Neuer Leitfaden zur Nutzung von Erdwärme
Ein neuer Leitfaden zur Nutzung der Erdwärme mit Erdwärmekollektoren des Umweltministeriums Baden-Württemberg liegt vor. Der Leitfaden berücksichtigt die derzeit am Markt befindlichen Kollektorsysteme bis zu einer Tiefe von fünf Metern und ist als Ergänzung des bereits seit 1998 veröffentlichen Leitfadens zur Nutzung der Erdwärme mit Erdwärmesonden zu sehen. Der Bau von Erdwärmekollektoren ist unter Beachtung des Grundwasserschutzes nun auch in der Zone III von Wasserschutzgebieten möglich, erklärte Umweltministerin Tanja Gönner am 8. Juli 2008 anlässlich der Veröffentlichung des neuen Leitfadens zur Nutzung von Erdwärme in Stuttgart. Damit könne eine weitere attraktive Alternative zum Bau von Heizungsanlagen mit fossilen Brennstoffen aufgezeigt werden. Eine Ergänzung zum Leitfaden für Erdwärmesonden mache dies möglich. Denn eine weitere interessante und wirtschaftliche Möglichkeit zur Nutzung der Erdwärme im Ein- und Zweifamilienhausbereich sei der grundstücksbezogene Einbau von Flächenkollektoren. Diese Kollektoren werden in geringer Tiefe im Umfeld des Wohnhauses eingebaut und können sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen verwendet werden, erläuterte Gönner.
Bereits vor zehn Jahren habe das Umweltministerium den ersten Leitfaden zur Nutzung der Erdwärme mit Erdwärmesonden veröffentlicht. Ziel des ersten Leitfadens war es, die Verbreitung und Nutzung der Erdwärme unter Berücksichtigung des Grundwasserschutzes zu fördern. Inzwischen sind zahlreiche Anlagen gebaut worden und es kommen jeden Tag neue hinzu, so dass wir bereits von einer Erfolgsgeschichte sprechen können, so Gönner. Ministerium, Industrie und Handwerk seien gemeinsam gefordert, durch innovative und wirtschaftliche Neuentwicklungen die Anlagen zur Nutzung der Erdwärme noch effizienter und den Einbau noch sicherer und zuverlässiger zu gestalten.
Mit dem Leitfaden solle die Verwaltung, die Antragsteller und die Hersteller von Flachkollektorsystemen über die Genehmigungsnotwendigkeit, die erforderlichen Antragsunterlagen und die Ausführungs- und Betriebsbedingungen informiert und auch das Verwaltungsverfahren vereinheitlicht, vereinfacht und beschleunigt werden. Der Leitfaden ist eine gute Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen Antragsstellern und Genehmigungsbehörden, erklärte die Ministerin. Mit dem Leitfaden sei ein weiterer Schritt zu einer erfolgversprechenden Nutzung der Erdwärme gemacht.