Sonnenenergie: bezahlbarer Strom für die Zukunft
Vergangene Woche hatten wir bereits ein Interview mit Prof. Dr. Eicke-Weber, heute habe ich noch eines gefunden, mit dem ich den Schwerpunktmonat Solarenergie zur „Woche der Sonne“ eröffnen möchte.
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg im Breisgau ist mit seinen über 600 Mitarbeitern und einem jährlichen Etat von rund 40 Millionen Euro die größte Forschungsstätte für erneuerbare Energien in Europa. Zur aktuellen Lage der Solarbranche in Deutschland sowie der anstehenden Novellierung des Erneuerbaren Energiegesetzes äußert sich Prof. Dr. Eike Weber, der Leiter des Instituts, in einem Interview:
Wo steht Deutschland in der Entwicklung der Photovoltaik?
In den vergangenen drei Jahren hat Deutschland eine weltweite Spitzenstellung in dieser Technologie gewonnen. Das ist im Wesentlichen dem Erneuerbare-Energien-Gesetz zu verdanken, dass die Einspeisung von Strom aus ökologischen Quellen und seine Vergütung regelt, übrigens nicht nur für Solarstrom. Dieses Gesetz hat einen sehr starken Inlandsmarkt für Photovoltaik geschaffen. Dadurch entstand eine Industrie, die heute im Weltvergleich ganz vorne steht.
Wäre es nicht an der Zeit, die Vergütung deutlich zu reduzieren?
In den vergangenen sechs Jahren ist Deutschland aufgrund dieser klugen politischen Konstruktion zum Marktführer in der Solarstromtechnik aufgestiegen. Die Gesetzeslage schuf zigtausend Arbeitsplätze in einer jungen, von Innovation getriebenen Industrie, vor allem in den strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands sowie im Handwerk. Solartechnik ist die Technik, die in den nächsten Jahrzehnten weltweit die wichtigste Rolle spielen wird. Wenn man jetzt die Vergütung pro Kilowattstunde zu stark reduziert, ist die Dynamik dieser Entwicklung gefährdet. Dann könnte die Nachfrage in Deutschland zusammenbrechen, und die Industrie würde schnell ihren wichtigsten Absatzmarkt verlieren.
Kritiker befürchten, dass die Vergütung auf Dauer nicht zu finanzieren ist. Welche Kosten kommen auf die Verbraucher zu?
Strom aus erneuerbaren Energien bekommt eine gesetzlich verbriefte Vergütung, wenn er in die öffentlichen Versorgungsnetze eingespeist wird. Schon heute wird der finanzielle Anreiz dafür jedes Jahr um fünf Prozent reduziert. Das heißt, die Industrie muss schon jetzt die Kosten drücken. Was sie durch ihre Investitionen auch tatsächlich erreicht. Da die Einspeisevergütung auf alle Haushalte gleichermaßen umgelegt wird, verteilen sich die Kosten. Derzeit sind es weniger als ein Euro im Monat pro Haushalt. Gesetzt den Fall, die erneuerbaren Energien wachsen weiter, könnten bis 2030 zwischen 50 und 80 Milliarden Euro zusammenkommen, aufsummiert und die Inflation eingerechnet.
Das klingt sehr viel…
Vor dieser Zahl erschrecken viele Leute, aber man muss natürlich dagegen setzen, wie viel Geld man in dieser Zeit für Strom aus fossilen Quellen ausgeben werden müsste. Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass wir heute 20 Cent pro Kilowattstunde hinblättern müssen, für Strom aus Kohlekraftwerken, Gasturbinen oder Atomkraftwerken? Nehmen wir eine moderate Preissteigerung an, werden es in zehn Jahren mindestens 30 Cent sein. Dann wird Solarstrom aber nur 25 Cent kosten.
Welches Fördermodell bevorzugen Sie für die Zukunft?
