Gewerbeenergiepass dokumentiert Energieeffizienz in sächsischen Unternehmen
Neben der Energieeinsparung in Gebäuden und der Dokumentation des Energieverbrauchs im Gebäudeenergieausweis wird mit den steigenden Energiepreisen auch die Energieeffizienz in Gewerbebetrieben immer wichtiger. Die sächsische Energieagentur hat sich dem Thema angenommen und einen Gewerbeenergiepass entwickelt. Der Sächsische Gewerbeenergiepass soll die notwendigen Informationen liefern, um Energie und Kosten zu sparen, so der sächsische Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit Thomas Jurk.
In einer Pilotphase zum „Sächsischen Gewerbeenergiepass“ hat die Sächsische Energieagentur die beteiligten sächsische Unternehmen beraten und betreut. Das Ergebnis: „Bis zu 30 Prozent der Energie können die Unternehmen durch geeignete Maßnahmen zusätzlich einsparen“, Christian Micksch, Geschäftsführer der SAENA.
Beim Sächsischen Gewerbeenergiepass handelt es sich um ein bundesweit innovatives Werkzeug für erfahrene und entsprechend qualifizierte Energieberater zur Anwendung in Unternehmen in Industrie und Gewerbe. Neben der Auskunft über den energetischen Ist-Zustand des Unternehmens gibt der Gewerbeenergiepass konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz vor. Er soll die Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Unternehmen stärken und betriebliche Kosten reduzieren.
“Unser Ziel bei der Gewerbeenergieberatung in Sachsen ist vor allem die Sicherung der Qualität. Dies geschieht einmal durch den Gewerbeenergiepass selbst – und zwar durch einen standardisierten, mit umfangreichem Fachwissen ausgestatteten Algorithmus – und zum anderen durch ein Qualifizierungs- und Zertifizierungssystem für diejenigen, die dieses Instrument anwenden sollen. Damit übernehmen wir bundesweit eine Vorreiterrolle“, erläutert Thomas Jurk.
Das Ziel ist die Etablierung des Sächsischen Gewerbeenergiepasses zu einem qualitativen Markenzeichen für Energieeffizienz in sächsischen Unternehmen. Ein wichtiges kurzfristiges Etappenziel ist die Zertifizierung von Gewerbeenergieberatern, so beschreibt Christian Micksch, die nächsten Aufgaben.
Investive Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sind in Sachsen über die Richtlinie „Energieeffizienz und Klimaschutz (EuK/2007)“ mit Zuschüssen förderfähig.
Auf Landes- und Bundesebene werden vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) durch Förderprogramme unterstützt. So unterstützt das Sächsische Wirtschaftsministerium im Rahmen des Förderprogramms „Energieeffizienz in KMU“ vor allem investive Vorhaben. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat dazu im Februar 2008 das Programm „Sonderfonds Energieeffizienz in KMU“ gestartet, das aus einer Beratungs- und einer Finanzierungskomponente besteht. So wird hier z. B. der Sächsische Gewerbeenergiepass als Detailberatung mit einem Wert von bis zu 8.000,-€ großzügig bezuschusst. Für investive Maßnahmen, die zu einer signifikanten Steigerung der Energieeffizienz führen, stehen zinsverbilligte Darlehen zur Verfügung.