar-Funktion, keine Trackbacks und meist nur Pressemitteilungen. Aber ich wollte es als Kritik an dem Test nicht unerwähnt lassen.
Die von dir oben erwähnte und verlinkte "Reaktion" bei naturenergie-magazin.de entspricht übrigens genau im Wortlaut der Pressemitteilung des Energiesparlampen-Herstellers Megman. Würde ich daher nicht als "Blog-Reaktion" werten.