Wenn das deutsche Modell so weiter läuft wie bisher, erwarten wir in acht Jahren, dass Solarstrom billiger sein wird als Strom aus fossilen Kraftwerken. Dieser Zeitraum verkürzt sich, wenn wir den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen, statt darüber zu debattieren, wie wir ihn behindern können. Ein Blick nach Osten sollte genügen: Japan hat vor drei Jahren seine Solarförderung eingestellt, seitdem stagniert dort die Branche. Das früher führende Land fiel zurück, wurde von Deutschland überholt. Ich wünsche mir, dass wir diese historische Chance nutzen.
Das vollständige Interview ist im Tagesspiegel am 27.04.08 erschienen. Quelle: Europressedienst
Hallo Andy
Eigentlich wollte ich meine Gusche halten, aber einen muß ich noch ablassen.
Du hattest recht, Deinen Link hatte ich wirklich nicht gelesen. Nachdem ich das dann endlich nachgeholt hatte, ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen.
Die Jungs sprechen von enormen Preiserhöhungen beim „ERDGAS“.
Ja, nun haben wir das Dilemma, einheimische Kohle wird bewusst von Öko-und Klimahyper in den Dreck getreten, Gas wird als Ausweg gesehen, ein großer Teil davon kommt jetzt schon aus Russland, wir begeben uns immer mehr in die Abhängigkeit. Siehe da, plötzlich rechnet sich die unstete Windkraft, kluger Schachzug das.
Früher gab es mal das Wort „ENERGIESICHERHEIT“, Verteilung der Erzeugung auf unterschiedliche Primärenergieträger. Das ganze hatte einen bestimmten Zweck, die Versorgungssicherheit das ganze Jahr über zu gewährleisten, ohne wirtschaftlich von Fremden abhängig zu sein.
Was machen wir aber jetzt, erzählen den Menschen das Märchen von „100 % Erneuerbaren Energien“ ohne ihnen wirklich reinen Wein einzuschenken.
99,95 % Versorgungssicherheit ist dann nämlich Geschichte, Zwangsabschaltungen werden dann zum Alltag gehören, Dank intelligenter Zähler und einen Funkbefehl kann man auch Hochlastverbrauer abschalten und den Leuten nur das Licht lassen…….
So wird es dann zukünftig in Deutschland aussehen, wenn die AKW´s und Kohlegrundlastwerke dem grünen Gott geopfert worden sind.
Für den Haushalt mag das ja noch angehen, aber die Industrie wird sich umgucken, entweder selber ein kleines Kraftwerk bauen oder auswandern. Als Agrarland werden wir uns natürlich nicht mehr den teuren Strom und das Importgas leisten können, so kommt man natürlich auch zur Nachhaltigkeit. Wo nix verbraucht wird, entsteht auch kein böses CO2 mehr.
Bis dahin bin ich aber ausgewandert, in ein Land wo es noch gesunden Menschenverstand gibt und vorher mal die Machbarkeit einiger Hirngespinste gescheckt wird.
Wie weit der Wahn in Deutschland schon vorangeschritten ist, einfach mal hier gucken:
http://www.klima-der-gerechtigkeit.de/
Andy, nimm Dir mal eine Stunde Zeit für den Link und sag mir Deine ehrliche Meinung dazu, ich empfehle besonders die Anti-Kohle-Artikel.
So sieht es aus, wenn unsere Zukunft nachhaltig zerstört wird und alle klatschen auch noch dazu, armes Deutschland.
Ich habe keine Hoffnung mehr.
MfG
Du bist ja ganz schön hartnäckig. Aber ich glaube den Link aus meinem letzten Kommentar hast Du nicht wirklich gelesen.
Ja, Spitzenlastkraftwerke sind teuer und Windkraft kann erheblich zur Reduzierung des Strompreises in der Spitzenlast beitragen – und das sagen nicht die üblichen Verdächtigen der Ökos. Diese Aussage stammt von Vattenfall, dass die zu den Ökos gehören ist mir wirklich neu. Den Link finde ich momentan leider nicht. Denn Windenergie reduziert die Kosten für die Regelenergie.
Wie soll eine neutrale Diskussion möglich sein, wenn jeder mit falschen Studien und falschen Zahlen arbeitet? Wirklich ideologiefrei lässt sich das leider nicht diskutieren.
