Erdwärme rettet Kirchen vor Schimmel und der Betriebskostenfalle
Gastbeitrag von Content-Partner Stoltenberg-Energie, Robert John Doelling. Der Inhalt dieses Beitrages wird allein vom Autor verantwortet.
In immer mehr Innenräumen von Kirchen und damit auch von Orgeln siedeln sich Schimmelpilze an. Die Ursachen sind vielfältig. Gerade veraltete Heizungsanlagen und das durch die Kostensteigerung für Öl und Gas resultierende geänderte Heizverhalten sind die vornehmlichen Tatverdächtigen. Die Erdwärmespezialisten der Stoltenberg Energie GmbH raten den Kirchenoberen zum Ausstieg aus der Energiepreisspirale. Gerade bei konstantem Heizen mit Niedertemperatur lässt die Erdwärmeheizung Schimmelbefall und Kostenfalle schnell vergessen und ein Zittern der Kirchgänger ist wohl nur noch der Predigt zuschulden.
Schimmelbefall von Orgeln, die Jahrhunderte überdauerten, ist ein Phänomen, das in jüngster Zeit verstärkt in Deutschland beobachtet wird. Bundesweit existiert hierüber noch keine Statistik, doch eine Häufung von Schimmelbefall in den oftmals unschätzbar wertvollen Instrumenten wird immer deutlicher. Ein verregneter Sommer, der viel Feuchtigkeit in die Kirchen trägt, setzt oftmals einen Prozess in Gang, der schnell den Fortbestand der Instrumente bedroht und nach kurzer Zeit nur noch durch kostenintensive Restaurationsmaßnahmen zu stoppen ist. Wenn Schimmel die Orgel befällt, ist es für bestimmte Teile gefährlich. Er kann das Holz, die Lederteile oder die Pfeifen angreifen, so dass es zu Defekten kommt. Und auch der Altar und andere Teile der Kirche kann der Schimmel befallen. Und das kann letztlich auch für Menschen gefährlich sein, denn teilweise sind die Sporen giftig oder sogar Krebserregend. Die größte Konzentration dieser Sporen findet man häufig in den staubigen Kanälen der Heizungsanlage. Eine Überprüfung des Wärmeabgabesystems ist deshalb erster Schritt der Problemverortung. Die genauen Ursachen offenbaren sich jedoch erst beim genaueren Hinschauen.
Der Rat, in Kirchen einfach nicht mehr zu heizen, ist hinsichtlich einer Reduzierung der Schimmelgefahr sicherlich technisch folgerichtig, da mittelalterliche Kirchen mit ihren dicken kalten Steinwänden nicht für Heizungen in unserem Sinne gebaut wurden. Dieser erscheint jedoch gleichwohl als Hohn gegenüber denen, die das Haus Gottes für Stunden der Besinnung nutzen wollen und nicht, um vor Kälte zu bibbern. Aus diesem Dissens und der angespannten finanziellen Situation vieler Gemeinden, resultiert der Malus, dass nur noch kurz vorm Gottesdienst für mollig warme Temperaturen gesorgt wird und danach die Anlage sofort wieder heruntergedreht wird. Das hat fatale Folgen, weil der Taupunkt unterschritten wird. Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der die in warmer Innenluft enthaltene Luftfeuchtigkeit auf den noch kalten Oberflächen in der Kirche kondensiert, also auch auf dem kalten Holz und Metall der Orgel. Wassertröpfchen bilden sich. Jeder Kirchenbesucher gibt im Schnitt pro Stunde etwa 40 Gramm Wasser ab – über die Atmung und die Haut. Hinzu kommt Feuchtigkeit durch nasse Kleidung oder Schuhe. Die warme Luft einer rasch aufgeheizten Kirche kann diese Feuchtigkeit speichern, doch an den kalten Wänden schlägt sie sich nieder. Wird nach dem Gottesdienst nicht gelüftet, bleibt die Feuchtigkeit in der Kirche. Und wenn dann noch die Heizung abgedreht wird, sinkt die Temperatur der Luft rapide, die darin enthaltene Feuchtigkeit kondensiert erneut: Der ideale Nährboden für Schimmelpilze, die sich durch ihre Sporen immer weiter in der Kirche ausbreiten.
„Um den baulichen Bedingungen der Kirche gerecht zu werden, sollte für eine konstante Grundtemperatur gesorgt werden, damit die Mauern nicht auskühlen. Diese kann je nach Nutzung 16°C bis 18°C betragen“, sagt Herrmann Stoltenberg, Gründer des Geothermieunternehmens Stoltenberg Energie GmbH. Diese niedrige Grundtemperatur, so Stoltenberg, kann am Besten durch eine erdwärmegekoppelte Wärmepumpe erzeugt werden. Die Wärmepumpe entnimmt dem Erdreich bis zu 10°C und „pumpt“ diese auf das benötigte Temperaturniveau hoch. Diese Technologie, die in Neu- und Altbauten zu Kosteneinsparungen von 50% bis 60% führt, kann in einer Kirche aufgrund der niedrigen Temperaturanforderungen noch effizienter zum Einsatz gebracht werden. Da die Wärmepumpe nur zu einem Viertel mit Strom betrieben wird, ist neben dem Kosteneffekt auch eine hohe Unabhängigkeit von steigenden Stromkosten gegeben. Die Energiepreisspirale, die nicht nur bei Öl, Gas und Strom sondern auch bei Holzpellets vorherrscht, kann somit durchbrochen werden, da sich Preissteigerungen immer nur zu 25% bemerkbar machen.
Den vielen Kirchen im Land, die unter den hohen Energiepreisen leiden und bisher zu unkonventionellen Maßnahmen auf Kosten des Bauwerks und dessen Nutzung gezwungen wurden, kann nun geholfen werden. Eine Erdwärmeheizung ist problemlos installierbar und ob der aufgezeigten Vorteile eine wirklich segensreiche Chance für den Fortbestand vieler Gotteshäuser in Deutschland.
Verrückt, dass in Kirchen das gleiche Problem auftritt, wie in Wohnungen! Ich vermute, dass moderne Kirchenfenster auch deutlich dichter sind, als die alten… Somit zieht es weniger und die Luft wird nicht so gut ausgetauscht. Klar, wenn man den Bau heizt, dann darf es nicht ziehen. Ein Teufelskreis!
Die Wärmepumpe als Lösung anzubieten finde ich genial. Diese Technologie ist dafür wie geschaffen.
Wie würden sich denn Infrarotheizungen auswirken, die man z.B. nur dann anmacht, wenn Gottesdienstbesucher in der Kirche sind? Die Menschen wären warm, ohne dass man viel Warme Luft erzeugen müsste. Warme Luft, die noch in der Kirche verbleibt, wenn die Menschen längst gegangen sind.