dena-Gütesiegel zur Qualitätssicherung von Energieausweisen
Die dena versucht mit dieser Pressemitteilung wieder den Bedarfsausweis als einzig gültigen Energieausweis darzustellen. Dabei ist auch der Verbrauchsausweis gültig. Und ob der Bedarfsausweis soviel aussagekräftiger ist, wage ich mittlerweile auch zu bezweifeln. Das einzige, was daran zu mehr Qualität beiträgt ist eine Vor-Ort-Besichtigung.
Wer eine Immobilie mieten oder kaufen will, kann schon seit dem ersten Juli von Eigentümern älterer Gebäude einen Energieausweis verlangen. So erkennt man mit einem Blick, ob der Energiehunger des Hauses groß oder klein ausfällt – eine wichtige Information in Zeiten hoher Energiepreise. Aber: Je einfacher und billiger ein Energieausweis erstellt wurde, desto eher sind Zweifel an der Korrektheit und Aussagekraft des Ergebnisses angebracht. Woran erkennt man also, ob ein Energieausweis verlässlich ist? Ein neues Gütesiegel der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) soll bald die Spreu vom Weizen trennen und für hochwertige Energieausweise sorgen.
„Das dena-Gütesiegel garantiert einen Energieausweis von hoher Qualität“, sagt Felicitas Kraus, Bereichsleiterin bei der dena. „Er gibt den Energiebedarf des Gebäudes sehr genau an und enthält individuelle Modernisierungshinweise. Darauf können sich Eigentümer sowie Miet- und Kaufinteressenten verlassen.“
Mit dem qualitätsgesicherten Energieausweis der dena sind Gebäudeeigentümer besser informiert und bekommen eine sehr gute Grundlage für den Einstieg in die Modernisierung Ihres Gebäudes. Die Anforderungen der dena an die Qualifikation der Aussteller sowie an das Vorgehen bei der Ausweiserstellung gehen deutlich über die gesetzlichen Mindestvorgaben hinaus. Das Gütesiegel bekommen nur Energieausweise, die auf der Grundlage einer technischen Analyse des Gebäudes (Bedarfsausweis) ausgestellt werden. Um die Genauigkeit der Angaben und der Modernisierungsempfehlungen zu erhöhen, begutachtet der Aussteller den energetischen Zustand des Gebäudes vor Ort.
Ist der Energieausweis fertig, wird er dem Eigentümer vom Aussteller in einem persönlichen Gespräch erläutert. So kann der Eigentümer Fragen stellen und mit dem Aussteller die möglichen Modernisierungsmaßnahmen besprechen. Schließlich stellen Qualitätskontrollen die Richtigkeit der Energieausweise sicher. Ab Anfang September können Eigentümer einen Energieausweis mit dena-Gütesiegel für ihr Gebäude ausstellen lassen. Qualifizierte Fachleute sind in der Aussteller-Datenbank der dena unter www.dena-energieausweis.de/expertensuche zu finden. Zur Zeit läuft die Zulassung von geeigneten Fachleuten.
Weitere Informationen zum dena-Gütesiegel unter www.dena-energieausweis.de/guetesiegel und bei der kostenlose Energie-Hotline: 0800 0 736 734.
Ist das wirklich so? Ich meine in der Praxis…
Aus meiner Sicht lässt sich trefflich darüber streiten, welche Aussagen der Bedarfsausweis im BESTAND wirklich liefern kann und vor allem, welche (nicht nachvollziehbaren) Qualitätsdifferenzen in der Ausstellung hier möglich sind.
Klar behält der Energieverbrauchsausweis weiter seine Gültigkeit. Trotzdem sagt der Energiebedarfsausweis viel mehr über die energetische Qualität eines Gebäudes aus.
Das dafür eine Vor-Ort-Besichtigung notwendig ist, versteht sich für mich dabei von selbst.
Schließlich ist nur so eine qualitative Einschätzung der Gebäudesubstanz durch den
Sachverständigen möglich.