Ach Andy, Dir kann mann aber nichts Recht machen.
Ich sage Vorraus, in 5 Jahren wird der Strom mindestens 30 ct kosten.
Denn dann wird dieser irrsinnige CO2 Handel die Grundlastkraftwerke auf Kohlebasis den Erzeugerstrom dermaßen teuer machen, das der Windstrom wirklich Konkurrenzfähig wird. Beim Gas kommt dann die nächste Klatsche, wenn Russland verrückt spielt und das Erdgas lieber nach China oder den Iran verkauft. Dort lassen sich höhere Preise erzielen als in Europa und wenn wir die nicht zahlen wollen, geht es uns eben wie der Ukraine, dann ist der Gashahn zu.
Aber träume ruhig weiter von Deiner Windkraft, deren Zubau schon jetzt gewaltig stockt. Ausserdem wollen die Windmüller für Offshore mehr Vergütung als jetzt, also ein weiterer Teuerungsgrund. Die EE in Deutschland sind so gut wie ausgereizt, das wirst Du spätesten merken wenn das Netz zusammenbricht und Du im Dunkeln sitzt.
So lange Ihr die Jahreserzeugung als Maßstab der Stromversorgung rechnet wird nie ein Schuh draus. Entscheidend ist aber vor allen der momentane Stromverbrauch und die Stabilität der Frequenz. Wenn Flaute dann kein Windstrom, also muß zu dieser Zeit Ersatz her. Spitzenlastkraftwerke sind verdammt teuer und holen sich das über den Preis für Spitzenstrom wieder rein. Bio wird Großtechnisch nie eine Rolle spielen und Pumpspeicherwerke sind rar gesät in Deutschland. Neue Übertragungsleitungen werden durch Bürgerinitiativen gestoppt, der Offshore-Strom kommt nicht mehr zum Kunden und Euer Kartenhaus wird in sich zusammenbrechen.
Kleiner Rat an Dich, mach Dich mal bei einen wirklichen Experten der Stromwirtschaft kundig und vergiss diverse Studien von „Öko-Instituten“, denn die liefern nur das Ergebnis, das Ihr Auftraggeber auch hören will (BUND, Greenpeace, Wind- und Solarlobby).
Die 4 Großen spielen zwar auch nicht immer fair, zugegeben. Aber ich verlass mich bei der Energieversorgung lieber auf Profis als auf Sozial- und Öko -Forschern.
Da derzeit eine neutrale Diskussion zum Thema Energieversorgung in Deutschland nicht mehr möglich ist, beende ich hiermit diese Diskussion mit Dir.
Wir sprechen uns in ein paar Jahren wieder, dann wird sich herausstellen wer Recht hatte.
Wahrscheinlich muß Deutschland mal eine Weile im Dunkeln sitzen um endlich aus seinen Tagträumen zu erwachen, aber jetzt hat es einfach keinen Zweck mehr.
Öko siegt über den gesunden Menschenverstand, ich gebe hiermit auf.
PS. Ja ich arbeite auch in der Energiebranche und darf mir deshalb eine Meinung erlauben. Ich gehöre aber nicht zu den 4 Großen Monopolisten, falls jetzt wieder jemand anfängt zu schimpfen.
MfG
Wer kritisiert, sollte das auch selber belegen können.
Zur Umlage gibt es einen guten Artikel bei Wikipedia:
Die Umlage erhöht sich derzeit noch jährlich, dieser Anstieg könnte aber mit den sinkenden Vergütungssätzen wieder sinken. Auf diese Weise wird durch das EEG sogar der ansteigende Strompreis konventioneller Kraftwerke (wegen steigender Preise von Öl, Gas, Kohle, Uran) teilweise kompensiert. Ob die Umlage mittelfristig wieder sinkt, wird wesentlich davon abhängen, wie viel relativ niedrig vergütete Kraftwerksleistung (z.B. Windenergie onshore) zugebaut wird und wie viel relativ hoch vergütete Anlagen (z.B. Photovoltaik) zugebaut werden. Während erstere zunehmend dafür sorgen dürften, dass Strom günstiger wird, verteuern letztgenannte den Strom. Denn die Vergütungssätze für Solarstrom dürften mittelfristig nicht unter die Strompreise an der Strombörse fallen.
