Kritischer Blick auf Passivhaus
Am Wochenende standen bundesweit die Türen von zahlreichen Passivhäusern zur Besichtigung offen. Über Hinnerks „Hausbau mit Wohlfühlklima“-Blog bin ich auf einen weiteren interessanten Kommentar gestossen. Hinnerk schrieb, dass der Bau eines Passivhauses oft ideologisch begründet ist, da mit einem KfW40-Haus kaum mehr Heizkosten aber wesentlich geringere Baukosten anfallen. Dafür kann man einbauen, was einem gefällt, ohne auf eine Ideologie Rücksicht nehmen zu müssen.
Grundsätzlich kann ich diese Aussage unterschreiben, auch wenn die Materialien und die Bauweise eines Passivhauses eigentlich nichts mit Ideologien zu tun hat. Auch in einem KfW40-Haus kann man nicht alles einbauen.
Hinnerk verwies in dem Zusammenhang auf den Passivhaus-Blog von Familie Rethfeld. In ihrem Beitrag zum Tag des Passivhauses hat sich Frau Rethfeld gewundert, dass ihre Planer in einem baugleichen Haus mit identischer Technik weniger als die Hälfte der Heizkosten haben sollen. Immerhin hat Familie Rethfeld schon einen Winter praktischer Erfahrung im Passivhaus und eine erste Heizkostenbilanz. Auch hier wird auf die Vorteile von KfW60- und KfW40-Häuser verwiesen, angesichts der Mehrkosten in einem Passivhaus.
Auch in der aktuellen McKinsey-Studie zu den Kosten für Maßnahmen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen werden Passivhäuser im Neubau knapp oberhalb der Wirtschaftlichkeitsgrenze geführt (siehe Sektorenbericht Gebäude).