Wärmepumpen-Heizung schützen vor steigenden Öl- und Gaspreisen
Die Zeit des billig verfügbaren Erdöls scheint endgültig vorbei. Ein Barrel Rohöl könnte, je nach Expertenmeinung, in sechs Monaten bis zwei Jahren 200 Dollar kosten. Die deutschen Energieversorger werden voraussichtlich noch 2008 die Gaspreise anpassen – Preiserhöhungen von bis zu circa 20 Prozent stehen im Raum. Damit ist schon jetzt klar, dass das Heizen im nächsten Winter wieder einmal teurer wird. Eine Lieferung von 3.000 Litern Heizöl kostet dann voraussichtlich circa 2.700 Euro. Damit werden Verbraucher über 1.000 Euro mehr als vor einem Jahr für die gleiche Menge Öl zahlen müssen. Was aber können Bürger tun, um bei ständig steigenden Kosten für Heizung und Warmwasser die Weichen richtig zu stellen und so die Nebenkosten im Zaum zu halten? Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) kann Verbrauchern wertvolle Tipps geben, wie sie Energie effizient nutzen und dadurch Kosten sparen:
Neubauten
Bauherren sollten schon bei der Planung großen Wert auf den Wärmeschutz der Gebäudehülle und die richtige Anlagentechnik legen. Wird zum Beispiel die Gebäudehülle gut gedämmt, kann ein Niedertemperaturheizsystem wie die Wärmepumpe und ein großzügig dimensioniertes Wärmeverteilersystem wie eine Fußbodenheizung installiert werden. So lassen sich in einem neuen Einfamilienhaus (circa 120 Quadratmeter) Energieverbrauchspreise von circa 600 Euro pro Jahr realisieren. Darüber nutzt die Wärmepumpe zu drei Vierteln kostenlose Umweltwärme, so dass eventuelle Strompreiserhöhungen den Verbraucher nur anteilig treffen.
Altbauten
Auch hier ist die Gebäudehülle von entscheidender Bedeutung. Es gilt: Die beste Energie ist gesparte Energie. Energie, die wir erst gar nicht benötigen in dem wir Wärmeverluste reduzieren, ist ideal, um Energie und Kosten zu sparen. Dazu muss der Modernisierer finanziell erst einmal in den sauren Apfel beißen und die Außenhülle des Gebäudes sowie Fassade, Fenster und Dach dämmen. Installiert er zudem eine Niedertemperatur-Wärmepumpe wird er den Wärmebedarf wirkungsvoll reduzieren und die Kosten minimieren.
Bei einer konsequenten Modernisierung ist der Verbraucher für die nächsten 20 Jahre gerüstet. Die energetische Modernisierung entspricht damit einer Geldanlage mit 20-jähriger Laufzeit. Das investierte Kapital einer solchen Maßnahme hat durch die hohen Energiepreise eine Rendite von mindestens zehn Prozent pro Jahr und übertrifft damit die meisten klassischen Bankanlagemöglichkeiten deutlich. Darüber hinaus macht sich der Investor von Versorgungsengpässen bei fossilen Brennstoffen unabhängig, wie sie bereits heute erwartet werden.
Maßnahmen zur Energieeinsparung
Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe e.V. (BWP): „Wir müssen uns von der Illusion lösen, dass die Ölpreise nochmal merklich sinken werden. Die Ressourcenknappheit für fossile Energieträger zeigt deutlich, dass unsere Wärmeversorgung nur dann gesichert werden kann, wenn wir die Möglichkeiten zur Energieeinsparung aufeinander abgestimmt einsetzen. Je schneller und konsequenter der Verbraucher in die Modernisierung investiert, desto schneller amortisiert sich das investierte Kapital.“ Förderprogramme wie zum Beispiel das CO2-Gebäudesanierungsprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Marktanreizprogramm (MAP) bieten interessante Finanzierungshilfen. „Wichtig ist aber in jedem Fall schon im Vorfeld die kompetente und objektbezogene Beratung durch Handwerker und Hersteller in Anspruch zu nehmen“, so Stawiarski.
wir haben in der Vergangenheit mit Öl geheizt. Unsere Heizkosten beliefen sich dabei im Jahr auf ca. 2000€. Im unseren neuen Haus heizen wir nun mit Erdwärme und sind davon total begeistert . Die Heizkosten haben sich trotz größerer Fläche mehr als halbiert.
Interessant in diesem Zusammenhang sind evtl. auch Holzpellets. Diese sind nach Stiftung Warentest halb so teuer wie Strom, Gas bzw. Öl. (gemessen an der Energeiausbeute). Wärmepumpen lohnen sich aber nur bei Wärmepumpen-Stromtarifen des Versorgers und wenn direkt das Grundwasser als Wärmequelle genutzt werden kann. Das ist am effektivsten.
Genau: „Die beste Energie ist gesparte Energie.“ — ich versuche bei Bekannten, Freunden und Verwandten immer darauf hinzuweisen, dass man sich erst um die Sanierung der Außenhülle kümmern sollte, dann um das Wärmeverteilersystem (wenn möglich) und dann über die neue Heizung nachdenken.
Ich meine, wie blöd ist es, erst die Gas-Heizung zu wechseln, dann zu dämmen und dann plötzlich mit einem zu groß dimensionierten Brenner dazusitzen? Der hat dann mehr gekostet als nötig und taktet sich dann in den frühen Tod.
Nee, erst das Dach, dann die Wände, dann die Fenster, dann die Heizflächen (wenns geht) und dann eine Wärmepumpe, ein Pelletskessel oder eine neue Gasheizung. In größeren Gebäuden vielleicht auch ein BHKW.
Man kann auch Altbauten zu Passivhäusern umrüsten: http://www.hausderzukunft.at/publikationen/view.html/id609
Hier noch ein anderer guter Link zum Thema Sanierung: http://www.hausderzukunft.at/publikationen/view.html/id593
Denn, seien wir ehrlich: Neubauten schön und gut, aber um den Energieverbrauch in den Griff zu bekommen, müssen wir an den Bestand!
Gruß, Hendrik