Zu den steigenden Preisen konventioneller Kraftwerke: http://www.iwr.de/news.php?id=8258
und darum ging es eigentlich in der Diskussion, die erneuerbaren Energien sind nicht der Grund für die gestiegenen Strompreise.
Hallo Andy
Ach komm, muß ich denn alles selber suchen?
http://www.stadtwerke-bochum.de/index/geschaeftskunden/eeg_umlage.html
Nur ein kleines Beispiel für EEG-Umlage.
1,119 ct/Kwh macht bei durchschnittlich 2000 kwh 22,38 Euro im Jahr
KWK-Umlage liegt zwischen 0,28 bis 0,34ct/kwh macht auch noch mal ca 6 Euro zusätzlich.
Stromsteuer, derzeit 2,25 ct/kwh dient zu 90% der Rentenkasse
Konzessionsabgaben zwischen 0,5-1,3 ct/kwh, kriegen die Städte und Kommunen, das sie den Stromransport zulassen auf ihren Grundstücken.
Mehrwertsteuer 19%
Durchleitungsgebühren hängen von der Netzebene ab, kannste aber bei NS auch noch mal um die 5 ct rechnen.
So, und jetzt guck Dir an was für den eigentlichen Stromeinkauf/Handel noch übrig bleibt, Börsenpreise zwischen 6-8 ct/kwh.
Noch Fragen????
Natürlich ist die EEG-Umlage auch im Strompreis enthalten. Aber den Anteil an diesen 41% konnten Sie hier nicht angeben. Die Angaben der Stromversorger werden sicher in ihrem Sinne aufgerundet sein, so wie die Solar-Lobbyisten diesen Wert runterrechnen.
Hallo Andy, der Link zu Flamme
http://www.oekologismus.de/forum/viewtopic.php?f=17&t=79
Ich hoffe, der kommt wenigstens durch.
Bei Wiki nur mal nach „Strompreis“ suchen.
MfG
Hallo Andy
Laut wikipedia unterliegst Du einen großen Irrtum.
Der reine Energiepreis liegt bei 23%, die staatliche regulierte Netznutzung bei 36% und Steuern und Abgaben belaufen sich auf 41% des Strompreises beim Endkunden.
In den 41% Abgaben sind enthalten:
Konzessionsabgaben, EEG, KWK, Stromsteuer und Mehrwertsteuer.
ERgo, sind die Kosten der Erneuerbaren zusätzlich zum normalen konventionellen Strom mit im Preis enthalten.
Erst schlau machen, dann meckern.
Kombikraftwerk:
Großtechnisch eine Lachnummer, guck Dir erstmal die Analyse des Herrn Flamme hier an.
Sorry, ist jetzt die zweite Nachricht, die letzte hat wohl der Spam-Filter geschluckt.
MfG
Das ist einfach plumper Unfug. Die Energieversorger müssen nur genügend Geld ansammeln für neue Kraftwerke – daher die 20 cent/ kWh. Die erneuerbaren Energien als Preistreiber ist eine Behauptung der Kraftwerksindustrie und des Spiegel, aber der Anteil der EE an den gestiegenen Preisen ist minimal.
Wenn nachts windstille ist, werden andere, effiziente Kraftwerke auf Basis von Biogas oder Biomasse angeworfen. Kann nur http://www.kombikraftwerk.de empfehlen.
Schöne Grüße.
Entschuldigung, aber der Artikel trieft vor Unwahrheiten.
„Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass wir heute 20 Cent pro Kilowattstunde hinblättern müssen, für Strom aus Kohlekraftwerken, Gasturbinen oder Atomkraftwerken?“
Sorry, das ist totaler Unfug.
Kostentreiber ist der Staat und die EE, inzwischen schon über 41% des Strompreises.
Weiterhin eine Frage, wer erzeugt denn den benötigten Strom, wenn Nachts eine Windstille herrscht????
MfG