„Power-Akkus“ zur Energiespeicherung für Solar- und Windstrom
„Power-Akkus“ könnten künftig durch Sonne und Wind gewonnenen Strom speichern und so helfen, von „Wetterkapriolen“ unabhängiger zu werden. Bayerns Umwelt- und Gesundheitsminister Otmar Bernhard informierte sich heute bei den Forschern der Garchinger Hochflussneutronenquelle über diese neuartigen Speicherkonzepte. Bernhard: „Mit dem Forschungsreaktor FRM-II hat sich im Münchner Norden ein Leuchtturm der Wissenschaft etabliert. 110 Fachleute kümmern sich unter der Aufsicht des Bayerischen Umweltministeriums permanent um den Betrieb, weitere 120 Wissenschaftler und Techniker forschen an derzeit 18 wissenschaftlichen Instrumenten.“ Sie untersuchen unter anderem neue Materialien und Werkstoffe für die Energiespeicherung. Bisher ist gerade die Speicherung von Solar- und Windenergie hochproblematisch. „Der Wind bläst nun mal nur, wenn er will, und trübes Regenwetter verhagelt oftmals die Solarstrom-Ausbeute. Immer noch gleichen CO2-intensive Kohlekraftwerke dieses aufgrund der zeitlichen Schwankungen unberechenbare Stromangebot aus. Deshalb müssen Sonnen- und Windstrom speicherbar werden“, erklärte Bernhard.
Mit der Neutronenquelle lassen sich die elektrochemischen Prozesse leistungsstarker und langlebiger Akkus, Batterien und Energiespeicher auf Herz und Nieren durchleuchten. „Die einzigartigen Eigenschaften der Neutronenstrahlung eröffnen erst die Möglichkeit, die Struktur dieser Materialen mit der geforderten Präzision aufzuzeigen – eine der wesentlichen Voraussetzungen, um geeignete Werkstoffe nach Maß zu erarbeiten“, so der Minister. Die Neutronenstrahlung ermöglicht die Untersuchung der stofflichen Eigenschaften und damit die Optimierung beispielsweise der elektrischen Leit- und Speicherfähigkeit verschiedener Metall-Legierungen. Dennoch: Wie erfolgreich Wissenschaft, Industrie und Politik die Anwendung und Forschung im FRM-II auch vorantreiben, die Sicherheit hat nach Bernhards Worten stets Vorrang vor allen anderen Belangen.